Machen Assistenzsysteme im Auto die Fahrer leichtsinniger?
Moin Community.
Folgender Gedankengang:
Assistenzsysteme im Fahrzeug werden immer umfassender und selbstverständlicher. Das geht so weit, das Fahrzeuge mit weniger „Sicherheitstechnik“ im NCAP abgewertet werden.
Mir ist es selber passiert, das ich müde ins Fahrzeug eingestiegen bin und mir dachte, wird schon gut gehen, das Auto hilft.
Die Vernunft hat gesiegt und ich habe die Fahrt nach hinten verschoben und zugesehen, dass ich fitter wurde.
Im Nachhinein hat mich mein Verhalten erschreckt und ich frage mich, ob es anderen ähnlich geht.
Ich möchte die Systeme. Ich abwerten, ich denke sie machen Sinn und die Entwicklung ist richtig, aber es verleitet. Oder wie man so schön sagt; Wo Licht ist, ist auch Schatten.
Ging es hier einigen schonmal ähnlich?
3 Antworten
Das konnte man schon bei der Einführung vom ABS beobachten.
Die Versicherungen gewährten anfangs 10% Rabatt bei einem Auto das mit ABS ausgestattet war.
Aber bald zeigte es sich das die Fahrer riskanter fuhren da sie ja so eine tolle Bremse haben
Interessant. Das habe ich persönlich wohl verpasst, wobei ich eigentlich die Umstellung „mitgemacht“ habe.
Allerdings ist es heute Standard mit ABS zu fahren und ich kann nicht behaupten, das die (Viel)Fahrer aggressiver als Früher fahren. Subjektiv hat sich das in 25 Jahren nicht geändert, nur ist es voller auf der Straße geworden.
Hm, diese Statistik ist mir neu. U.a. wird der deutlich Rückgang der Unfälle und tödlichen Unfälle auf auf die Assistenten und parallel Airbags und Gurttechnik zurückgeführt.
Was anfangs war, bestimmte Unfälle, Blechschäden im geraden Verkehr waren durch den etwas längeren Bremsweg in der Umstellungszeit öfter, das schob man nicht auf das Vertrauen in die Technik sondern auf den falsch gewählten Sicherheitsabstand. Gerne aber andere Quellen nennen, meine ist die Unfallstatistik
Nein, denn ich habe auch die Anleitung gelesen und, zumindest solange es kein autonomes Fahren gibt, ist man immer als Fahrer verantwortlich und sollte eine Fahrt nur antreten, wenn man sich dazu in der Lage fühlt.
Ich mache das und finde die Unterstützung der Assistenten sehr angenehm, darauf verlassen tue ich mich nicht.
Ich fahre zwischen 30- und 40.000 km im Jahr. Das Auto hat LaneAssist, ACC, Totwinkelwarner, Abbiegewarner, Seite- Front- Querverkehrswarne, Notbremsassistentbund und und. Alles ist aktiv und dennoch habe ich die Hände am Lenkrad 😎
Ich weiß hab noch kein Führerschein, aber bin ab und zu Kart fahren. Ich bin der Meinung dass es die Leute unaufmerksamer werden lässt und man dass eigentliche fahren "verlernt". Zb bei Spurhalte-Assistent oder Bremsassistent musst du nicht mehr so genau auf die Straße achten weil Auto regelt ja. Ich persönlich will zb auch nicht dass mir irgendwelche Assistenzsysteme beim fahren eingreifen weil ich die Kontrolle über mein Fahrzeug alleine behalten will und nicht dass mir n Computer aufeinmal korrigiert. Deswegen werde ich mir wahrscheinlich auch n Auto aus 90er oder Anfang 2000er holen. (Ok, zum Teil auch weil ich n Projektfahrzeug will)
Ich kann Dir empfehlen einmal ein Fahrsicherheitstraining durchzuführen. Ich habe noch niemals jemanden erlebt, der hier ohne Assistenten besser fuhr als mit in den Standardsituationen.
Ich weiß dass es so schwerer ist, aber ich bin allgemein kein Fan von zu viel Elektronik am Auto, für mich unnötige Fehlerquellen und aus Hobbyschrauber Sicht unnötig kompliziert.
Ich weiß auch, es gibt große Unterschiede der Systeme und auch Weiterentwicklungen. Vor 10 Jahren waren die Systeme ein NoGo für mich, genau wie Du sagst, gängeln und ziemlich unzuverlässig, heute ein Muss aber man sollte es ausprobieren.
Ich kann deine Einstellung verstehen. Das Lenkrad vibriert bei jedem Spurwechsel zur Rushhour im Stadtverkehr, der Abstabdtempomat regelt permanent nach und geht in die Klötze weil wieder mal einer in den Sicherheitsabstand gefahren ist etc., etc. ABER wenn die Sicherheitssysteme auch nur 1x in 160tkm (der durchschnittlichen Lebenserwartung eines KfZ in D) dich vor einem Blechschaden oder sogar einem Personenschaden bewahren haben, hat sich das ganze „Ärgernis“ gelohnt. Ich finde es richtig und wichtig, dass es diese Systeme gibt. Nur gebe ich meinen anderen Antwortenden recht, man darf das Hirn nicht ausschalten.
Danke für deine Antwort, darf ich dich fragen, auf wie viel KM du ca. Im Jahr kommst?
Und Daumen hoch für deine Umsicht! :)