Macht der Professor in der Uni elterngespräche und gibt es "Elternabende"?

13 Antworten

Hi,

trauriger Weise haben das einige Hochschulen tatsächlich eingeführt. Wenn ich einen Studieninfoabend anbiete, erlebe ich recht häufig, dass Eltern für ihre Kinder daran teilnehmen, oder sie gemeinsam zu dem Abend kommen. Das finde ich zwar irritierend, kann es aber nachvollziehen. Die meisten Eltern verhalten sich dabei auch wie stille Beobachter. Manchmal hat man aber klassische Helikopter-Eltern mit dabei, die leider die Veranstaltung stören und das gesamte Gespräch an sich reißen.

Während des Studiums würde ich niemals Elternabende anbieten. Zum Glück wurde ich bisher auch erst ein Mal um ein solches Gespräch gebeten und dieses hat nicht stattgefunden. Meine Studierenden sind erwachsene Menschen und egal, ob die Eltern das wahrhaben wollen oder nicht, so behandle ich meine Studis auch.

LG Susan

Nein, sowas gibt es in der Schule, nicht aber in der Uni. Wenn du etwas mit deinem Dozenten zu besprechen hast, musst du dir selber einen Termin geben lassen und persönlich (ohne elterlichen Anhang) erscheinen.

An manchen Unis werden inzwischen Informationsveranstaltungen angeboten zu denen auch die Eltern mitkommen dürfen. Da sind meines Wissens aber immer auch die angehenden Studenten dabei. An sich sollten die dann auch die Fragen stellen, schließlich geht es um ihre Ausbildung und ihre Zukunft. In der Realität können aber viele Mamis und Papis den Mund nicht halten, das führt oft dazu, dass sich die eigentlichen Studenten nicht mehr trauen zu fragen. Bei so Info-Tagen ist es aber okay sich mal mit den Eltern gemeinsam den Campus anzusehen, natürlich interessiert die das auch wo das Kind so landet.

Außer in Fällen in denen die Studierenden minderjährig sind haben Eltern aber im Studienbetrieb eigentlich nichts verloren. Was manche aber nicht abhält anzurufen, mal ein Wort mit dem Professor reden zu wollen, mit Anwälten zu drohen und ähnliches mehr. Wir hatten das Thema mal in der Dienstbesprechung und wurden eindrücklich daran erinnert, dass die Herausgabe von Daten volljähriger Studenten rechtlich nicht erlaubt ist, auch nicht an deren Eltern. Wenn ich also um ein Elterngespräch gebeten würde, dann müsste mir der Student erst einmal die schriftliche Erlaubnis geben seine Daten und sonstige Informationen weiterzugeben. Den meisten wird wohl spätestens an diesem Punkt klar, wie albern das Ansinnen ist, Gespräche mit Eltern kommen zum Glück wirklich selten vor. Kritisch für Studierende ist auch, wenn Kommilitonen das mitbekommen, man macht sich da leicht zum Gespött der anderen.

Wenn man ein Studium macht ist man in fast allen Fällen Ü18. Studierende sind dann für sich selbst verantwortlich. Eltern sind formaljuristisch draußen.

Nein, zumal die Studenten bereits Erwachsene sind. Mit denen kann er sich persönlich auseinandersetzen, wenn er Bedarf sieht. Aber selbst das ist meist nicht die Regel.