Liebesgefühle unscheinbar ausdrücken?

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Und zwar ist es so, dass die Hauptfigur sich in jemanden verliebt hat, ihr kommt es aber überhaupt nicht in denn Sinn, dass sie in diese Person verliebt sein könnte.

Naja, sie selbst sollte das eigentlich ziemlich schnell realisieren. Aber klar, du kannst das andeuten, indem die Person die Nähe der anderen Person sucht oder nervös wird, wenn sie mit ihr in einem Raum ist.

Dass die Person es darauf anlegt der anderen Person zu gefallen, zum Beispiel was das Aussehen angeht, dass sie sich dafür interessiert was die Person macht (und ggf. sogar versucht da auch einzusteigen, um ein gemeinsames Thema zu haben), dass die Person beginnt mal ganz dezent online zu suchen, was sich für Informationen über den Schwarm rausfinden lassen, ob er vielleicht Single ist...

Oder allgemein, dass die Person einfach enorm interessiert an ihrem Schwarm ist, hellhörig wird, wenn jemand anderes ihn erwähnt o.ä. Rot wird, wenn er sie anspricht oder ggf. mal ein Freund oder eine Freundin spaßeshalber erwähnt, dass sie ja sehr verliebt wirkt oder dass er SUPER GUT zu ihr passen würde...

Aber wie gesagt... sowas wird einem in der Regel selbst ein Stück weit bewusst, insbesondere wenn man schonmal verliebt war und die Anzeichen kennt. Das wäre dann wenn mehr so eine Sache im Sinne von 'man spürt es, aber gibt sich Mühe es kategorisch auszuschließen', weil dieses Verliebtsein mit Problemen einhergehen würde (zum Beispiel weil die beiden eigentlich beste Freunde sind und sie die Freundschaft nicht zerstören will).

Aber wenn man WIRKLICH verliebt ist... dann merkt man das in der Regel schon oder zieht es zumindest irgendwie in Betracht. Wie man dann damit umgeht, ob man es vor sich und der Welt leugnet etc. etc. ist dann wieder was ganz anderes.

Aber gerade in der Ich-Perspektive, wo du ja gerade den Vorteil hast, dass der Leser in die Person reinschlüpfen kann und alles was sie so macht aus ihrer Sicht mitbekommt ist es in meinen Augen denkbar schwer sowas zu verheimlichen, wenn du es gleichzeitig auch andeuten willst.

Was passieren könnte ist, dass die Person es in erster Linie als Freundschaft sieht und dann irgendwann merkt 'Oh... also doch' und dann anfängt ihre sämtlichen Gesten und die Gefühle, die sie dabei empfunden hat genauer unter die Lupe zu nehmen und ggf. etwas umzuinterpretieren.

Aber auch da halte ich es für ziemlich schwierig, denn die Person müsste ja theoretisch etwas wahrnehmen (und den 'Fokus' für den Leser darauf legen) und dann wird das aber wieder 'unwahrgenommen', um dann im Endeffekt so interpretiert zu werden.

Also Beispiel:

"Der beste Freund legt eine Hand zum Trost auf Harrys Arm, der spürt ein Kribbeln (das der Leser mitbekommt), Harry ignoriert das aber dann vollkommen und irgendwann hundert Seiten später fällt ihm auf 'DIESES KRIBBELN!'

Finde ich aber irgendwie auch 'unschön', außer du verleihst ihm eine Doppeldeutigkeit (wie zum Beispiel, dass er es für Nähe und Freundschaft hält) und DANN zum Ende hin erfolgt die Umdeutung.

Das ginge :)


Naja, vielleicht redet sie sich selbst ein, dass sie kein Interesse an ihm hat. Also, es wird nie offiziell gesagt, ja, ich habe Gefühle, aber es wird häufig an die Person gedacht, andere Charaktere werden mit ihr verglichen etc.