Man kann gar nicht einfach so einwandern?

4 Antworten

Einfach ist es auf gar keinen Fall.

Was einem in Deutschland von Politik und Medien durch falsche Anreize gezeigt wird, kann man keinesfalls auf andere Länder übertragen.

Mal von der EU abgesehen bedarf es in fast allen Fällen eine gründliche Vorbereitung, bei der auf jeden Fall das Konsulat des Ziellandes zu kontaktieren ist.

In meinem Beispiel Japan waren das unter Anderem zum Beispiel folgende Dokumente um an die begehrte Residence Card zu kommen:
- unterschriebener getätigter Arbeitsvertrag und Bestätigung vom Arbeitgeber
- Führungszeugnis, damit klar ist daß man nichts auf dem Kerbholz hat
- neu ausgestellte Geburtsurkunde
- beglaubigte Zeugnisse und Urkunden von Schule(n) und Universität
- Man muß ein Rückflugticket bei der Einreise vorweisen können
- Fingerabdrücke wurden genommen

Das war eine riesige Rennerei zwischen deutschen Meldeämtern, Landratsamt, Bildungseinrichtungen und Konsulat und das wiederholt sich alle drei Jahre, wenn die Residence Card erneuert werden muß.

Diese ist wiederum erforderlich um in Japan überhaupt an ein Bankkonto oder eine Kreditkarte zu kommen oder auch nur eine Wohnung zu mieten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Innerhalb der EU herrscht eine gewisse Freizügigkeit für Unionsbürger.

EU-Bürgerinnen und Bürger dürfen sich in jedem EU-Mitgliedstaat bis zu drei Monate aufhalten. Arbeitnehmer, Selbständige sowie Anbieter von Dienstleistungen haben aufgrund der EU-Freizügigkeitsrechte darüber hinaus ein  unbegrenztes Aufenthaltsrecht.

Anspruch auf soziale Leistungen im jeweiligen EU-Land bestehen nur in Ausnahmefällen.

In den Ländern weltweit gelten unterschiedliche Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen.

"Einfach so" geht es nicht.

Woher ich das weiß:Recherche

Auch wenn du den Eindruck hast - auch nach Deutschland kann man nicht so einfach einwandern.

Was du scheinbar verwechselst ist "einwandern" und "flüchten". Aber wer nach Deutschland flüchtet, z.B. derzeit aus der Ukraine, der wandert ja nicht gleich hier ein, sondern er sucht Schutz für eine bestimmte Zeit.

Wer dauerhaft in Deutschland bleiben möchte, also tatsächlich einwandern will, der muss sich als nicht-EU-Bürger einem Asylverfahren stellen - das durchaus auch abgelehnt werden kann. Wenn sich ein abgelehnter Mensch dann weiter in Deutschland aufhält, auch dann ist er nicht eingewandert, sondern hält sich hier illegal auf.

Und dass man auch nicht in andere Länder so einfach einwandern kann, dürften ja die seinerzeitigen Diskussionen um den Mauerbau nach Mexiko in den USA unter Trump gezeigt haben.Auch da wird alles getan, um eine "Einwanderung" zu verhindern.

Innerhalb der EU geht das.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 2006 nach AT, 2010 nach IT