Medizinstudium mit 25?
Guten Morgen,
nach langem Überlegen habe ich nun entschieden mich zum Sommersemester 2025 für Medizin zu bewerben. Mit meinem Abischnitt und bereits erbrachtem TMS Ergebnis sollte das auch klappen. Allerdings wäre ich zu diesem Zeitpunkt bereits 25 Jahre alt.
Zuvor habe ich eine kaufmännische Ausbildung absolviert, einige Zeit im Ausland gearbeitet, dann mein Abitur nachgeholt. Auch wenn es keine medizinische Ausbildung oder ähnliches in diese Richtung war, lässt mich das Thema einfach nicht mehr los. Es ist nicht der klassische Weg, aber ich habe auf diesem viele unterschiedliche Erfahrungen gesammelt.
Nun frage ich mich, ob ich dafür, vor allem als Frau, zu alt bin. Im Vergleich zu allen anderen, die direkt nach dem Abitur starten. Und auch wie die Chancen danach stehen.
Was sollte es für eine Relevanz haben, dass du eine Frau bist?
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Kinder etc. ...
4 Antworten
Nein, das ist nicht zu spät. Es gibt genügend Menschen, die erst nach einer Ausbildung und Berufstätigkeit noch auf den Medizin-Weg schwenken und gerade bei Menschen mit Wartezeiten von 12 oder mehr Semestern geht das auch gar nicht anders. Wie man den Job mit Familie übereinkriegr, muss jeder für sich selber wissen. Es gibt ja nun wirklich viele Ärztinnen (und Ärzte!), die das in einer für sich guten Version schaffen. Klar ist, dass man irgendwie mit Nacht- und Bereitschaftsdiensten zumindest einengewisse Zeit wird klar kommen müssen. Das solltest du im Hinterkopf behalten, genauso wie die Tatsache, dass Teilzeitarbeit die Dauer der Facharztweiterbildung verlängert. Aber auch diese Hürde haben andere vor dir schon genommen und du musst letzten Endes nur für dich überlegen, was du wann wie willst. Du beendet das Studium dann etwa mit 31, solltest du dann meinetwegen Chirurgin auf einer 50%-Stelle wollen und zwischendrin mit 2 Kindern jeweils 12 Monate Elternzeit plus 6 Wochen Mutterschutz machen wollen, wäre deine Facharzt-Prüfung halt erst nach 12 Jahren, statt nach 5. Andersrum, Beginn der Weiterbildung mit 31, volles Arbeiten mit bis Facharzt slso 36, dann die Familienplanung... auch eine Möglichkeit. Alles denkbar. Hier muss man klar sagen, dass jeder seine Prioritäten selber setzen muss, machbar ist das Studium und der Beruf für dich aber auf jeden Fall. Insofern: viel Spaß beim Start!
Ärzte werden teils wirklich händeringend gesucht. Es juckt keinen, wenn du als frischgebackene Ärztin 5 Jahre älter bist als andere frischgebackene Ärzte, Hauptsache du kannst die Stelle besetzen. Aus Sicht des anderen medizinischen Personals (z.B. Pflegekräfte) kann es sogar sehr angenehm sein, wenn einer von diesen Jungärzten, die nunmal entsprechende Stellen besetzen, wenigstens schonmal ein Bisschen was anderes gesehen hat als nur Schule und Studium.
Auch im Studium schadet es nicht, wenn man schonmal etwas Lebenskompetenz gesammelt hat; manche Erstis, die direkt aus der Schule kommen, sind noch erschreckend hilflos. Routine im Klausurlernen kann man sich (wieder) aneignen, auch mit 30 noch.
Also ich hätte keine Bedenken.
Ärzte werden immer gesucht, dafür ist man nie zu alt.
Hallo,
ganz ehrlich in dem Job gibt es kein ideales Alter. Ich persönlich finde es sogar nicht schlecht wenn man nicht zu jung ist wenn man als Arzt fertig ist, da man von Patienten und Kollegen als reifere Ärztin ernster genommen wird als jemand der noch recht jung und wenig Erfahrungen gemacht hat im Leben. Mein Vater hat mit 25 auch sein Medizinstudium angefangen und es war für ihn nach einem Abbruch eines Lehrstudiums zum Mathelehrer die beste Entscheidung seines Lebens wie er sagte. Ich möchte Dich deshalb ermutigen diesen Weg zu gehen. Es gibt auch Bereiche in der Medizin in der man als Frau / Mann Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren kann. Ich wünsche Dir bei der Erfüllung dieses Wunsches und für das Studium alle Gute.
Mein Vater war wenn ich überlege 27 als er angefangen hat Medizin zu studieren.
Gerne würde mich sehr interessieren wie es weiter geht mit Deiner Entscheidung. Wäre froh über ein Update wie es so weiter geht mit der Medizin.
Vielen Dank für die motivierenden Worte!