Leiden Katzen wenn sie ihr Leben lang in einer Wohnung leben?

15 Antworten

ich kenne katzen, die die möglichkeit hätten, rauszugehen, das aber gar nicht wollen und eigentlich nur den ganzen Tag schlafen. Die sind faul, aber auch alt, ich denke dass es für eine junge katze sicher schlimmer ist als für eine alte. Aber schön wäre es natürlich, der katze auslauf zu bieten, und sie nicht einzusperren...


Naiver  07.12.2016, 15:09

Ich kann dich aus der Praxis beruhigen, es ist für die Katze nicht etwa 'schlimm', wenn sich ihre Welt ändert! Katzen sind domestiziert und leben völlig problemlos auch in der Wohnung. :- )
Ich glaube viel eher, dass es UNS nur schöner vorkommt, wenn Katze durch sonnige Blumenfeld streicht. Katzen sind da sicher sehr viel praktischer orientiert! ;- ))

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Nein, PostMalone...,
das kann ich dir sehr sicher bestätigen. Katzen leiden unter vernünftigen Umständen keinesfalls, wenn sie "ihr Leben lang" in einer 2-Zi-Wohnung "eingesperrt" sind. Wenn das wissenschaftlich ermittelt wäre, wüsste ich es sehr sicher, es ist jedoch nicht. Dass Katzen jedoch schon seit Jahrtausenden sehr gut domestiziert sind und in den meisten (wenn nicht sogar allen?) Kulturkreisen das Leben ganz eng mit/bei Menschen problemlos angenommen haben, das ist gesichert.

Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, ist ein vernünftiges Miteinander mit dem Tier viel wichtiger. Wenn sie unterfordert wären, könnte ich mir ein Ausbüchsen vorstellen. Nun ist es allerdings auch nicht jedem gegeben - peace hatte es gut formuliert - einem Katzenviech ein gutes Leben zu ermöglichen. Da gibt es leider viele schreckliche Extreme! Aber durchaus ausgesprochen faule Katzen, deren Revier allein hinterm Ofen ist! Das Weltbild einer Katze kann bestimmt jene 2 Quadratkilometer in der Landschaft sein, zweifelfrei aber auch nur eine 2-Zi-Wohnung! Wer da von Tierquälerei spricht, redet auch anderen Unsinn, Katzen MÜSSEN nicht etwa Mäuse fangen, sie jagen/spielen/toben einfach als fleischfressende Raubtiere gerne (der Unterschied ist ihnen selbst gar nicht so klar, vermute ich.)

Immer wieder gibt es dann auch die Grundsatzdiskussionen, dass Freiläufer zwar bestimmt nicht so alt werden, das scheint mir gesichert, aber dafür glücklicher als "eingesperrte " Hauskatzen seien! Ich möchte das eben nicht so sehr vermenschlichen... Katzen kennne keine Eifersucht, Neid oder dankbare Liebe / fiese Falschheit! Sie sind auch nicht "glücklich/unglücklich".

Die feste Überzeugung, dass ein "eingesperrtes Kätzlein" leidet und viel lieber zu mehreren in der Wohnung leben würde, widerspricht nicht nur dem real sehr dominanten Revierverhalten von Katzen, sondern auch meiner eigenen Erfahrungen. Solche Überzeugungen sind eben Vermenschlichungen: Streunende Katzen sind ganz sicher nicht "glücklicher" und leben auch ganz und gar nicht artgerechter zwischen Mülltonnen und unter parkenden Autos. Immer wieder wirst du davon hören/lesen, PostMalone, dass Katzen durchaus Freigänger sein könnten, aber lieber zu Hause bleiben, nicht nur alte Tiere.

