Medikamente wären dem Abstinenznachweis für eine Mpu?
Ich wurde, vor ein paar Monaten, außerhalb vom Straßenverkehr mit Tilidin erwischt und habe da durch meinen Führerschein verloren. Nun muss ich einen Abstinenznachweis von einem Jahr Nachweisen. Mein Problem ist das ich von meinem Arzt hin und wieder Tavor bekomme wegen meiner Panikattacken. Könnte das zum Problem werden obwohl ich ein schreiben vom Arzt vorzeigen kann?
3 Antworten
Durch deine Historie mit dem Medikamentenmissbrauch wird der Gebrauch von Benzos auf jeden Fall kritisch hinterfragt werden.
Du solltest zuerst beim Labor nachfragen, welche Dokumente du vorlegen musst, um die Legalität und Korrektheit der ärztlichen Verordnung zu belegen. Eventuell reicht das Schreiben deines Hausarztes nicht aus, sondern ein unabhängiger Facharzt muss die Erkrankung bestätigen.
Zum anderen musst Du bei der MPU belegen können,
- in wie fern Du den Missbrauch von damals vom Gebrauch heute abgrenzen kannst,
- in wie fern Deine Angststörung keinen Einfluss auf Deine Fahreignung hat (auch im Falle einer Panikattacke!)
- dass die Einnahme des Medikaments deine Fahreignung nicht deutlich herabsetzt (wird schwierig, wenn auf dem Beipackzettel ausdrücklich auf verminderte Reaktionsfähigkeit hingewiesen wird) bzw.
- wie du sicher gestellt hast, dass du nach der Einnahme von Tavor nicht Auto fährst.
Das Rezept ist zweitrangig. Wichtig ist, was im Beipackzettel steht. Wenn dort aufgeführt wird, dass man damit kein Auto fahren darf, dann darf man das auch nicht. Meistens steht da was von "führen von Maschinen ..." damit sind auch Autos gemeint.
Du darfst bei Einnahme von Tavor nur nach Rücksprache mit dem Arzt Auto fahren, wenn er dir das erlaubt. Auf den Abstinenznachweis hat das keine Auswirkungen.
Natürlich hat es Auswirkungen! Tavor enthält das Benzodiazepin Loperamid, dh der Test wird positiv auf Benzos ausfallen.
Hier ist zum einen mit dem Labor zu klären, welche Dokumente zum Nachweis der legalen Verschreibung vorzulegen sind, zum anderen mit dem Arzt zu klären, ob unter dieser Medikation überhaupt noch Fahreignung gegeben ist.
Okay, das wusste ich nicht. Es hat aber keine rechtlichen Auswirkungen auf das Ergebnis. Rein praktisch gesehen ist das natürlich ein Problem, aber dann muss man eben das Rezept vorzeigen.
Ob man während der Therapie mit dem Medikament fahrtüchtig ist, ist auch erstmal irrelevant. Es geht ja darum, ob der Fragesteller Drogen nimmt und nach Ende der Therapie (oder nach ärztlicher Einschätzung auch währenddessen) fahren kann.
Ich bin ja nie unter Drogen/Medikamenten Einfluss gefahren. Mein Problem ist das ich zur zeit under krassen Panikattacken leide und ich es teilweise nur mit einer Tavor schaffe dies zu bewältigen. Bekomme such schon andere Medikamente aber teilweise kommt es dann doch durch. Kann man das nicht irgendwie erklären? Ich meine wenn ich meinem Führerschein noch hätte wäre es ja auch kein Problem solange ich nicht am Straßenverkehr teilnehme.