Mein ihr nicht auch, daß zunächst die Finanzen stimmen sollten und dann erst das Vergnügen kommt?

13 Antworten

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Definiere "Finanzen stimmen"

Ein Plan in Umsetzung der einen im Alter absichert ist wesentlich leichter erreicht als die Finanzen für die Zukunft bereits alle angespart zu haben.

Meiner Meinung nach ist ein Plan in Umsetzung ausreichend. Sprich wenn ich weiß ich brauche X und dafür zahle ich jeden Monat y in Produkt/konto/was auch immer und Z bleibt über dann darf von Z auch gelebt werden.

Klar ist das Risiko das man X nicht erreicht weil Problem a aber es gibt auch das Risiko das man vor dem Alter stirbt.

Ich halte nichts von alles oder nichts lösungen, weder von alles jetzt ausgeben noch von alles jetzt sparen.

Es kommt darauf an.

In den jungen Jahren ist man in der Blüte seines Lebens, dort werden in der Regel ohnehin noch keine wesentlichen Vermögenspositionen aufgebaut, weil man nicht so viel verdient wie später. Außerdem ist man dort mit höherer Wahrscheinlichkeit noch gesund und aufgrund nicht existenter familiärer Verpflichtungen freier.

Man sollte sich für Freizeitspaß nicht verschulden, aber in den früheren 20ern ist es bei weitem nicht verwerflich, mal das Sparschwein für eine Weltreise zu schlachten. Schließlich entstehen dort Erfahrungen, die monetär nicht aufzuwiegen sind.


christl10 
Beitragsersteller
 07.07.2024, 19:53

Ich wüßte nicht welche Erfahrung es mir bringt ewig Sight Seeing Touren zu belegen und die Welt zu bereisen. Das ist reines Vergnügen.....mehr nicht!

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MeinCtutW88  07.07.2024, 19:58
@christl10

Dann tut es mir leid, dass du solche Erfahrungen offenbar nicht gemacht hast.

Ich habe mein Abitur mit 18 gemacht und erst einmal ein Jahr rumgegammelt und davon 6 Monate im Ausland verbracht, im Nachhinein die beste Zeit meines Lebens. Dabei habe ich nicht einmal viel ausgeben müssen, selbst wenn, dann wäre es eben so gewesen.

Mit Beginn des dualen Studiums habe ich die Ausgaben aus einem Jahr innerhalb von zwei Monaten wieder aufgeholt.

Es ist eben etwas besonderes, wenn man vorm "Ernst des Lebens" noch einmal schöne Erfahrungen mit Freunden machen kann und es in vollen Zügen genießen kann.

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christl10 
Beitragsersteller
 07.07.2024, 20:02
@MeinCtutW88

Ich brauche das nicht...ich sehe viel Dokus im TV und mir reicht das. Ich brauche nicht ins Ausland zu gehen um zu sehen wie arm die Leute dort sind und wie schmutzig die Leben müssen. Das bringt mir nichts an Erfahrung und auch keine neue Erkenntnis. Das weiß ich auch so. Und nur mal um die Chinesische Mauer oder die Pyramiden für 4.000€ sehen zu wollen ist mir das Geld zu schade. Dann gehe ich lieber hier zu Hause öfters und gut Essen.

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MeinCtutW88  07.07.2024, 20:08
@christl10

Du musst ja auch nicht ins Ausland, die Entscheidung trifft letztendlich ja jeder für sich selbst.

Der Sinn hinter dem Verreisen liegt aber auch nicht darin zu sehen, wie schlecht es anderen geht. War bei mir ohnehin nicht der Fall, ich verbrachte ein halbes Jahr in einer recht teuren Region von den Niederlanden - dort ist der Lebensstandard höher als bei uns in Deutschland.

Es geht um Erlebnisse, das Kennenlernen neuer Leute etc. Dafür muss man nicht unbedingt viel Geld ausgeben, gerade in Europa kommt man günstig rum und auch abgesehen davon kann man durch eigene Organisation eine Menge Asche sparen.

