Lösung für das Problem Grundwasser im Keller: Eine gute Idee?
Hallo Ihr,
wenn Grundwasser im Keller eines Hauses steht, kann dies ja mit einer Schmutzwasserpumpe abgepumpt werden. Dies soll aber wohl dazu führen, daß in der Folge immer mehr Grundwasser in den Keller eindringt und die Pumpe immer mehr arbeiten muß.
Was haltet Ihr von dieser alternativen Idee:
Der Keller wird bis oberhalb des Grundwassers mit Erde oder Kies aufgeschüttet und dan wird darauf eine Betonschicht gegossen.
Was meint Ihr? Gibt es alternative Lösungsmöglichkeiten?
9 Antworten
Hallo Desputin, einige Beiträge sind vernünftig. Ich hole etwas weiter aus: Wie alt ist das Gebäude, aus welchem Werkstoff sind die Kellerwände und sind die Fundamente aus Beton? Welche Beschaffenheit hat der umgebende Boden (Erdreich: z.B. Lehm, sandiger Boden, Kies etc.) Davon hängt es ab, auf welche Art dem Grundwasser begegnet wird. Wenn du etwas nachhaltiges erreichen willst, ziehe einen Geologen hinzu. Ich ziele auf Folgendes hin ab: Wenn das Gebäude kein stabiles Fundament hat und man eine radikale Grundwasserabsenkung durchführt, kann der umgebende Boden "ausbluten" und das Gebäude kann sich verschieden setzen und Risse bekommen. Ich habe ähnliche Verhältnisse. Die Lösung, welche nachhaltig wirksam ist, keine großen Kosten erzeugt: Stelle einen Pumpensumpf an geeigneter Stelle im Keller her, evtl. auch in Kellermitte. Das ist eine Vertiefung ca. 80x80 bis 100x100 cm und ca, 80 bis 100 cm cm tief unter Oberkante Kellersohle. Dieser Schacht erhält ca. 15 cm starke Betonwände. Die Sohle bleibt nach unten offen. In den Schacht füllt man eine 30 cm dicke Schicht aus Schotter oder Kies. In diesen Schacht hängt man eine Schmutzwasserpumpe mit einem Schwimmer. Das Prinzip: Wenn der Wasserspiegel bis auf eine bestimmte Höhe (angenommen bis ca. 30 cm unter OK Kellersohle) ansteigt, wird durch den Schwimmer die Pumpe eingeschaltet, der Wasserspiegel ca. 20 cm abgesenkt. und sofort. Mit dieser Methode veränderst du nicht einschneidend die das Gebäude umgebenden Grundwasser- und Bodenverhältnisse. Im Schacht steht natürlich immer Wasser, nämlich bis zu dem Pegel, auf den die Pumpe absenkt. Ein guter Zusatznutzen: Durch eine Leitung ins Freie kannst du das geförderte Wasser als Gießwasser für den Garten auffangen und nutzen und du kannst den Keller zum Abstellen nutzen, natürlich nicht zum Wohnen; der Keller ist und bleibt ein Feuchtraum. Wenn dir mein Beitrag nutzt, dann klicke links oben oder war das sogar die hilfreichste Antwort. Viel Erfolg wünscht dir Klaus D. - Bauingenieur Tiefbau - aus dem Fränkischen Seenland Vielleicht bekomme ich ein Feedback von dir.
Hallo desputin, wie tief ist denn das "Loch" im Kellerboden? Hast du im Sommer einmal hineingeschaut, um festzustellen, wie tief der Grundwasserstand in dieser Zeit ist?
