Medien studieren, Berufsaussichten?

6 Antworten

Hallo Coscooos, ich selber habe keine Erfahrung mit deiner gewünschten Studienrichtung. Allerding habe ich zu diesem Thema eine private Studienberatung in Anspruch genommen. Das ist zwar ganz schön kostspielig aber dort wurden mit mir folgende Punkte besprochen und es war wahnsinnig aufschlüssig und hilfreich für mich:

Standortbestimmung o Anerkannte Interviewverfahren zur Identifikation der persönlichen Stärken und Schwächen, Neigungen und Interessensgebieten Zieldefinition - Formulierung einer Zielsetzung für die Lebens- und Zukunftsplanung questions – und answer (q&a) –Phase - Leitbildsuche und -Interview zum knowhow Transfer und der Praxiserprobung (Realitätscheck) Routenplan zum Traumjob - Navigationssystem für den Weg zum Traumjob inklusive Trainingsroutinen und definierter Meilensteine (Qualifikationsprofile, Anforderungsbestimmungen, Bewerbungs- und Egomarketing, Dresscodes, Money Talks

Falls du es dir leisten kannst oder von deinen Eltern unterstützt wirst kann ich es dir nur empfehlen. Schau mal hier: http://www.plan-kaz.de/private-studienberatung.html

Viel Erfolg


BalduinB  05.06.2014, 23:24

Und für derartige Banalitäten und Binsen zahlst Du auch noch viel Geld?

Also wirklich....

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Medienstudiengänge sind Unsinn.

Was einer der renommiertesten deutschen Journalisten, Wolf Schneider, davon hält, findest Du hier: http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/sprachpapst-wolf-schneider-germanistik-zu-studieren-halte-ich-fuer-toericht-a-690834.html

Leider lässt gutefrage nur einen Link pro Beitrag zu. Wenn Du wissen willst, was der Volontärsausbilder der Süddeutschen Zeitung darüber denkt, gib einfach bei Google das Wort "Leerfach" ein - es ist gleich der erste Link oben.

Das Problem an der Frage ist immer die Ungenauigkeit. Du musst dich erst mal damit beschäftigen was es alles für Berufsfelder in dieser "Medienbranche" überhaupt gibt. Von der Reinigungsfachkraft, über Sekretärin, Grafiker, Fotograf, Redakteur, Producer, Marketingmanager, Medienmanager usw. - da gibt es massig Berufe.

Und wenn das Ziel klar ist, dann kann man sich auch schon während des Studiums auf den Beruf vorbereiten durch studentische Nebenjobs. Dann klappt das auch nach dem Abschluss relativ zügig mit einer Festanstellung.

Mit "irgendwas mit Medien" kommt man nicht weit. Man muss sich klare Ziele setzen und auf diese hinarbeiten.

PS: ich habe u.a. Medienwissenschaft studiert und hatte sofort im Anschluss an das Studium eine Festanstellung, deren Bezahlung sogar deutlich überdurchschnittlich war. Das lag daran, dass ich ein ganz klares Ziel vor Augen hatte und schon während des Studiums in dem angestrebten Beruf gearbeitet habe. Von meinen Kommilitonen sind alle relativ zügig ins Berufsleben eingestiegen. Keiner sitzt heute auf der Straße.

Du wirst durch ein Studium wie Medienwissenschaft/Kommunikationswissenschaft und Co NICHT auf das Arbeitsleben vorbereitet. Diese Illusion musst du aufgeben. Auf das Arbeitsleben bereitet dich praktische Erfahrung vor, die du als Werkstudent oder studentische Hilfskraft (z.B. in der Marketing- und Pressestelle deiner Uni) sammelst.


Coscooos 
Beitragsersteller
 05.06.2014, 14:57

Herzlichen Dank! Kommt es denn darauf an auf welcher Universität ich studiert habe, ob deren ruf gut oder eher weniger gut ist?