Ich bin ja selber recht sparsam mit meiner Sparquote von knapp 85%, aber das sind dann eben Dinge an denen ich nicht sparen würde.

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Hallo christl10!

Beides kann schon stimmen. Auf der einen Seite kann man, wenn man jung ist, viel und hart arbeiten, damit man im Alter abgesichert ist; richtig. Auf der anderen Seite ist eine ausgewogene work-life-balance wichtig. Was bringt es mir, wenn ich jeden Tag maloche, aber dann kurz vor dem Renteneintritt vor Erschöpfung sterbe. Viele Menschen in stressigen Jobs erreichen nicht einmal das Rentenalter (Herzinfarkt).
Lebenszeit ist kostbar und kann durch kein Geld der Welt aufgewogen werden.

Und, viele Menschen verdienen einfach zu wenig/schlecht, sodass diese wohl lieber das Leben genießen und "leben". Wer wenig verdient müsste ja doppelt und dreifach arbeiten. Man kann sich ja ausrechnen, ob es sich lohnt, wenn man wenig verdient und mindestens 45 Jahre arbeitet. Kaputtarbeiten für eine magere Rente? Viele Leute genießen dann lieber das Leben und somit die Lebenszeit im Hier und Jetzt. Zudem können sich die meisten Menschen keine privaten Anlagestrategien leisten oder vom Einkommen selbst Rücklagen bilden, da das Einkommen extrem niedrig ist. Rechnerisch hört sich laut Statistiken (auch wenn man den Median betrachtet) immer alles so toll an, ist es aber in der Praxis nicht.

Bei meinen "anderen" Großeltern sehe ich das selbst. Schon in jungen Jahren hart gearbeitet (früher war das wohl so gewesen und üblich) und nun eine magere Rente von ein paar Hundert Euro. Was soll denn das? 50-60 Jahre hart arbeiten und dann eine kleine Rente bekommen? Insofern kann ich "manche" Entscheidungen schon verstehen. Zudem gibt es auch im Alter noch "Möglichkeiten", staatlich gefördert zu werden. Und, solange Politiker oder andere Menschen Geld aus dem Fenster werfen, darf man sich nicht darüber echauffieren, wenn andere Menschen dann Staatsgelder in Anspruch nehmen. Ich werde als Bürger auch nicht gefragt, ob Politiker/Regierung xyz. das machen darf. Zumindest kann ich dann diverse Punkte "nachvollziehen". Das reine Nachvollziehen und die neutrale Annahme diverser Standpunkte heißt allerdings nicht, dass ich das gut/schlecht finde.

Und wenn man sich die Rente anschaut, dann kann man noch so viel arbeiten. Man bekommt ja nicht das, was man effektiv einbezahlt und "verdient" hat. Durch die Versicherungspflicht und das Generationenprinzip ist es eh unfair.

Unterm Strich kann man also schlussfolgern, dass viele Menschen einfach keine Möglichkeiten haben. Klar, manche Menschen hätten die Möglichkeit und verdienen "angemessen", aber denen ist es Wurst. Das verstehe ich auch nicht, denn wenn man eh viel verdient, kann man Spaß haben und trotzdem Geld anlegen oder zumindest auf die Seite legen. Klar, wenn es nur herumliegt, bringt es auch nichts, aber es wird zumindest etwas getan und sich mit der Thematik beschäftigt.

