Mein Vater nervt mich, dass ich mich an Ramadan benehmen soll?
Bevor ihr mir die Schuld geht, lest euch erstmal diesen Text hier durch. Jetzt wo Ramadan begonnen hat, labert er mich voll, dass man sich an Ramadan benehmen muss und höflich zu seinen Eltern sein soll. Also man soll sich nicht streiten und sowas. Dabei beginnt wirklich so gut wie jedes mal er den Streit. Ich bin nicht einfach so ohne Grund zu ihm unhöflich. Ich kann mich gut selbst reflektieren aber fast immer kommt es durch ihn. Dann erzählt er was davon, dass man im Islam Anstand haben muss, dabei habe ich welchen. Er meinte auch, dass der Imam in der Moschee und die anderen Brüder einem Respekt lehren und es nicht gut finden würden, wenn man sich so benimmt, dabei lästert er dauernd über die. Er benutzt das nur, um das Sagen mir gegenüber zu haben, weil er wahrscheinlich so frustriert ist über sein Leben. Also er verdient zwar ganz gut, aber ist trotzdem nicht ganz glücklich, vermute ich. Ich bin immer so, wie jemand zu mir ist. Also bin auch nett, wenn jemand es ist. Aber er provoziert dauernd und sagt zu mir dann halt so, wusstest du, dass man sich jetzt nicht streiten darf. Oder er macht mich dumm an und wenn ich dann was sage, sagt er sowas wie: "Ich dachte, deine Jungs haben dir Benehmen gelehrt."
Ich habe mittlerweile deswegen so eine Wut auf ihn. Er beruft sich auf Leute und eine Religion, die er selbst total hasst und worüber er nur abwertend redet. Ist das noch normal? Er ist doch schon total krank oder?
8 Antworten
Grundlos geht kein Streit los. Du selbst hast da Deine Vermutung. Das wäre schon ein Grund. Für Deinen Vater. Vielleicht ist er sich dessen nicht bewusst. Wenn er auch zu anderen so ist, scheint er ein Problem zu haben. ... Umso mehr solltest Du umsichtig mit ihm verfahren. Versuche zu ergründen, was ihn drückt. Bleib höflich gegenüber ihm und ruhig. Lächle mal. Solche eine Geste im geeigneten Moment kann Wunder vollbringen. Arbeite an Dir und an Deinem Verhalten. Atme zweimal durch bevor Du antwortest. Gib in den Antworten keinen Grund zur weiteren Eskalation. Zügle vielleicht aufkommenden Zorn. Bete nicht nur die fünf Pflichtgebete. Bete Dua für Deinen Vater. Geh ihm zur Hand, wenn er Hilfe braucht, noch bevor er Dich ruft. Und wenn er Dich ruft, dann geh sofort zu ihm und zeige ihm. Dass Du gern bereit bist. Gern. Zeige ihm, dass Du trotz seines Verhaltens sein Sohn bist, der für ihn da ist. Geduld! Irgendwann wird er es vielleicht realisieren, was da falsch läuft. Vorausgesetzt, es ist so, wie Du beschreibst. ... Hilfe von älteren Respektspersonen (z.B. Großeltern, Imam) wären auch eine Option, wenn gar nichts fruchtet.
Und ja, im Ramadan musst Du umso mehr auf Deine Zunge und aufkommenden Zorn achten, denn damit kannst Du Dir das Fasten am Tage versauen und musst es nachholen oder sogar Kaffara leisten. Also sei noch achtsamer.
Andere können nicht wirklich beurteilen, wo der sprichwörtliche Hase im Pfeffer liegt. Wir kennen nun lediglich Deine Sichtweise. Ein Indiz dafür, dass da tiefer gegangen werden muss, ist schon Dein erster Satz über Deinen Vater, indem Du von ihm sprichst, als wenn Du keinen Respekt hast (weswegen auch immer), da du das despektierliche Wort „labern“ benutzt. Deshalb wäre ein Mittler gut, der beide Seiten hört. Vielleicht eine ältere Person, wie eine Großmutter oder ein Großvater. Oder einen Imam, der sicher auch von Deinem Vater respektiert wird. ...
