Mein Papa schmeckt alles süß...woran kann das liegen?
Hattet ihr das Problem vielleicht auch schon einmal? Egal was er isst, alles schmeckt irgendwie süß, je länger er es kaut desto schlimmer. Woran kann das liegen? Kann das ein Hinweis auf eine Erkrankung sein?
10 Antworten
Klingt danach, das ein Nerv verletzt ist. Der für die Geschmacksknospen auf der Zunge zuständig ist. Hatte er in letzter Zeit eine Zahn OP?
Vielleicht, das könnte eine Begleiterscheinung sein. Bin leider kein Arzt. Schick deinen Vater lieber da hin.
Klar, die Nerven für alle Geschmacksrichtungen sind gestorben, nur die für süß noch da? Das unwahrscheinlich.
@scooter010
Die Zunge hat mehrere Zonen, in denen verschiedene Geschmäcker empfunden werden. Wie Salzig, Süß und so weiter. Also informieren...
Ja, aber die Nerven laufen getrennt voneinander. Es wäre schon ein großer Zufall, wenn alle bis auf Süß plötzlich nicht mehr "leiten". Eine Möglichkeit wäre natürlich eine Entzündung mit Eiter, welche mehrere Nerven abdrückt.
Ich hatte die Möglichkeit ja auch nur eingeräumt. Kann sein, muß nicht... Oder bist du Arzt?
Manche menschen ragieren empfindlicher auf Zucker, weil sie ihn seltener essen. Deswegen finden die meißten Erwachsenen Zuckerstangen eckelig, aber Kinder stehen drauf. Sprich Erwachsene findet Sachen süß, die Kindern schon zu bitter sind. Und das mit länger kauen ist normal. Die Enzyme im Speichel (auch Spucke genannt) zersetzen schon erste Kohlenhydrate (viel in Brot, Kartoffel, Nudel,...) in Zucker, der denn süß schmeckt. Je länger du auf einem Brot kaust, je süßer schmeckt es.
Das ist mir schon klar, aber mein Papa schmeckt erst in letzter Zeit alles süß, ohne irgendetwas besonderes gegessen zu haben. Letzens hat er meine Mama beschuldigt das Backhendl gezuckert zu haben ;-)
Extra für scooter:
http://www.netdoktor.de/News/Bittersuess-Geschmacksnerve-1119799.html
Hallo paulinchen89,
leider fühlte ich mich noch nicht in der Lage zu antworten....Bei meinem Mann ist es nicht gut ausgegangen, er ist am 08.07.12 verstorben. Er hatte Lungenkrebs und der hat gestreut, die Leber war betroffen und daher kam wohl der süße Geschmack...Für ihn kam leider jede Hilfe zu spät...Jetzt bin ich allein mit meinem 8-jährigen Sohn und frag mich jeden Tag warum...???Er hatte im November 2011 noch eine Op an der Hand, da war alles noch in Ordnung (Blutwerte).. Es ist so schrecklich dieses Schicksal annehmen zu müssen....Ich wünsche Ihnen und Ihrem Vater alles Gute und sagen Sie ihm bitte er möchte doch lieber kein Arztmuffel mehr sein..
LG
Pefin33
Liebe Pefin33,
Ich war leider schon lange nicht mehr auf gutefrage.net und daher habe ich Ihre Nachricht erst jetzt gelesen.
Zuerst einmal möchte ich Ihnen mein tiefstes Beileid bekunden. Das muss ein wahnsinniger Schlag für Sie gewesen sein. Ich weiß gar nicht, wie ich das jetzt sagen soll, aber mein Papa ist, wie Ihr Mann, auch an Lungenkrebs gestorben. Der süßliche Geschmack scheint offenbar ein Symptom zu sein. Auch für ihn kam jede Hilfe zu spät. Bei ihm waren die Metastasen bereits überall, auch im Gehirn. Er hatte keine Chance mehr und ist 1 Monat nach der Diagnose gestorben.
