Leiden Katzen wenn sie ihr Leben lang in einer Wohnung leben?

15 Antworten

Nein, PostMalone...,
das kann ich dir sehr sicher bestätigen. Katzen leiden unter vernünftigen Umständen keinesfalls, wenn sie "ihr Leben lang" in einer 2-Zi-Wohnung "eingesperrt" sind. Wenn das wissenschaftlich ermittelt wäre, wüsste ich es sehr sicher, es ist jedoch nicht. Dass Katzen jedoch schon seit Jahrtausenden sehr gut domestiziert sind und in den meisten (wenn nicht sogar allen?) Kulturkreisen das Leben ganz eng mit/bei Menschen problemlos angenommen haben, das ist gesichert.

Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, ist ein vernünftiges Miteinander mit dem Tier viel wichtiger. Wenn sie unterfordert wären, könnte ich mir ein Ausbüchsen vorstellen. Nun ist es allerdings auch nicht jedem gegeben - peace hatte es gut formuliert - einem Katzenviech ein gutes Leben zu ermöglichen. Da gibt es leider viele schreckliche Extreme! Aber durchaus ausgesprochen faule Katzen, deren Revier allein hinterm Ofen ist! Das Weltbild einer Katze kann bestimmt jene 2 Quadratkilometer in der Landschaft sein, zweifelfrei aber auch nur eine 2-Zi-Wohnung! Wer da von Tierquälerei spricht, redet auch anderen Unsinn, Katzen MÜSSEN nicht etwa Mäuse fangen, sie jagen/spielen/toben einfach als fleischfressende Raubtiere gerne (der Unterschied ist ihnen selbst gar nicht so klar, vermute ich.)

Immer wieder gibt es dann auch die Grundsatzdiskussionen, dass Freiläufer zwar bestimmt nicht so alt werden, das scheint mir gesichert, aber dafür glücklicher als "eingesperrte " Hauskatzen seien! Ich möchte das eben nicht so sehr vermenschlichen... Katzen kennne keine Eifersucht, Neid oder dankbare Liebe / fiese Falschheit! Sie sind auch nicht "glücklich/unglücklich".

Die feste Überzeugung, dass ein "eingesperrtes Kätzlein" leidet und viel lieber zu mehreren in der Wohnung leben würde, widerspricht nicht nur dem real sehr dominanten Revierverhalten von Katzen, sondern auch meiner eigenen Erfahrungen. Solche Überzeugungen sind eben Vermenschlichungen: Streunende Katzen sind ganz sicher nicht "glücklicher" und leben auch ganz und gar nicht artgerechter zwischen Mülltonnen und unter parkenden Autos. Immer wieder wirst du davon hören/lesen, PostMalone, dass Katzen durchaus Freigänger sein könnten, aber lieber zu Hause bleiben, nicht nur alte Tiere.

Ebenso die oft genannte "Sozialisierung" der Katzen.
Nein, sie sind eben keine Gruppentiere, sie leben ganz und gar alleine. Was manchem so romantisch und niedlich noch aus "Aristo-Cats" in Erinnerung war, das findet sich im katzenreichen Altstadtstraßenleben eben NICHT!
Es wird nicht nur alleine gestreunt/gejagt, sondern auch alleine gefressen und ganz sicher alleine geschlafen! Mütter beißen ihre Jungen irgendwann weg und ihren Begatter sowieso gleich nach dem Akt...!
Außer den Löwen und Hyänen gibt keine Katzenfamilien, nur halt jene Gemeinsamkeiten in einem Haushalt mit Katzen. Da geht es eben um Anpassung, und darin sind Katzen Spitze. 'Ihr' Revier teilen sie allerdings nur schwer und ungerne. Mit der Zeit finden sie jedoch auch zueinander und schlafen/schmusen und säubern sich zusammen. Das ist bitte kein natürliches Sozialverhalten, sondern schlicht aus dem Miteinander in so einem Haushalt entstanden. Und kann auch nur ein gegenseitiges Zulassen sein. Eine fremde Katze würde das draußen nie erleben! :- )



spikecoco  07.12.2016, 17:33

Katzen sind Einzeljäger, aber keinesfalls Einzelgänger.

monara1988  07.12.2016, 19:49

Katzen sind keine Einzelgänger, sondern Gruppentiere und brauchen daher sehr wohl Artgenossen!
Und darum muss man in reiner Wohnungshaltug mindestens 2 Katzen halten (vorallem Kitten bis 9 Monate). Einzelhaltung von so sozialen Tieren wie Katzen ist Tierquälerei udn macht sie unsozial und tatsächlcih zu Einzelfängern.