Unabhängig von alledem musst Du, wenn Du islamkonform sein willst, grundsätzlich immer gegenüber den Eltern respektvoll im Reden und Tun bleiben. Wenn Dein Vater schimpft, lass ihn reden. Höre zu und übe Geduld. Wenn Du mit Sicherheit weißt, dass er unrecht hat, bleibe ruhig. Dein Vater hat Befugnis über Dich, Du nicht. Wenn er aber unislamisch handelt, bleibe ebenfalls ruhig und weise ihn höflich darauf hin, dass dieses gegen islamische Regeln verstößt. Das setzt aber voraus, dass Du Wissen hast. Je mehr Du weißt, desto klarer kannst Du unterscheiden. Denn es kann sein, dass Dein Vater im Argument richtig liegt, nur in der Art und Weise fragwürdig handelt. Nur bevormunden darfst Du ihn nicht.
So wäre es m.E. am Besten, wenn Du sozusagen einen Imam des Vertrauens Dein Problem darlegst und um Hilfe bittest, wenn Dein Vater Dich ungerecht behandelt. Dieser sollte dann am besten ein Gespräch unter sechs Augen suchen und vermitteln. Das wichtigste ist einfach, dass ein sachlicher und fairer Umgang miteinander erreicht wird. Und schließlich bist Du ja irgendwann Erbe dieses Deines Vaters. Und Deinen Vater hast Du nur einmal. Und halte Dich an die Regeln des Islams, selbst wenn er sich nicht daran halten sollte. Beherzige immer: Allah ist mit den Geduldigen!
Entspann dich. Wenn du wütend bist, solltest du deine Zunge an die Leine nehmen und keinen Zentimeter Raum lassen. Dann Soll man einfach ruhig sein, bis man sich beruhigt hat. Wenn du sauer bist und du stehst, setz dich hin. Wenn das nichts bringt, dann lege dich hin. Höre Quran um seine Seele zu besänftigen. Ob dein Vater wirklich so ist, wie du es hier beschreibst oder das deine einseitige Perspektive ist, allahu alem. Auch wenn all das stimmen sollte, dann bleib halt ruhig. Wenn er Ärger will, dann geh nicht drauf ein und wenn du was an ihm zu Tadeln hast, dann mach das, wenn du meinst, es würde was bringen. Vergiss nicht, Menschen spiegeln sich.
Wenn er gegen die Muslime wettert, mag das ja noch hier und da stimmen, da es Menschen mit ihren Macken sind.
Wettert er aber gegen den Islam, musst Du widersprechen und ihn fragen, warum er es tut. Natürlich höflich. Dann hast Du das Recht, sogar die Pflicht, ihn darauf hinzuweisen, dass er, sollte er was Schlechtes gegen Allah und Seinen Propheten sagen, Gefahr läuft, sich selbst aus dem Islam zu katalputieren, und ihm als Sohn, der sich Sorgen um das Seelenheil seines Vaters macht, höflich rät, sicherheitshalber und vorsorglich die Shahada zu erneuern. Je nach Situation sofort oder wenigstens zeitnah. Aber niemals unhöflich und aggressiv oder sonstwie unangemessen. Bleib ruhig, sag es einmal, dass er es gehört hat, und lass ihn dann am besten in Ruhe. Das Wichtigste für Dich ist, Dich zu beherrschen. Zeige Respekt, dann kannst Du Respekt erwarten. Hab Geduld! Mit ihm, aber auch mit Dir. Letzteres ist das Schwerere. Das ist übrigens großer Jihad.
Du sollst dich immer benehmen.
Nicht nur zu Zeiten, an denen Ramadan ist.
Beste Gesundheit wünsche ich dir.
Alles Gute.
Mache ich ja. Lies dir bitte erstmal den ganzen Text durch.
Jetzt wo Ramadan begonnen hat, labert er mich voll, dass man sich an Ramadan benehmen muss und höflich zu seinen Eltern sein soll.
Das gilt nicht nur für den Ramadan.
Dann erzählt er was davon, dass man im Islam Anstand haben muss
Das gilt nicht nur für den Islam.
Das weiß ich doch. Er fängt einfach so mit Streit an und dann beruft er sich auf den Islam, dabei hält er nichts davon. Das ist doch nicht mehr normal.
Es ist wirklich genau so, wie ich es beschrieben habe. Er beleidigt dauernd Muslime und den Islam aber kurze Zeit später beruft er sich darauf. Echt merkwürdig...
Aber danke dir akhi.