Lohnt es sich Webentwicklung zu erlernen?
Hallo,
aktuell lerne ich html, css und in Kürze ausführlicher JS und MySQL. Bisher habe ich nut in Java aus der Uni Grundlagen und Python (schon etwas länger her) selber ein wenig beigebracht.
Mein Ziel wäre es, nebenberuflich entweder als Minijob/Studentenjob Webentwicklung zu machen oder es als Nebengewerbe zu machen. Ich arbeite mich aktuell durch ein 66 Stunden Kurs durch, mit den Aufgaben wahrscheinlich 130 Stunden. Nur wird klar sein, dass ich danach immernoch nicht ein fertiger Webentwickler bin. Aktuell stecke ich in der Woche immer so 1-2h täglich rein und am Wochenende bis zu 3h täglich. Also mindestens 11h/Woche…
Nur merke ich, dass das viel Zeit erfordert und man sehr sehr sehr lange braucht, bis sich all der Aufwand auch rentiert.
Oder sollte ich schon eher anfangen, irgendwie gewerbliche Projekte wahrzunehmen?
4 Antworten
Nur merke ich, dass das viel Zeit erfordert (...)
Webentwicklung ist ein ziemlich breit gefächertes Themengebiet, nicht zuletzt aufgrund der vielen Technologien, die man dafür nutzen kann und deren stetigen Weiterentwicklung.
Ich würde dir empfehlen, dich auf einen bestimmten Teilbereich (und somit auch ein bestimmtes Toolset) zu fokussieren. In Projekten ab mittelgroßer Stufe findet in der Regel eh eine Einteilung nach Aufgabenbereich statt. Da gibt es dann explizit Frontendentwickler sowie Backendentwickler, wobei letztere Gruppe nochmals unterteilt werden kann (Server-/DB-Management, Entwicklung der Webanwendung, ...).
Bezogen auf die Frontendentwicklung wären HTML, CSS und JavaScript ein gutes Toolset für den Start. Zusätzlich wäre es günstig, wenn du dich mit 1-2 Webframeworks in dem Zusammenhang auseinandersetzt (z.B. React, Svelte, Tailwind, Vue, o.ä.).
Wenn du dich mehr auf die Programmierung der Anwendungslogik fokussieren möchtest, könntest du ebenso auf den Sprachen aufbauen, denen du dich schon etwas gewidmet hast (Grundvoraussetzung sind natürlich Grundlagenkenntnisse zu der jeweiligen Sprache, was die OOP mit einschließt).
Als Ansatz:
- JavaScript: Mit Node.js sowie vllt. Express, koa oder NextJS
- Java: Mit JakartaEE oder dem Spring-Framework
- Python: Mit dem Flask- oder dem Django-Framework
Oder sollte ich schon eher anfangen, irgendwie gewerbliche Projekte wahrzunehmen?
Bewirb dich doch einfach als Werkstudent bei einem Unternehmen, welches sich auf Webentwicklung fokussiert hat.
Einzelne Kleinprojekte kannst du sicherlich ebenso annehmen. Allerdings solltest du dir im Voraus sicher sein, dass du die Anforderungen, die gestellt werden, auch wirklich qualitativ erfüllen kannst.
Lohnt es sich Webentwicklung zu erlernen?
Ob sich etwas lohnt, kann man aus unterschiedlichen Aspekten betrachten.
- Webentwicklung kann Spaß machen, dich für lange Zeit beschäftigen und sie kann dir interessante Herausforderungen stellen. Wobei all das natürlich einen Startanteil an Motivation und Interesse von deiner Seite aus erfordert.
- Angewandte Lösungskonzepte und neu gelernte Perspektiven lassen sich vielleicht auf andere Probleme/Bereiche übertragen. Dein persönliches Repertoire an Wissen steigt.
- Aus finanzieller Sicht kannst du damit gut genug verdienen, um dir einen sicheren Lebensstandard zu gewährleisten. Generell hängt der potenzielle Lohn von verschiedenen Faktoren ab (Ort, Erfahrung, Kunden, selbständig oder nicht, genutzte Technologien, Verhandlungsgeschick, ...). Auf gehaltsvergleich.com kannst du ein paar konkrete Zahlen nachschlagen.
Lohnen ist immer relativ.
Generell lohnt sich bildung immer, aber nicht immer finanziell und Bildung ohne Nachweis ist oft schwer wenn man Kunden fangen will.
Wenn du vor hast da Geld mit zu verdienen würde ich zu einem Zertifikat hin arbeiten damit du auch irgendwas hast womit du werben kannst.
Alternativ halt auf seiten verkaufen wo das nicht so relevant ist wie Fiverr. Da kommt dann übung aber nicht zwangsweise das große Geld her.
Mein Ziel wäre es, nebenberuflich entweder als Minijob/Studentenjob Webentwicklung zu machen oder es als Nebengewerbe zu machen.
--> Ja! lohnt sich
Webdesign kannst Du knicken - das machen Schüler und Studenten für'n Taschengeld, da musst Du fast schon für Umsonst arbeiten.
Ich würde mir was suchen das nicht jeder Hanswurst kann - einrichten von Schnittstellen zu Payment-Systemen, WaWi, Versanddienstleister etc.
ich habe selber mal sowas programmiert - so ein Framework muss auch supportet werden, das schaffst Du irgendwann alleine nicht mehr - am Ende nimmst Du dann doch was fertiges und beschränkst dich auf das Design des Templates und die Weiterentwicklung einiger Plugins.
Ich habe noch einen überlebenswichtigen Tipp für dich: Entferne alle Hinweise aus dem Quelltext usw. die auf die Version des verwendeten CMS schließen lassen.
das schaffst Du irgendwann alleine nicht mehr
Klar, aber auch Anpassungen an einem bestehenden System z.B. Wordpress sind nicht so leicht. Gibt leider zu viele schlechte Wordpress-Seiten, die langsam und angreifbar sind, keine gute Browserunterstützung haben, etc.
Entferne alle Hinweise aus dem Quelltext usw. die auf die Version des verwendeten CMS schließen lassen
Klar, aber ist eigentlich nur bei einem CMS relevant, das auf dem Server läuft. Ich verwende in letzter Zeit lieber statische Seitengeneratoren / "offline CMS", hat neben dem offensichtlichen Geschwindigkeits-Benefit auch den Vorteil, dass das System sich nicht hacken lässt.
Sehe ich nicht ganz so: Klar, eine 0815-Webseite mit 5 Unterseiten und einfachem Design kriegen viele hin. Aber bei komplexem Frontend und Backend mit DB und Business Logic steigt dann der Großteil aus oder liefert ein eher ausreichendes Ergebnis. Da braucht man sich nur mal die "Werke" von einigen sog. "Web-Agenturen" ansehen, was die da teilweise fabrizieren...
Leider schätzen nicht-fachkundige Kunden das eher selten und lassen sich viel lieber vom Hansdampf in allen Gassen mit Marketingstudium über den Tisch ziehen...