Läßt du dich glücklich sein? Wenn nein, was hält dich davon ab?

4 Antworten

Ich lasse mich zum grössten Teil "glücklich sein". Manchmal sabotiere ich mich jedoch selbst noch ein wenig.

Ich habe seit drei Monaten eine neue Freundin und es läuft perfekt. Wir hatten noch nie Streit, sehen unsere Zukunftspläne absolut gleich etc. Sie zeigt mir jeden Tag, wie sehr sie mich liebt. Es passt wirklich alles. Sie gibt mir keinerlei Grund, an ihrer Liebe oder Treu zu zweifeln.

ABER.

Meine Ex-Freundin hat die Beziehung nach sieben Jahren und drei Monate vor der Hochzeit beendet, weil sie sich auf nem Festival "ausgetobt" hat. Die Freundin davor hat mich in 9 Monaten etwa 20 mal betrogen.

Also habe ich immer noch manchmal das ungute Gefühl, dass es doch jetzt auch irgendwo ein Haken geben muss. Dass irgendwann die Bombe platzt und herauskommt, dass sie was weiss ich noch nebenbei am laufen hat. Muss mich wirklich aktiv zwingen, diese Gedanken nicht zu verfolgen. Es klappt mit jedem Tag besser. Meine grösste und (eigentlich noch einzige) Angst ist, dass sie gewisse Bilder von sich auf Snapchat verschicken könnte. Einfach weil ich das nie rausfinden würde, da man ja nicht schauen kann, was da verschickt wurde. (Also nicht dass ich ihr Handy kontrollieren würde). Das sind einfach solche Gedanken, welche mich davon abhalten, 100% glücklich zu sein und ich es momentan "nur" 95% bin. Aber auch das krieg ich noch in den Griff.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung

Meine Trauer hält mich derzeit von ab. Völlig unerwartet und aus dem Nichts wurde mein Vater mir aus dem Leben gerissen. Er war selber noch jung.

Seitdem habe ich Panikattacken und Angstzustände, wenn ich nur dran denke, die Haustüre zu verlassen. Ich zwinge mich dennoch zu, ich muss für die Trauerfeier Sachen erledigen und zwinge mich zum Sport. Ohne Beruhigungsmittel klappt der Alltag derzeit nicht.

Nach außen wirke ich stark und positiv, aber innerlich bin ich ein Häufchen Elend. Das wird dauern... es ist alles noch frisch.

Am meisten schmerzt mich die Tatsache, dass vorher alles gut verlief und dann plötzlich etwas unvorhergesehenes kam. Man war null drauf vorbereitet. Er wird nicht zu meiner Hochzeit kommen, wird niemals Opa sein können, wenn ich ein Kind bekomme. Die großen, einprägsamen Momente wird er niemals mit mir teilen können...

Und zu allem Überfluss ist er in meiner Arbeitsstelle (Krankenhaus) gestorben. 2 Etagen über meinem Arbeitsplatz... ja, wie soll ich ohne ständige Flashbacks den Arbeitsalltag meistern? Ich hab ja jetzt schon Probleme, die Haustüre zu verlassen. Ich habe Angst, dass mir das alles über den Kopf wächst...

Ja und es macht Spaß :-). Ich liebe das Leben und lebe gern und intensiv, und ich habe ja den Vergleich zu früher - in meiner Heimat wurden Dinge wie Lebensfreude oder Selbstbewusstsein den Leuten schon im Kindesalter aberzogen, man musste geduckt und demütig sein und nichts als das. Seit ich da weg bin, bin ich glücklich und gönne mir auch immer mal wieder was Schönes - das ist Lebensfreude und Lebensqualität!

Ich halte es hier absolut mit Vicky Leandros ... ich liebe das Leben!

https://www.youtube.com/watch?v=Vht3IlvzF6A

"Glücklich" kann jeder sein - sofern er erkennt, dass Glück kein Zustand von Dauer ist...

Glück, das sind die kleinen Momente, quasi Sternschnuppen im Leben - die einen vor Glück erbeben lassen, und die unvergesslich bleiben !

In schweren Zeiten können wir uns an sie erinnern - und sie werden uns trösten und Kraft schenken...;)

Leider verwechseln viele Menschen "Glück" mit dem Zustand von Harmonie und Zufriedenheit - sie jagen deshalb dem Glück nach, ohne es wirklich zu finden.