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Mireilles  05.06.2014, 19:13
@Coscooos

Wenn es nicht gerade eine der ausländischen Elite-Unis ist, ist es total egal wo du studierst.

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BalduinB  05.06.2014, 23:52
@Coscooos

Wie Miereilles schon sagt - wo Du studierst, ist egal.

Ich weiß nicht, was Du machen willst, aber wenn Du in den Journalismus willst, dann bewirb Dich bei einer Journalistenschule (geht auch ohne Studium) oder mach ein Volontariat (um dort einen Platz zu bekommen, brauchst Du meist ein Studium irgendeines Faches, dass Dich wirklich interessiert - nur M&K, Publizistik, o. ä. sollten es nicht sein. Auch Germanistik ist - entgegen landläufiger Ansicht - nicht besonders zu empfehlen, geht aber gerade noch.

Allerdings ist es hundertmal schwieriger, irgendeinen der raren Journalstikschul- oder Volontariatsplätze zu kriegen, als den Studienplatz in einem der unsinnigen Medienstudiengänge. Du musst (bei den Schulen) eine Aufnahmeprüfung machen und (für ein Volontariat) eigentlich immer bereits jahrelange, durch freie Mitarbeit erworbene Vorerfahrung haben.

Ein Beispiel für eine Aufnahmeprüfung findest Du hier: http://www.djs-online.de/aufnahmeprufung-2013/ Du hast dafür immerhin 20 min Zeit - und ich bin mir sicher, das wirst Du locker schaffen :-D

Und nein, die "ausländischen Elite-Unis", wie z. B. die Columbia School of Journalism, sind nicht besser, sondern lediglich um ein Vielfaches teurer. Dass es diese Schulen überhaupt gibt, liegt u. a. daran, dass die USA kein Volontariat kennen.

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BalduinB  05.06.2014, 23:20
Du wirst durch ein Studium wie Medienwissenschaft/Kommunikationswissenschaft und Co NICHT auf das Arbeitsleben vorbereitet. Diese Illusion musst du aufgeben. Auf das Arbeitsleben bereitet dich praktische Erfahrung vor, die du als Werkstudent oder studentische Hilfskraft (z.B. in der Marketing- und Pressestelle deiner Uni) sammelst.

Das behaupte ich schon seit Jahren, und immer wieder gibt's hier (und natürlich besonders bei den Hochsschulen, Unis sowohl wie FH's, die sowas anbieten) immer wieder Besserwisser, die das Gegenteil behaupten.

Deshalb freut es mich sehr, dass das auch mal jemand hier bestätigt, der genau diese Fächer studiert hat.

Zwei kurze Fragen habe ich allerdings noch: Warum hast Du das denn überhaupt studiert? Es war ja letztlich verlorene Zeit. Und was machst Du genau - Journalismus, Marketing, ...?

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Mireilles  06.06.2014, 06:07
@BalduinB

Das war ganz und gar keine verlorene Zeit. Für die persönliche Entwicklung und Reife, sowie für den Aufbau eines ungemein großen Wissens, Ausbau von Fähigkeiten wie Selbstständigkeit, Denkvermögen, Analytisches Vorgehen war diese Zeit einfach perfekt und ist meiner Meinung nach auch durch nichts zu ersetzen.

Und am Ende des Tages: steht da ein Magister-Grad (/Diplom-Grad, Master-Grad), dann zeigt sich das natürlich auch im Gehalt.

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Mireilles  06.06.2014, 13:14
@BalduinB

Nachtrag: es geht mir bei der Aussage nicht mal speziell um diese beiden Fächer. Eine Universität im Allgemeinen ist überhaupt nicht darauf ausgelegt auf ein Berufsleben vorzubereiten. Du wirst da immer nur primär auf eine Wissenschaftskarriere vorbereitet. Egal ob BWL, Geistes- und Sozialwissenschaften oder Naturwissenschaften. Es gibt Studienfächer, die sind qua Berufsfeld praxisnäher (z.B. weil es da auch in der Praxis um F+E geht), aber die Mehrheit bereitet eben nicht auf das Berufsleben vor. Das entspricht nicht dem Konzept einer Uni (und auch vielen Fachhochschulen nicht, auch wenn es da qua Konzept anders sein sollte).

