Meine Mutter ist besessen vom putzen?

13 Antworten

Du könntest einfach darauf achten das der Boden sauber bleibt, Krümmel am Boden passiert nicht, wenn du einen Teller benutzt. Wo nichts ist kann sie sich nicht über Dreck aufregen. Vielleicht ist putzen auch so eine Art Hobby Ersatz, eben weil sie nichts anderes zu tun hat. Was soll sie sonst machen ohne Freunde? Vielleicht fällt dir etwas ein womit sie sich beschäftigen kann, Verwandte besuchen, ein Hobby finden, irgendwas das ablenkt von dieser Putzerei.

Es ist ganz bestimmt nicht normal. Tatsächlich könnte es sein, dass sie eine Zwangsstörung hat. Es kann sein, dass sie vielleicht Depressionen hat und es ihr hilft zu putzten, um ihre Probleme zu vergessen. Hat sie jemand wichtigen verloren? Du hast gesagt, dass es schlimmer ist, seit ihr alleine seid. Was ist mit dem Vater? Auf jeden Fall bräuchte sie Hilfe, wenn es wirklich so extrem ist wie du sagst. Ich befürchte, wenn du wegziehst und sie alleine lässt, könnte es noch viel, viel extremer werden. Sie braucht dich jetzt. Am besten sie geht zum Psychologen.


sumpfbub  27.02.2022, 22:35

Dass sie Hilfe braucht, bedeutet nicht, das sie das Recht hat, ihr Kind bis zum Lebensende mit Haut und Haaren in Beschlag zu nehmen. Es gibt viele Problematiken, bei denen die Familienangehörigen definitiv nicht die Therapeuten darstellen können. Da muss Hilfe von einer unbeteiligten externen Stelle geleistet werden..

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Ihr Verhalten ist nicht anders als andere Zwänge...

Es gibt einen Ursprung (oder eben mehrere Faktoren) der über kurz oder lang zu dem späteren Verhalten führt.

So kann beispielsweise der Zwang "alles extremst ordentlich und penibelst sauber zu halten" aus der Zeit stammen als man selbst Kind/ Jugendlicher war. Beispielsweise wenn man bei Messis aufwuchs, oder animal hoardern, oder schlicht und einfach der Haushalt damals so chaotisch war das man sich schwor "so will ich nie wieder leben müssen, ich werde alles dafür tun das meine Familie und ich nicht so leben".

So kommt dann eines zum anderen, die Routine wird zur Gewohnheit. Man macht es weil man es immer so macht und entsprechend gewohnt ist.

Dann gibts die Keimphobiker...

Oder die Leute, die sich beispielsweise um ihr krankes Baby sorgten und daher die Einstellung entwickelten sie müssen alles stets ordentlich und penibelst sauber halten - um ihr Kind zu schützen.

Manchmal steckt dahinter eine Angewohnheit die entwickelt wurde weil man ständig einer Erwartungshaltung (selbst fabriziert oder durch andere Leute) ausgesetzt war. "Eine gute Frau/ eine gute Ehefrau/ eine gute Mutter muss...xyz machen". Das prägt mit der Zeit.

und so weiter....

Es gibt immer einen oder mehrere Faktoren die dazu führen wie man sich irgendwann im Leben verhält. Manchmal sind es positive Verhaltensweisen (die einem selbst/ anderen zugute kommen), manchmal sind es Verhaltensweisen die sich auf lange Sicht hin negativ auswirken (auf einen selbst/ auf andere) oder sogar selbstzerstörerisch wirken.

Du schreibst, du hast selbst Zwänge.... Dann bist du dir sicher auch darüber bewusst das man das nicht "einfach mal eben so, von jetzt auf gleich" ablegen kann. Um sich davon zu lösen, ob ganz oder zumindest zum Teil... um zu lernen damit zurecht zu kommen... bedarf es fachliche Hilfe. Und Zeit.

PS: Und manche Leute versuchen damit ihrem Dasein einen Sinn zu geben. Man fühlt sich nicht gebraucht, nicht wertgeschätzt, man hat das Gefühl den Tag mit Dingen füllen zu müssen. Was läge da näher als das zu erledigen was um einen herum passiert (Haushalt).

Manche verlieren eine solche Angewohnheit mit der Zeit, zumindest in kleinen Teilen - wenn sich die Lebenssituation verändert. In meinem früheren Freundeskreis gab es eine Frau die ich über lange Zeit als sehr penibel erlebte. Wehe da waren Fingerabdrücke auf der Oberfläche des Kühlschrankes zu sehen. Wehe eine Zeitschrift lag auf dem Sofa oder auf dem Tisch. Krümel am Boden oder Tisch wurden sofort entfernt, etc.... Sie wurde Mutter, hatte zu Beginn immer jedes einzelne Babyspielzeug sofort aufgeräumt.... Und ab irgendeinem Punkt nach und nach gelernt alles etwas entspannter zu nehmen.

Du leidest unter dem Putzzwang deiner Mutter... und dass du selber auch zwanghaft bist... hast du schon mal daran gedacht, dir helfen zu lassen....

es gibt auch Selbsthilfegruppen...

Das hört sich nach einem Zwang an und nicht undankbar. Plane Deinen Abgang.