Likör aus Quitten und Schlehen, warum sind die Rezepte so unterschiedlich?
Die einen stellen die Ansätze dunkel, die anderen aufs Fensterbrett.
Ansatz aus Saft, oder aus ganzen Früchten?
Mal werden vier Wochen Standzeit angegeben, mal vier Monate.
Ich setze zwar nicht das erste Mal einen Fruchtlikör an, aber wundere mich schon sehr über diese Diskrepanzen in den Rezepten.
Aus meiner Erfahrung würde ich die Schlehe anquetschen, aufgießen und sechs bis acht Wochen hell und warm stehen lassen.
Bei der Quitte bin ich völlig unsicher, weil diese so hart ist.
Da ich mir sicher bin, dass es hier ganz viele Likörfachfrauen und -Männer gibt, freue ich mich auf Hinweise 🙂
1 Antwort
Ich wüßte nicht, warum man einen Liköransatz hell stellen soll. Ich stelle den immer in den Keller. Und ich lasse immer lange ziehen. Bei Schlehen kann es sein, dass man diese nicht zu lange ziehen lassen sollte, weil wie bei allen Steinobstsorten die Kerne Blausäure enthalten, von der man nicht zu viel extrahieren möchte.
Quittenlikör habe ich probiert, war aber etwas enttäuscht. Ich habe frische Quitten mit Zucker und Korn angesetzt. Die Quitten natürlich in Scheiben geschnitten. Der Ansatz stand 3 Monate. Der Likör wurde farblich exzellent, schön gelb. Leider hatte er kaum Quittenaroma, obwohl ich wirklich reichlich Quitten darin hatte und die Quitten auch noch gut ausgepresst habe - die Quitten waren weich nach der Standzeit. Vielleicht brauchen Quitten eine Wärmebehandlung, um ihr Aroma abzugeben?
Ich habe das mit dem Auskochen noch nicht probiert. Ich habe aber schon Quitten-Saft mit dem Dampfentsafter hergestellt, dieser hatte ein starkes Quittenaroma. Mein kalt angesetzter Likör leider nicht.
DIeses Jahr hatte ich keine Quitten, deshalb konnte ich nichts probieren. Wenn im nächsten Jahr die Ernte besser ausfällt, mache ich mal eine kleine Versuchsreihe: Quitten kalt angesetzt, Quitten einmal aufgekocht, dann angesetzt, Quitten dampfentsaftet und diesen Saft zu Likör gemischt. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Lass uns deine Versuchsreihe mal im Auge behalten, meine Freundin hat kiloweise übrig. Ich könnte für dich stellvertretend experimentieren 🙂 Wenn davon irgendwas gut wird, bekommt der spiritus rector ein Probierchen 😃
Wenn ich die Quitten habe, können wir starten. Es sind übrigens Apfelquitten.
Du entscheidest, ob wir das hier öffentlich teilen, oder uns ins Private zurückziehen.
Ich wäre für öffentlich, damit alle was davon haben.
Wie siehst du das?
Deiner Erfahrung nach wäre das Auskochen de4 Quitten, um Saft zu erhalten also der bessere Weg.
Die Kerne von Steinfrüchten müssen schon bewusst kaputt geschlagen werden, damit ein Bittermandelaroma überhaupt auftritt. Das habe ich vor zwei Jahren mit der Wildkirsche so gemacht. 15 geöffnete Kerne auf 1,4 Liter Alkohol.
Danke 🙂