Lidl Verkaufsleiter - kein Privatleben mehr oder gute Alternative?
Studiere derzeit BWL und informiere mich natürlich über mögliche zukünftige Arbeitgeber. Nun ist Lidl eine logische Konsequenz, da ich dort derzeit einen Studentenjob ausübe.
Mit abgeschlossenem Studium könnte man dort als Verkaufsleiter einsteigen. In dieser Position ist man für bis zu sechs Filialen und rund 100 Mitarbeiter verantwortlich, man muss eben dafür sorgen dass alles läuft und die Kommandos von oben umgesetzt werden.
Ich finde ihn attraktiv, da man sich seinen Arbeitsalltag recht frei einteilen kann und sowohl Bürokram als auch anderes Zeug hat. Problematisch ist aber, dass man sehr wahrscheinlich jeden Samstag arbeiten muss und realistisch gesehen eher bei 55-70 Stunden pro Woche landet. Dazu kommt, dass man keine wirklich festen Arbeitszeiten hat. Wenn es irgendwo brennt, dann muss man dahin - egal welche Uhrzeit und welcher Tag. Mal beginnt man morgens um 6 Uhr, an manchen Tagen macht man erst gegen 23 Uhr Feierabend.
Dafür gibt es natürlich ein sehr gutes Gehalt = 66.000€ pro Jahr zum Einstieg. Anschließend steigt das Gehalt um 8.000€ pro Jahr für insgesamt sieben Jahre. Dazu kommt ein BMW als Dienstwagen inklusive Tankkarte, auch zur privaten Nutzung.
Was denkt ihr über diesen Job? Sinnvoll oder versklavt man sich selber?
8 Antworten
Das kommt auf den Vertrag an in der die Arbeitszeit vereinbart wird.
Wenn du das genau weißt liegt es doch an dir einen solchen Vertrag zu unterschreiben.
Wenn du eine Führungsposition annehmen willst kannst du fast überall mit solchen Arbeitszeiten rechnen.
Von nichts kommt nichts.
Hängt davon ab wie wichtig dir Geld ist und ob Geld dich glücklich macht. Man muss das ja auch nicht ewig machen. 5 Jahre und dann kannst dir eventuell was im öffentlichem Dienst oder so suchen.
Es ist immer sehr sehr schwer als Berufseinsteiger überhaupt etwas zu finden. Die meisten ohne Vitamin B sind erstmal 2 Jahre arbeitssuchend. Das ust denke ich auch keine gute alternative. Greif doch zu :)
Danke für die Einschätzung :)
Muss da eben eine schwierige Entscheidung treffen. Habe mich für dieses Jahr einfach mal im öffentlichen Dienst beworben, bei der Stadt und der Polizei - beides in der Verwaltung. Beide haben mir ein Stellenangebot unterbreitet.
Nun ist die Frage, studiere ich noch 4/5 Semester ein Allerweltsfach weiter und hoffe darauf, dort genommen zu werden. Auf der anderen Seite könnte ich im öffentlichen Dienst beginnen und bin abgesichert.
Du tauschst deine Lebenszeit und Gesundheit gegen Geld. Das Wichtigste ist jedoch nicht das Geld, sondern deine Lebenszeit und Gesundheit.
Dies merken viele Menschen leider erst sehr spät.
Ein kranker Milliardär würde seinen ganzen Reichtum hergeben, nur um wieder gesund zu sein. Man sollte das, wenn es um Job & Karriere geht, immer im Hinterkopf behalten und sich nicht durch die Papierscheine blenden lassen.
Wenn es soweit ist musst Du Dir die Frage stellen ob Du mit der Führungsaufgabe für 100 Mitarbeiter zurecht kommst. Die Anforderungen an Dich kommen nicht nur von "oben" sondern täglich auch von "unten". Da ist organisatorisch ein Menge zu leisten.
Hast Du die Aufgaben gut im Griff sinken die Arbeitsstunden im Schnitt auch in die Nähe der vertraglichen Stunden. Die ersten beiden Jahre werden sicher hart.
Wenn der Job zu Dir passt ist es eine gute Wahl.
Soweit ich es mitbekommen habe, stehen im Vertrag 42,5 Stunden. Die stehen aber nur auf dem Papier, tatsächlich sind es 55-70.