Ebenso die oft genannte "Sozialisierung" der Katzen.
Nein, sie sind eben keine Gruppentiere, sie leben ganz und gar alleine. Was manchem so romantisch und niedlich noch aus "Aristo-Cats" in Erinnerung war, das findet sich im katzenreichen Altstadtstraßenleben eben NICHT!
Es wird nicht nur alleine gestreunt/gejagt, sondern auch alleine gefressen und ganz sicher alleine geschlafen! Mütter beißen ihre Jungen irgendwann weg und ihren Begatter sowieso gleich nach dem Akt...!
Außer den Löwen und Hyänen gibt keine Katzenfamilien, nur halt jene Gemeinsamkeiten in einem Haushalt mit Katzen. Da geht es eben um Anpassung, und darin sind Katzen Spitze. 'Ihr' Revier teilen sie allerdings nur schwer und ungerne. Mit der Zeit finden sie jedoch auch zueinander und schlafen/schmusen und säubern sich zusammen. Das ist bitte kein natürliches Sozialverhalten, sondern schlicht aus dem Miteinander in so einem Haushalt entstanden. Und kann auch nur ein gegenseitiges Zulassen sein. Eine fremde Katze würde das draußen nie erleben! :- )



spikecoco  07.12.2016, 17:33

Katzen sind Einzeljäger, aber keinesfalls Einzelgänger.

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monara1988  07.12.2016, 19:49

Katzen sind keine Einzelgänger, sondern Gruppentiere und brauchen daher sehr wohl Artgenossen!
Und darum muss man in reiner Wohnungshaltug mindestens 2 Katzen halten (vorallem Kitten bis 9 Monate). Einzelhaltung von so sozialen Tieren wie Katzen ist Tierquälerei udn macht sie unsozial und tatsächlcih zu Einzelfängern.

Das sollte man, wenn man "den Mund derart aufreißt", schon wissen ;)

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Naiver  10.12.2016, 10:10

Oh weia, welch ein Ton? Anstatt nun beim gefragten Thema zu bleiben,
- Katzen leiden ganz sicher nicht dadurch,
  dass sie ohne Zweitkatze in der Wohnung gehalten werden -
gleitet es ab in solch fürchterlich verquere Behauptungen, wie Katzen seien gar "Gruppentiere", und sogar einseitige Verhöhnung "Mund darart aufreißen!". Ein bisschen im GF-Ton vergriffen, nicht? na ja... :- )
Eigentlich schade, wie hier Gruppendynamik und 'Schwarmhysterie' auf klare und sachliche Argumente reagieren und die Sicht für die Sachlagen verschleiern. Ich hatte PostMelone recht ausführlich und vor allem zutreffend geantwortet.

Kurz,  Katzen SIND und bleiben natürlich
(bis auf die genannten Ausnahmen) Einzelgänger.

Anstatt auf die hier zitierte Andrea "mit Fernlehrgang über Katzen", beziehe ich mich lieber auf arrivierte Verhaltensforschung und Nachschlagewerke. Sogar in Wiki ists zum Sozialverhalten kurz und knapp erwähnt: "Die meisten Katzenarten sind Einzelgänger. Männliche und weibliche Tiere kommen lediglich zur Paarung zusammen und trennen sich anschließend wieder..."  Und, sorry, wer sich näher mit Katzen befasst, sollte das eigentlich auch aus eigenem Erleben ganz gut wissen. Und, wenn nicht, monara, könntest du dich schlau-lesen.

Gerade für das Thema "Sozialisierung" und "soziales Verhalten" bei Katzen empfehle ich gerne den Verhaltensforscher Pro.Dr. Paul Leyhausen, der zwar wie bekannt die problemslose Integration von Katzen in Haushalten seit Jahrtausenden bestätigte, an deren Einzelgängertum jedoch keinen Zweifel lässt: "Die meisten Katzenarten gelten als ungesellige Revietiere, diie sich nur zur Paarung treffen und deren Jungen sowohl die Mutter als auch einander verlassen, sobald sie einigermnaßen selbstständig sind."

Zwar gibt es durchaus friedliche Interaktion von Katzen in Akzeptanz. Es ist jedoch müßig, darauf hinzuweisen, dass Katzen keine Hunde sind und eben ganz und gar nicht zur Familien- oder Rudelbildung neigen. Auch nicht, wenn noch so viele unzufriedene Menschen es in ihrn Vorstellungen gerne so hätten! ;- )))

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Das kommt drauf an. Katzen sind sehr anpassungsfähige Tiere. Wenn sie es von klein auf gewöhnt sind, sie genügend Zuneigung durch den Menschen erfahren und genügend Rückzugsmöglichkeiten haben ist es ok. Mein Kater ist 18 Jahre alt und ihm geht es spürbar gut. Er wirkt zufrieden mit allem drum und dran. 