Das muss einem einfach bewusst sein oder es muss einem wenigstens bewusst werden, während man studiert.

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BalduinB  06.06.2014, 14:07
@Mireilles
Das war ganz und gar keine verlorene Zeit. Für die persönliche Entwicklung und Reife, sowie für den Aufbau eines ungemein großen Wissens, Ausbau von Fähigkeiten wie Selbstständigkeit, Denkvermögen, Analytisches Vorgehen war diese Zeit einfach perfekt und ist meiner Meinung nach auch durch nichts zu ersetzen.

Das hättest Du aber auch erreicht, wenn Du, sagen wir mal, Physik oder Kaukasiologie studiert hättest - ob einen die Beschäftigzung mit Medienwirkungsforschung oder Inhaltsanalyse reifer macht, bezweifle ich. Mich jedenfalls nicht.

Und die Magistergrade, erst recht den Bachelor, halte ich für überschätzt. Eine ganz besondere Lachnummer ist der Diplom-Journalist.

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Mireilles  06.06.2014, 18:02
@BalduinB

Du bist sehr Journalisten-fixiert. Ich rede nicht vom Journalismus und arbeite auch nicht ansatzweise in diesem Bereich. Der Medienbereich ist deutlich größer als nur Journalismus.

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Hi, hast du dir schon mal die Berufswelt auf medien-studieren.net angeschaut? Da kannst du dir schon mal einen Eindruck zu den verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten verschaffen. Ansonsten kann ich Mireilles nur zustimmen. Es spielt keine große Rolle welchen Medienstudiengang du studierst, viel wichtiger ist deine Lust und Engagement Praxiserfahrungen zu sammeln.

Ein wenig muss ich gewissen anderen Beitragen recht geben. Auch wenn man ein Studium mit Medien duchzieht heißt das nicht, dass man danach in diesem Beruf arbeiten kann und andersrum kann man in diesem Beruf auch arbeiten OHNE studiert zu haben. Es kommt hierbei darauf an wo genau dein Interesse liegt und gerade im Medienbereich kommt es darauf an WEN Du kennst und wie sehr du dich engagierst. Die Medienbranche ist überlaufen. Um dort bestehen zu bleiben musst Du an den Sachen dranbleiben, egal wie nervig sie auch erscheinen mögen. Ich habe meine Studium der Angewandten Medien nun fertig und habe bereits im Studium angefangen eigene Projekte im Bereich Medien ( Imagetrailer & marketing ) zu starten. Ich habe ein Jahr lang mit meinen Kollegen eigentlich nur umsonst produziert, um Ehrfahrung und Referenzen zu sammeln. Wir haben das Glück dass die Aufträge mittlerweile Geld abwerfen, wenn auch erstmal nur im kleinen Bereich. Es hätte auch noch länger dauern können. Wichtig ist, dass Du früh damit anfängst deine Erfahrung und Referenzen zu sammeln und zu zeigen, dass Du etwas kannst und in dieser medialen Überflutung etwas Gutes oder sogar Besseres produzieren kannst.

Vorteil mancher Studiengäng ist die Praxisorientierung und das Netzwerk dieser Hochschulen. Meine Hochschule, der EC Europa Campus, hat uns im Studium etliche Partner vermittelt ( http://www.ec-europa-campus.com/ec-partner/ ). Diese Verbindungen kann man später ziemlich gut nutzen. Manchmal kann sogar direkt mit diesen arbeiten.

Harte Arbeit und Networking ist essentiell in dieser Branche