Lebensqualität während der Industriellen Revolution?


09.03.2023, 14:24

Also nur für damals den Start der Industrialisierung und nicht für heute

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo ~

zu Beginn der industriellen Revolution zogen überaus viele Menschen vom Land in die Städte. Die Landwirtschaft war meist überaus hart und hat sich trotz intensiver Arbeit kaum gelohnt. Die Menschen erhofften sich in den Städten eine bessere Bezahlung und dadurch ein besseres Leben.

Aufgrund dessen, dass so viele Menschen in die Städte zogen, gab es dort nun ein Überangebot an Arbeitskräften. Dies wurde von den Unternehmern brutal ausgenutzt. Arbeitstage von 12 bis 14 Stunden waren die Regel. Die Bezahlung war überaus schlecht und die Arbeiter wurden sehr willkürlich behandelt. So gesehen waren die Arbeitnehmer den Unternehmern gnadenlos ausgeliefert. Aber die Unternehmer konnten es sich - wie gesagt - erlauben, da es ein Überangebot an Arbeitskräften gab. Wenn es einem Arbeiter nicht gepasst hätte, hätten vor dem Firmentor zehn weitere Menschen nur darauf gewartet, seinen Platz zu übernehmen. Ausbeutung, Kinderarbeit, Schutzlosigkeit bei Arbeitsunfällen und so weiter waren an der Tagesordnung.

Die Situation in den Städten war katastrophal. Angesichts dessen, dass so viele Menschen in die Städte zogen, entwickelten sich richtige Slums. Die Menschen lebten dicht gedrängt und regelrecht aufeinander. Viele teilten sich zum Beispiel gemeinsam ein Bett. Dadurch brachen regelrechte Krankheitswellen sowie Seuchen aus, die eine Vielzahl der Menschen das Leben kosteten. Schon die Unachtsamkeit eines einzelnen beim Kochen, reichte aus, dass das gesamte Viertel niederbrannte. Brände, Gewalt, Vergewaltigungen, Diebstahl sowie Raub waren in diesen Vierteln an der Tagesordnung.

Der Staat war dieser Situation zunächst machtlos ausgeliefert und es interessierte ihn auch nicht groß. Erst mit der Zeit sahen die Regierungen ein, dass es so nicht weitergehen kann und man entsprechende Maßnahmen ergreifen muss.

Weiterhin sorgten der technische als auch der medizinische Fortschritt dafür, dass es mit der Zeit besser wurde. Es wurden Maschinen entworfen, die das Arbeiten erleichterten oder es wurde Medikamente entwickelt, die die Lebenserwartung steigen ließ.

Angesichts der Tatsache, dass so viele Menschen so früh starben, gab es mit der Zeit nicht mehr so viele Arbeitskräfte. Wie erwähnt, entwickelten sich in den Arbeiterviertel richtige Seuchen und Brände waren auch an der Tagesordnung. Zudem brachen viele Arbeiter bei der Arbeit regelrecht zusammen und wurden tot aus der Firma getragen. Die Lebenserwartung betrug damals nur etwa 35 Jahre.

Aufgrund dessen, dass es nicht mehr so viele Arbeitskräfte gab, konnten sich die Unternehmer auch nicht mehr alles erlauben. Die Arbeiter hatten es dadurch leichter ihre Forderungen mehr durchzusetzen und waren den Unternehmern nicht mehr schutzlos ausgeliefert.

Der Staat sorgte auch dafür, dass mehr Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer eingeführt worden sind. So wurde die Kranken-, die Renten- oder die Arbeitslosenversicherung eingeführt.

Zu Beginn der industriellen Revolution war es überaus hart und die Menschen wurden im Durchschnitt nur 35 Jahre alt.

Mit der Zeit wurde es aber besser und dies lag an folgenden Gründen:

  • Aufgrund dessen, dass die Menschen so früh wegen Seuchen, Bränden oder Arbeitsüberlastung starben, gab es mit der Zeit weniger Arbeitskräfte. Die Arbeiter hatten es dadurch leichter, ihre Forderungen gegenüber den Unternehmer durchzusetzen.
  • Es wurden Maschinen entworfen, die das Arbeiten leichter machten.
  • Es wurden Medikamente entwickelt, die die Lebenserwartung steigen ließ.
  • Der Staat sah ein, dass es so nicht weitergehen kann, ergriff entsprechende Maßnahmen und führte zum Beispiel die Krankenversicherung ein.

Wie gesagt, zu Beginn war es überaus hart und sehr viele starben recht früh. Mit der Zeit wurde es jedoch besser und letztendlich wären wir ohne die industrielle Revolution nicht hier, wo wir heute sind.

Alles Gute und eine schöne Zeit!

Zu Beginn der Industriealisierung gab schon gewaltige Probleme mit dem Umbruch der Gesellschaften und den Lebensverhältnissen. (Stichwort Manchesterkapitalismus und Verelendung breiter Bevölkerungsschichten).

Aber ohne Industriealisierung wären wir heute nicht da, wo wir sind.