Allerdings darf er auch alles und ich lasse ihn nie länger allein zu Hause. Ich fahr wegen ihm nie länger weg. Maximal 1 Nacht lass ich ihn allein Zuhause. Aber selbst das mache ich nur ungern. 

Wenn eine Katze aber einmal an den Freigang gewöhnt ist, dann sollte man ihr das nicht mehr nehmen! Da kann es dann sein, dass die Katze Depressionen bekommt und verkümmert. 

Also wenn Hauskatze, dann von Geburt an! Und falls man doch mal für mehr als eine Nacht nicht Zuhause ist, sollte man auch zwei oder drei Katzen haben, damit sie nicht zu lange alleine sind. (Selbstverständlich braucht man dann jemanden der in dieser Zeit die Katzen versorgt und täglich das Klo sauber macht!)


Naiver  07.12.2016, 15:03

Hallo peace..., so wie du es schriebst, kann ich es bestätigen.
Ohne jetzt Allgemeinurteile darüber zu fällen, habe ich Einzelhaltung (auch in 2 Zimmern)  von von zum Schluss sehr alten Katzen erlebt.

Übrigens auch der überraschend problemlose Wechsel von Freilauf auf dem Lande zur Wohnungshaltung in der Stadt...! Die beiden waren ganz gewiss nicht etwa "unglücklich". Also gar nicht von Geburt an. Allerdings lebten sie im Haus und machten tagsüber nur ihre Ausflüge, blieben aber auch mal drinne. Dass beide auch nicht etwa unbedingt wieder 'in die Freiheit' ausbüchsen wollten, sondern selbst bei offener Wohnungstür brav wieder mit rein kamen, ist mir ein gutes Zeichen für die Frage. Im Stadtverkehr bleibt für mich ganz klar nur eine Haltung in der Wohnung.

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peace87  07.12.2016, 15:15
@Naiver

Ja ist bei mir genauso. Ich wohne in der Innenstadt an einer stark befahrenen Straße. Ich würde meinen Kater nie im Leben da raus lassen.  

Zum Thema ob Freilaufkatzen an die Wohnung gewöhnt werden können, kann ich nicht soviel sagen. Da fehlen mir einfach die Erfahrungswerte. Aber Katzen sind ohnehin sehr eigenwillig. Und haben einen individuellen Charakter. Deshalb kann man das sicher nicht pauschalisieren. 

Aber anpassungsfähig sind sie in jedem Fall. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, das manche Katzen damit keine Probleme haben. Pauschalisieren sollte man das aber wie gesagt nicht. ;)

Was für die eine Katze überhaupt kein Problem ist, kann für die andere der reinste Horror sein...

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Naiver  07.12.2016, 15:27
@peace87

Jo, das unterstreiche ich dir, wobei ich fast vermute, dass eine Heimhaltung nicht so sehr eine Frage der Katze als vielmehr der Dosenöffner ist. Im Laufe meiner langen Jahre mit Katzen ist mir noch nie eine Katze untergekommen, die sich nicht friedlich und liebevoll anpasste, nicht einmal, ein verängstigter Rumtreiber, den zuerst keiner anfassen wollte. Da hätte mancher wohl zu früh aufgegeben. Nachher lebte er völlig unabgesperrt bei uns. Ich denke, Katzen treffen ihre Wahl.

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peace87  07.12.2016, 15:41
@Naiver

Jo das stimmt. Hängt natürlich auch immer vom Menschen ab. Manche Leute können einfach nicht mit Katzen. Dann wirds der Katze auch nicht gut gehen. Und andere Menschen können sich gut in ihre Samtpfoten einfühlen. Was sich dann wiederum positiv auf das Wohlbefinden der Katze überträgt. :)

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Nein, darunter leiden Katzen nicht.

Katzen brauchen keine 50 km² Auslauf um glücklich zu sein und/oder alt zu werden.