Das sollte man, wenn man "den Mund derart aufreißt", schon wissen ;)

Naiver  10.12.2016, 10:10

Oh weia, welch ein Ton? Anstatt nun beim gefragten Thema zu bleiben,
- Katzen leiden ganz sicher nicht dadurch,
  dass sie ohne Zweitkatze in der Wohnung gehalten werden -
gleitet es ab in solch fürchterlich verquere Behauptungen, wie Katzen seien gar "Gruppentiere", und sogar einseitige Verhöhnung "Mund darart aufreißen!". Ein bisschen im GF-Ton vergriffen, nicht? na ja... :- )
Eigentlich schade, wie hier Gruppendynamik und 'Schwarmhysterie' auf klare und sachliche Argumente reagieren und die Sicht für die Sachlagen verschleiern. Ich hatte PostMelone recht ausführlich und vor allem zutreffend geantwortet.

Kurz,  Katzen SIND und bleiben natürlich
(bis auf die genannten Ausnahmen) Einzelgänger.

Anstatt auf die hier zitierte Andrea "mit Fernlehrgang über Katzen", beziehe ich mich lieber auf arrivierte Verhaltensforschung und Nachschlagewerke. Sogar in Wiki ists zum Sozialverhalten kurz und knapp erwähnt: "Die meisten Katzenarten sind Einzelgänger. Männliche und weibliche Tiere kommen lediglich zur Paarung zusammen und trennen sich anschließend wieder..."  Und, sorry, wer sich näher mit Katzen befasst, sollte das eigentlich auch aus eigenem Erleben ganz gut wissen. Und, wenn nicht, monara, könntest du dich schlau-lesen.

Gerade für das Thema "Sozialisierung" und "soziales Verhalten" bei Katzen empfehle ich gerne den Verhaltensforscher Pro.Dr. Paul Leyhausen, der zwar wie bekannt die problemslose Integration von Katzen in Haushalten seit Jahrtausenden bestätigte, an deren Einzelgängertum jedoch keinen Zweifel lässt: "Die meisten Katzenarten gelten als ungesellige Revietiere, diie sich nur zur Paarung treffen und deren Jungen sowohl die Mutter als auch einander verlassen, sobald sie einigermnaßen selbstständig sind."

Zwar gibt es durchaus friedliche Interaktion von Katzen in Akzeptanz. Es ist jedoch müßig, darauf hinzuweisen, dass Katzen keine Hunde sind und eben ganz und gar nicht zur Familien- oder Rudelbildung neigen. Auch nicht, wenn noch so viele unzufriedene Menschen es in ihrn Vorstellungen gerne so hätten! ;- )))

ich kenne katzen, die die möglichkeit hätten, rauszugehen, das aber gar nicht wollen und eigentlich nur den ganzen Tag schlafen. Die sind faul, aber auch alt, ich denke dass es für eine junge katze sicher schlimmer ist als für eine alte. Aber schön wäre es natürlich, der katze auslauf zu bieten, und sie nicht einzusperren...


Naiver  07.12.2016, 15:09

Ich kann dich aus der Praxis beruhigen, es ist für die Katze nicht etwa 'schlimm', wenn sich ihre Welt ändert! Katzen sind domestiziert und leben völlig problemlos auch in der Wohnung. :- )
Ich glaube viel eher, dass es UNS nur schöner vorkommt, wenn Katze durch sonnige Blumenfeld streicht. Katzen sind da sicher sehr viel praktischer orientiert! ;- ))

Hallo PM,

Katzen haben genau so verschiedene Persönlichkeiten wie Menschen.

Die eine Katze würde sich unter solchen Bedingungen wunderbar wohlfühlen (eher ältere, ruhige, ängstliche, menschenbezogene Tiere, Tiere aus Wohnungshaltung, Tiere mit Behinderungen, Tiere mit schlechten Erfahrungen oder Unverträglichkeit mit Artgenossen) und für eine andere wäre es eine Qual (eher wilde, verpsielte, neugierige, junge Tiere mit hohem Drang die Welt zu erkunden, starkem Bezug zu anderen Katzen, Bedürfnis nach kätzischem Spiel- oder Sozialpartner, Freigang gewohnte Katzen).

Das ist ein Vorteil für Katzenhalter - man kann eine Katze passend zu sich und den Bedingungen wählen. Man kann sie dann allerdings kaum "erziehen" oder "anpassen". Also achtsam und wohlüberlegt wählen!

LG, Hourriyah


Deamonia  07.12.2016, 15:23

Danke für deine Antwort, ich finde sie liefert auch eins der besten Argumente für Tierheimkatzen: Hier weis man schon wie die Katzen drauf sind, und bekommt welche, die zu einem selbst, und dem was man ihnen bieten kann passen :) 

BerethorOhorn  07.12.2016, 15:33

ich würde nicht junge katzen mit dazuzählen die man nicht in der wohnung halten sollte. wie schon beschrieben kennen die katzen es quasi nicht anders wenn sie zwischen der 12 und 18 woche ins neue heim kommen.

hourriyah29  07.12.2016, 20:58
@BerethorOhorn

Zumindest würde ich keine junge Katze in eine 2-Zimmer-Wohnung in Einzelhaltung empfehlen!