Ich spreche aus eigener Erfahrung: Wenn einmal eine kontinuierliche Wasserhaltung stattfindet, schaltet die Pumpe nicht mehr häufig ein und aus. Auch läuft die Pumpe durch die Schwimmerschaltung nicht ständig. Etwas anders ist es bei anhaltenden Niederschlägen, da sind die Pumpintervalle kürzer. Nachdem der Schacht vorhanden ist und eine Pumpe auch, probiere es einfach aus und setze vor die Pumpe einen Stromverbrauchsmesser und schreibe wöchentlich die Daten auf. Dann erst kannst du weitere Schlüsse ziehen. Es ist überhaupt nicht gesagt, dass im Winter der Grundwasserspiegel extrem ansteigen muss. Vielmehr ist dieser abhängig von den Niederschlägen! Also beobachte die Niederschläge und das Verhalten des Wassers in deinem Keller. Habe Geduld für die Beobachtungen und mache keine "schnelle Lösung". Viel Erfolg wünscht dir Klaus D. - Bauingenieur Tiefbau - aus dem Fränkischen Seenland
Hallo desputin,
unangenehmes Problem und viele gute Vorschläge. Dein Idee wird wie schon mehrfrach beschrieben nicht funktionieren. Die wirklich einzige Möglichkeit ist es den Keller Trockenzulegen ... also aufbuddeln, Kellerwände säubern und abdichten, Dränage. Zusätzlich wirst du vermutlich auch die Bodenplatte abdichten müssen, das geht leider nur von Innen.
Ist es denn nicht möglich, rund um die Aussenwände eine Dränage zu legen? Das Auffüllen ist nicht das Gelbe vom Ei. Das Auffüllmaterial wird immer feucht sein, die Betonschicht wird immer feucht sein und im Mauerwerk bildet sich aufsteigende Feuchtigkeit. Die Ursache sollte dauerhaft beseitigt werden, sonst wird das nix! Stehen in näherer Umgebung weitere Gebäude und wie hoch steht das Grundwasser im Kellergeschoss?
Das Grundwasser stand im Sommer ungefähr 20 cm oberhalb des Kellerbodens und ist seit September ganz verschwunden - wird aber wohl bald wiederkommen. Die Nachbarhäuser haben alle das selbe Problem.
Eventuell solltet ihr euch mal zusammen mit dem Bauamt/Gemeinde über eine Grundwasserabsenkung unterhalten und ob diese genehmigt würde.
Meist wird drückendes Wasser und Grundwasser verwechselt. Wo pegelt sich denn außerhalb des Hauses der Grundwasserstand ein? Wenn er wirklich oberhalb der Kellersohle ist, dann ist er seit dem Hausbau gestiegen, denn dann hätte man eine Wanne gebaut oder gar nicht. Dann hast du schlechte Karten, weil es auch von unten hereindrückt.
Ich vermute, mit einer Dränage ums Haus, die tiefer liegt als die Kellersohle, wird das drückende Wasser abgezogen und du bekommst einen Keller ohne Überschwemmung, wenn auch nicht so trocken. Denn das Wasser kann auch in der Mitte des Hauses den Boden durchfeuchten. Die Trockenlegung der Außenwände kannst du dann gleich mit machen lassen.
kann man tun aber die Wände müssen alle Isoliert werden, aber auch die Betonplatte braucht gründliche Isolierung, da gibt es Isolierbeton und nicht vergessen, die Wände unbedingt isolieren , es giebt dafür techniken aber ziehe einen Stadiger mit ran um sicher zu gehen.
Hallo, vielen Dank für die ausführliche Antwort. So ein Loch für eine Pumpe befindet sich schon im Keller. Das Gebäude ist von ca. 1910 und die Kellerwände sind geziegelt. Ebenso ist der Kellerboden aus Ziegeln aufgebaut. Eine eher günstige Schmutzwasserpumpe habe ich bereits erstanden, konnte die aber noch nicht einsetzen, da das Wasser nun im Sommer auf einmal verschwunden war. Ich hab ein Bißchen Angst, daß die Pumpe dann im Winter zu häufig läuft und meine Stromrechnung ausufert. Die Pumpe selber hat zwar "nur" 370 Watt, aber wer weiß - wenn sie die ganze Zeit laufen muß...