Zumindest ist inzwischen nachgewiesen, dass Katzen keine Einzelgänger sind.

Hält man eine Katze allein in einer kleinen Wohnung, ohne Kontakt zu Artgenossen, kann es durchaus passieren, dass sei sozial verkümmern. Das ist sicherlich nicht artgerecht.

Katzen brauchen den Kontakt zu Artgenossen, und wenn das draußen nicht möglich ist, sollte man definitv mind. zwei Katzen halten.

Katzen haben im Normalfall auch ein relativ großes Revier, daher ist es nicht unbedingt anzuraten, sie ihr Leben lang in einer kleinen Wohnung zu halten.

Eine Katze, die nichts anderes kennt, wird es aber nciht zwingend bemerkbar machen, ob es ihr passt oder nicht. Die meisten Katzen gewöhnen sich an die Umstände.


Naiver  07.12.2016, 15:20

Hallo  Sumselbiene...,
Ja - der Nachweis interessiert mich, dass Katzen "keine Einzelgänger", sondern vielleicht Familen- oder gar Rudeltiere sind. Deshalb ist mir der Hindergrund deiner Aussage wichtig, dass Katzen "...den Kontakt zu Artgenosen brauchen" und sie deshalb "definitiv mindestens" zu zweit gehalten werden müssen. Das Revier unserer Freiläufer war bestimmt n Quadratkilometer, also sehr groß. Und sie akzeptierten auch die rasante Verkleinerung auf Wohnungsgröße problemlos. Ich war überrascht

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Sumselbiene  07.12.2016, 15:28
@Naiver

ls Rudeltier würde ich eine Katze auch nicht zwingend bezeichnen. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen. Wenn du das googlest, findest du viele einschlägige Seiten, die sich mit dem Thema beschäftigt habe. Diese Seite finde ich ganz interessant: http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/katzen/beitrag/die-katze-ein-einzelgaenger.html

eine Studie ist dies zwar nicht, hilft aber vielleicht, das zu verstehen.

Auch unter Katzen gibt es solche und solche. Es gibt welche, die glücklich sind, bei ihren Menschen zu sein, auch in einer kleinen Wohnung, und dann gibt es solche, die zu randalieren beginnen, wenn man ihnen die gewohnten Freiheiten wegnimmt.

Manche behaupten auch, Katzen seien nur ortgebunden und nicht menschengebunden. Mein Kater ist der lebende Beweis für das Gegenteil ^^

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palusa  07.12.2016, 19:48
@Naiver

forschung zu dem thema gibts viel.

ich werd es dir aber schlicht aus meiner erfahrung erzählen. ich habe mich um verwilderte katzen gekümmert, also katzen, die vor mir kein mensch gesehen, geschweige denn angefasst hat. im verhalten völlig unbeeinflusst vom menschen. die sind nach dem fressen immer als gruppe im garten geblieben. im sonner dösten sie mit 30cm abstand, im winter aufeinander geknubbelt.

sie hätten nacheinander fressen können und danach ihrer wege gehen. haben sie nicht. sie wollten offensichtlich als gruppe zusammen bleiben. einzelgänger tun das nicht.

auch die großen katzengruppen auf bauernhöfen wären mit einzelgängern schlicht nicht möglich.

der ruf des einzelgängers kommt daher, dass sie allein jagen und durchs revier streifen. zum schlafen kommen sie wieder zusammen.

einzeln in der wohnung gehaltene katzen zeigen auch verändertes verhalten. sie zeigen verhaltensweisen, die weder wilde katzen noch freigänger noch in funktioneirenden paaren gehaltene katzen haben. sie müssen also durch die einzelhaltung kommen. geändertes verhalten deutet immer auf ein problem hin. dazu zählt zum beispiel ein problem mit dem alleinsein (kann sich durch schreien, unsauebrkeit oder extreme freude über die rückkehr des menschen äußern). raufen mit dem menschen wie mit einer katze. eine krankhaft enge bindung an den menschen. zerstörungswut. bewusstest tun von verbotenen handlungen, um aufmerksamkeit zu erhalten. endloses fressen aus langeweile. ich könnte die liste fortsetzen..

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