Katzen leiden nicht in der Wohnung,
wenn sie mindestens zu zweit sind,
wenn nicht Nippes und Möbel wichtiger als die Katzen sind,
wenn sie deshalb nicht ständig wo weg gescheucht werden,
wenn sie nicht ausgesperrt werden (Schlafzimmer, Küche etc.),
wenn sie mehrere Klos an mehreren Plätzen haben,
wenn freie Fensterbänke freie Sicht ermöglichen,
wenn die Aussicht auch nachts besteht (Rollos nicht alle zu!),
wenn mehrere Kletter- und Kratzmöglichkeiten da sind,
wenn die Wohnung mindestens aus 2 Räumen + Küche u. Bad besteht,
wenn keine Kleinkinder vorhanden sind,
wenn keine Partys gefeiert werden usw.

Katzen leiden in der Wohnung,
wenn sie einzeln gehalten werden,
wenn sie ständig von den Möbeln gescheucht werden,
wenn sie aus Räumen ausgesperrt werden,
wenn sie nur eine Kloecke haben (so im Bad, zwischen Klobecken und Waschmaschine geklemmt),
wenn die Fensterplätze für Pflanzen reserviert sind,
wenn nachts alle Fensterläden/Jalousien dicht sind,
wenn nur ein popeliger Kratzbaum in einer abgelegenen Ecke steht,
wenn es nur eine 1-Zimmer-Wohnung ist,
wenn kleine Kinder im Haushalt leben,
wenn dauernd Besuch kommt und laute Musik gehört wird usw.

Hallo, 

ich kann war keine Studien oder der gleichen nennen, die mit diesem Thema zu tun hat, aber ich möchte ganz gern mal meine Meinung hier dalegen. Für mich gehört eine Katze nicht ihr ganzes Leben lang in einer Wohnung bzw. einem Haus eingesperrt. Ich finde dies verstößt gegen ihre Natur. Jemand der seine Katze schon mal hat jagen sehen weiß wovon ich spreche. Eine Katze in der Wohnung kann so vieles nicht tun, was eigentlich in ihrer Natur liegt. 


Optiman  09.12.2016, 07:55

wenn du natürlich aus Bullerbü kommst, wäre ein Verkehrsunfall nicht die größte Gefahr!

Aber über 90% aller sogenannter Freigänger (komischer Begriff) kommen nun einmal innerhalb von wenigen Jahren durch Autounfälle oft qualvoll um. Die wohnten auch nicht alle neben einer Schnellstraße.

na denn, Optiman

Optiman  07.12.2016, 20:04

na wenn du es verstanden hast ist ja schon mal 😊

AmelieMay  08.12.2016, 15:47
@Optiman

Ich sprach nicht davon die Katze an einer voll befahren Straße raus zu lassen. Man kann eben nur dann Tiere halten wenn die wohnliche Situation ect.  dies zulässt. Sicherlich gibt es Orte an denen man deine Katze nicht raus lassen sollte. Eine Katze ihre Freiheit zu entziehen ist in meinen Augen Tierquälerei. 

Optiman  07.12.2016, 19:44

Hund und Pferd gehen natürlich nicht unbeaufsichtigt in Stadt und Land umher.

selbstverständlich hat jeder Hundehalter jederzeit die volle Kontrolle über seinen Begleiter zu haben und den ggf. vorhanden Jagdtrieb zu unterdrücken. Hier ist es ausschließlich den Jägern unter Einhaltung strenger Auflagen vorbehalten Jagdhunden freien Lauf zu geben.
Und was bitte schön haben denn die unsagbaren Missstände der Massentierhaltung mit deiner Streunerkatz-Kultur zu tun?

Wer seine Katz draußen unbeaufsichtigt rumstreunen lässt und sich sogar noch über ihren Jagdlusttrieb erfreut ist ein Tierwohlgefährder!

na denn, Optiman

kuechentiger  07.12.2016, 19:48
@Optiman

Falls du mich meinst - du hast absolut nicht verstanden, was ich geschrieben habe!

kuechentiger  07.12.2016, 19:10

Aha. Und gilt das nicht für alle Haustiere?
Liegt es nicht auch in der Natur eines Hundes frei zu jagen? Liegt es etwa in der Natur eines Pferdes mit Metall im Maul und an den Füßen 80kg durch die Gegend zu schleppen? Liegt es in der Natur eines Schweins die Hälfte seiner Zeit in einem körpergroßen Gitterkäfig zu verbringen? Liegt es in der Natur eines Vogels lebenslang von einer Sitzstange zur andern zu hopsen?
Kein Haustier kann tun, was eigentlich in seiner Natur liegt, unabhängig davon, ob es Nutztiere sind, oder Hobbytiere.

Optiman  07.12.2016, 18:54

Hey,
wenn das für dich bedeutet, dass die Katz stundenlangen unbeaufsichtigt zum  streunen rausgelassenen wird, sage ich dir das du es eben auch billigend in Kauf nimmst, dass sie jederzeit zB. vom Auto plattgefahren werden kann. Tierwohlgefährdung!

na denn, Optiman