Lohnt es sich, zu Krav Maga zu gehen?

4 Antworten

Ob es sich lohnt, zeigt ein Probetraining. Krav Maga ist zwar eine sehr effektive Selbstverteidigung, da es dafür extra gemacht wurde (aus der Not des Erfinders raus, sich verteidigen zu müssen - er hat diverse Kampfkünste und Sportarten die er beherrschte dafür kombiniert), jedoch nützt es nichts, wenn der Unterricht schlecht ist.

Eine seriöse Krav Maga Schule legt, wie jede seriöse Kampfkunstschule, Wert darauf, es nicht zum Verteidigungsfall kommen zu lassen. Deshalb gehören zur ersten Rangprüfung (es gibt keine Gürtel wie in asiatischen Systemen aber auch Graduierungen) viel Theorie zur Rechtslage von Notwehr und Nothilfe, aber auch wie man solchen Gefahren aus dem Weg geht. Dazu Techniken wie Befreiung und Abwehr.

Wenn, wie anderweitig geschrieben, Krav Maga brutal ist, dann läuft da was schief. Wer sowas schreibt, hat keine Ahnung oder hatte den falschen Trainer. Klar, die Lernweise ist Vollkontakt. Ein Tritt in die Weichteile ist ein Tritt in die Weichteile (so lernte man ja sogar schon in einer Simpsons-Folge "Keine Weichteile, kein Krav Maga") - mit Tiefenschutz und sonstiger Schutzausrüstung versteht sich. Aber nur so lernt man es.

Aber was ist brutaler? Einen Angreifer der einen ernsthaft ans Leder will im nicht mehr abwendbaren Fall kräftig eine zu verpassen oder wie bei Kickboxen, Thaiboxen, Tae Kwon Do, ... Schläge und Tritte im Wettbewerb gegen Andere einzusetzen, die sowas freiwillig machen?

Die Gangart ist schon was härter - 15 ist mit Sicherheit eher Mindestalter. Aber das ist auch so das Alter, in dem man sich unter Umständen verteidigen lernen muss. Auf dem Heimweg aus der Disco oder von der Party gibt es ja leider genug, meist alkoholisierte, Verrückte, die im Alkohol- oder Drogenrausch unberechenbar werden. Zu lernen, wie man diese Situationen frühzeitig erkennt oder sich im höchsten Ernstfall daraus manövriert, ist Bestandteil dieses Unterrichts.

Wenn alles passt - seriöser Trainer, es macht dir Spaß, du erkennst einen Sinn darin - dann wirst du selbst merken, dass sich die lange Anfahrt lohnt.

Krav Maga ist noch ein recht junges System. Der Flair kommt eher dahin, dass es das System der Wahl in der Ausbildung beim Mossad, in Teilen aber auch bei deutschen Spezialeinheiten ist. Traditionen und Philosophie wie in den mehrere Jahrhunderte alten asiatischen Systemen gibt es nicht so wirklich.

Wenn du ganzheitlich trainieren willst, also Training für Körper und Geist, mit traditionellen und philosophischen Hintergründen, findest du sowas eher im Kung Fu oder Ninjutsu (Bujinkan). Auch hiermit kann man sich gut verteidigen, es dauert nur ungleich länger, die doch sehr traditionellen, oftmals aus dem Waffen- und Rüstungskampf stammenden Techniken so gut zu erlernen, dass man sie gut und vor allem auch gegen die komplett anderen modernen Stile einsetzen kann. Nichts für jemanden, der aufgrund einer schlechten Wohngegend schnelle Erfolge braucht, aber was für jemanden, der eine auf lange Sicht gute Selbstverteidigung gerne als Nebeneffekt eines vielseitigen Systems mitnimmt.


kami1a, UserMod Light  29.01.2016, 21:50

Wenn, wie anderweitig geschrieben, Krav Maga brutal ist, dann läuft da was schief. Wer sowas schreibt, hat keine Ahnung oder hatte den falschen Trainer. 

So ist es.

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kwon56  01.02.2016, 09:06

Avivit Cohan hat den 4. Dan. Siehe im Internet.

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Hallo!

Es ist gerade für Dein Alter geeignet. Ich habe mir das Training auf Bitten eines Elternpaares mehrfach angesehen und analysiert

Es ist das Gegenteil von brutal. 

 Krav Maga hat ein ganzes Paket von Angeboten mit verschiedenen Ausrichtungen und Anforderungen. Dazu gehören Fit Fight, Fighters Circle, Krav Maga, MMA – Mixed Martial Arts – Free Fight, Kettlebell – Training, Bulgarian Bag, Crossfit, Boxen und Fitnessboxen, Poweryoga, Cage Fitness und mehr.

Bei der üblichen Übungsform Krav Maga geht es um Selbstverteidigung und Selbstbehauptung. Beinhaltet hauptsächlich Training von Techniken, Beweglichkeit, Reaktion und Koordination. Kraft und Kondition werden aufgebaut. Alles Gute.

Is ziemlich brutal, da geht es nicht darum, einen Gegner abzuwehren, sondern unschädlich zu machen, auch wenn du ihm dabei z.b den Arm brichst.
Was etwas sanfter und meiner Meinung nach vielseitiger ist ist mma.

Als einstig empfehle ich aber eher z.b teakwondo  


rfraaa 
Beitragsersteller
 27.01.2016, 22:29

Ich möchte keine Ring-Kampfkunst ausüben. Und mir geht es nicht darum, diese Selbstverteidigung bei jedem kleinen Streit anzuwenden, sondern bei großer Gefahr im öffentlichen Raum..

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Es lohnt.