Warum? Ja, das frage ich mich auch. Das was mir am meisten weh tut, ist der Gedanke daran, dass er bei so vielen bedeutenden Ereignissen in meinem Leben nicht mehr dabei sein wird. Dieses Jahr werde ich mein Studium abschließen und er wird bei meiner Sponsion nicht dabei sein. Dabei war er es doch, der mich überhaupt so weit gebracht hat...wie soll ich bloß meine Sponsion feiern, wenn er nicht da ist? Doch nicht nur das. Mein Papa fehlt an alle Ecken.
Sein Tod hatte aber auch etwas Positives an sich, wenn man das so sagen kann. Auf seinem Begräbnis habe ich meine Halbschwester kennengelernt, die ich sonst wohl nie getroffen hätte. Mittlerweile haben wir engen Kontakt. Jedes Mal wenn ich sie anschaue, dann sehe ich meinen Papa. Sie hat so viel von ihm...die Augen, die Haare, aber auch ihre Intelligenz und ihre Persönlichkeit. Anfangs tat es richtig weh, sie zu sehen, weil dadurch die Erinnerung mit einem Augenblick so stark war, das es kaum auszuhalten war. Doch jetzt genieße ich den Kontakt zu ihr, weil ich mich durch sie meinem Papa wieder nahe fühle. Also ich weiß, das klingt jetzt vielleicht religiös oder klischeehaft, und glauben Sie mir, das ist eigentlich nicht meine Art. Aber ich habe durch den Tod meines Papas eines gelernt: wir alle leben in unseren Angehörigen und Freunden weiter. So werde ich meinen Papa immer in den Augen meiner Schwester sehen und meine Mama sieht ihn in mir. Sie werden das eine oder andere vielleicht in Ihrem Sohn sehen. Ganz bestimmt wird Ihr Mann aber immer in Ihrem Herzen sein, und damit ist er ein Teil von Ihnen selbst.
Ich will damit gar nicht versuchen Ihnen Ihr Leid zu nehmen, denn das kann niemand, aber vielleicht hilft Ihnen der Gedanke daran, dass ein Teil von Ihrem Mann immer weiter leben wird. Wir sollten versuchen uns an die schönen Erlebnisse mit unseren Liebsten zu erinnern, anstatt der verlorenen Zeit nachzutrauern. Auch wenn sie viel zu früh von uns gegangen sind, so haben sie doch viel in dieser Welt bewirkt. Sie haben uns zu den Personen gemacht, die wir sind und wir werden sie immer lieben und nie vergessen. Auch wenn sie nicht mehr da sind, die Erinnerung an sie bleibt für immer.
Ich habe oft darüber nachgedacht, ob es so etwas wie einen Himmel gibt und ich bin mir ganz sicher, dass es so etwas gibt. Und dann denke ich daran, dass mein Papa seine Familie wieder sieht- seine Mama, seinen Papa und zwei Brüder haben dort oben schon auf ihn gewartet. Und jetzt wartet er auf uns. Und während er wartet wacht er über uns und beschützt uns.
“Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens. Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere die ihn hinter dieser Grenze wiedersehen.”
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute und viel Kraft!
Hallo paulinchen89,
puh, da hatten wir ja Glück das Sie unsere Frage gelesen haben. Wir sind nach der Magenspiegelung noch nichts weiter. Der Arzt hat Abstriche gemacht, die Ergebnisse bekommen wir am Dienstag. Zur Beruhigung: Mein Mann war bei mehreren Ärzten, keiner wußte etwas darüber. Werden die Ergebnisse negativ sein dann gehts zum HNO-Arzt und dann zum Neurologen. Allerdings ist es bei meinem Mann auch schon etwas abgeklungen. Wie lange hat es bei Ihrem Vater gedauert???
LG
Pefin33
Wie lange es gedauert hat kann ich nicht sagen...zwei Monate vielleicht?!
Wenn man Stärke lange kaut, wird sie durch Enzyme im Speichel zu Zucker umgewandelt. Und Stärke ist in fast allen Lebensmitteln.
Nein er hatte keine OP. Aber Zahnprobleme hat er immer wieder, könnte es daran liegen?