Auch ich mache mir Gedanken. Wenn das mit dem besten Deutschland aller Zeiten so weiter geht, darf ich wohl bis 70 oder 80 arbeiten, dann gleich ins Grab fallen. Da hilft es auch nichts, wenn Leute floskelhaft sagen, dass man ja etwas anderes hätte lernen/studieren können. Arbeit muss generell gleichwertig und wertschätzend bezahlt werden. Es ist egal, ob es eine Raumpflegerin oder ein Pilot ist. Zudem werden Menschen nicht gleichwertig und gleichberechtigt behandelt. Die Mär, dass immer alle Menschen bei uns im Land "alles" machen dürfen und können, hält sich manifestierend in den Köpfen der Masse. Die Realität schaut anders aus. Hier und da gibt es sicherlich Möglichkeiten, die dann aber wiederum an Bedingungen geknüpft sind. IMHO also doch nicht gleichwertig und gleichberechtigt.

Mein Vater ist auch so ein Spezialist. Er ist Diplom Ingenieur (Univ.) Elektrotechnik, hat bei der TUM studiert und eine höhere Position als Leitender Entwickler inne.
Wenn dann immer so Sprüche kommen, dass dies und jenes so einfach ist und alles kein Problem sei, dann bekomme ich immer Brechreiz. Wenn ich z.B. 5000-6500 € Netto im Monat hätte, könnte ich auch "alles" machen. Das ist keine Kunst. Meine Oma pflegte schon stets zu sagen, dass es keine Kunst ist, mit vollen Hosen zu "stuhlen". Die Kunst ist es, mit wenig/kein Geld etwas zu machen!
Und genau daran scheitern immer die Menschen, die viel verdienen und nicht wirtschaften können und/oder wollen.

Gedanken machen sollte man sich immer.

Da ich Kranke, Behinderte, Arme, Rentner, Erwerbsminderungsrenter, Arbeitslose, Bürgergeldbezieher und andere Menschen betreue, habe ich tiefe Einblicke in die Realität.

Unterm Strich kann ich je nach Ausgangslage (Einkommen, Mensch, Mindset) beide Seiten verstehen. Zudem muss SPaß nicht zwingend bedeuten, dass man sich nicht sorgt oder kümmert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Extreme sind nie gut.

Geld mit vollen Händen ausgeben und Schulden machen ist sicher keine gute Idee.

Aber sich nichts gönnen, Reise oder Unternehmungen verschieben .. "wenn die Kinder aus dem Haus sind" "Wenn ich in Rente bin" .. usw. ist auch ein schlechter Rat. Später ist man vielleicht nicht mehr fit für den Jakobsweg, oder die Fahrradtour in Tibet, oder die Tauchreise nach Galapagos. Und der Porsche hat in 10 Jahren vielleicht eine automatische Drosselung auf Tempo 120 ..

RIchtig ist nur: keine Schulden machen, etwas Vermögen aufbauen. Aber reich sterben ist auch kein Ziel. Das letzte Hemd hat keine Taschen wie man so schön sagt.


christl10 
Beitragsersteller
 08.07.2024, 12:22

Aber was illst Du dagegen machen, wenn das Einkommen das ich habe dicke ausreicht um über die Runden zu kommen? Ich kann jeden Monat über 2.000€ noch zur Seite legen und es fehlt mir an nichts. Das geht schon über 10 Jahre so und wird sichin den nächsten 30 jahren hoffe ich daß ich noch so lange lebe auch nicht ändern.... Extreme Urlaube mache ich nicht und Luxus gönne ich mir nicht. Habe ich auch nicht nötig. Daher wird umso mehr mal an die Erben gehen, wenn ich nicht wie ich es derzeit mache schon vorab was übertrage.

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Das eine schließt das Andere nicht aus. Heißt, man muss auch in jungen Jahren nicht auf das Vergnügen verzichten und damit automatisch im Alter arm sein.

Man muss schon auch in jungen Jahren etwas mit seiner Partner/in und Kindern unternehmen. Diese Zeit kommt nicht wieder.


christl10 
Beitragsersteller
 07.07.2024, 20:53

Ja schon, aber dafür gibt es das Wochenende und die 30 Urlaubstage, das sollte völlig ausreichen für die Familie. Werktags kann man der Karriere widmen. So habe ich das gemacht und war erfolgreich und wurde vermögend.... .

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