Kühlung durch verdampfendes Wasser beim Vogel?
Wir wurden gerade von einem Fachmann für Wellensittiche darauf aufmerksam gemacht, dass sich kein Wasseransammlung (Ödeme) in den Luftsäcken von Vögeln geben kann, da das Wasser dort zum Zwecke der Kühlung verdampft.
Zitat: "Denn über die Luftsäcke wird ständig Wasser verdampft, um den Körper des Wellensittichs zu kühlen. [ ... ] Schauen Sie sich dies noch mal in ihren Schulbüchern an. Und der Kollege Tierarzt hat Ihnen da wohl ziemlichen Mist erzählt."
Zugegebenermaßen liegt meine eigene Schulzeit schon ein bisschen zurück, aber ich glaube mich zu erinnern, dass Wasser in der Regel bei einer normalen Umgebungsdruck (ca. 1 Bar) bei etwa 100°C verdampft.
Würde der Vogel da nicht von innen heraus "gekocht" werden?
Der Mensch kühlt sich über die Verdunstung von Wasser über die Haut. Wäre es da nicht logisch, wenn es bei den Luftsäcken der Vögel ähnlich, als mittels Verdunstung, funtionieren würde.
2 Antworten
Wäsche und Schweiß trocknen auch bei 20 °C!
Flüssigkeiten besitzen einen temperaturabhängigen Dampfdruck, der dafür sorgt, dass ein Teil langsam verdampft, auch wenn man nicht die Siedetemperatur hat.
Hunde hecheln und Vögel nutzen den Luftsack. Nur wenige Tierarten haben Schweißdrüsen dafür...Menschen, Primaten und Huftiere...
Wenn es Dir um Begrifflichkeiten geht: Verdunsten und Verdampfen ist mMn das gleiche. Was Du meinst ist Sieden, oder 'Kochen'.
Der entsprechende Fachmann legt großen Wert auf korrekte Begrifflichkeiten und eine naturwissenschaftliche Ausdrucksweise, wenn es um andere Mitglieder geht.
Ok, dann ist 'Verdampfen' trotzdem der allgemeine Begriff, während man 'Sieden' und 'Verdunsten' unterscheidet. Verdampfen beinhaltet damit aber beide Vorgänge!
Also ich unterscheide da schon genau, da ich mir bei verdampfendem Wasser "höllisch" die Finger verbrennen würde, im Gegensatz zur Verdunstung. ;-)
"Als Verdunsten bezeichnet man den Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand unterhalb der Siedetemperatur, als Verdampfen den Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand bei Siedetemperatur."
https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik/artikel/verdunsten-und-verdampfen
Wie man sieht, ist sich die 'Fachwelt' uneins. Allerdings bewerte ich die Kompetenz von Wiki höher, als die von iwelchen Seiten für Schüler!
"Das Verdampfen (englisch evaporation) ist der Phasenübergang einer Flüssigkeit oder eines Flüssigkeitsgemisches in den gasförmigen Aggregatzustand.[1] Während das Überführen von Flüssigkeitsteilchen in die Gasphase durch Sieden unter den Verdampfungsbegriff fällt, wird Verdampfung teilweise von Verdunstung, also dem Übergang von Flüssigkeitsteilchen in die Gasphase bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes der Flüssigkeit, abgegrenzt"
Steht doch genau das Gleiche da, bloß etwas komplizierter formuliert?!?
- "Gasphase durch Sieden" fällt unter "Verdampfungsbegriff"
- "Verdunstung" ist davon durch "Übergang in die Gasphase unterhalb des Siedepunktes" abgegrenzt.
Daraus folgt:
- unter dem Siedepunkt -> Verdunstung
- beim Siedepunkt -> Verdampfung
Verstehe ehrlich gesagt dein Problem nicht.
Nebel basiert zum Beispiel auf Verdunstung und eine Dampflok kann man nur mittels Verdampfung antreiben und nicht umgekehrt.
Nein, steht da nicht. Verdampfen ist allgemein der übergang von flüssig nach gasförmig. Man unterscheidet das verdampfen ab dem Siedepunkt (Sieden) und das darunter (verdunsten).
allgemein: "Das Verdampfen (englisch evaporation) ist der Phasenübergang einer Flüssigkeit oder eines Flüssigkeitsgemisches in den gasförmigen Aggregatzustand."
Du kannst die Frage gerne nochmal unter dem Hashtag Physik stellen.
Ich habe mich zwar über 25 Jahre beruflich mit solchen Themen beschäftigt, aber wenn du das sagst ....
"Man unterscheidet das Verdampfen ab dem Siedepunkt (Sieden) und das darunter (Verdunsten)" (Zitat)
Deine Worte!!! Und daraus folgt:
- ab dem Siedepunkt: Verdampfen
- unter dem Siedepunkt: Verdunsten
Welch eine Überraschung!
Und ich bin seit 27 Jahren Dipl. Chem.
Dafür, dass Du meinst, so überaus 'korrekt' zu sein, ist Deine EingangsFrage ziemlich schlecht gestellt! Sonst hättest Du gleich klar formuliert, dass Deiner Meinung nach 'Verdampfen' und 'Verdunsten' verwechselt wurde.
MMn sind die Unterschiede klein, vor allem im normalen Sprachgebrauch! Als Fachmann sage ich sieden, um es an der Stelle ganz eindeutig zu machen.
Verdampfen, oder Verdunsten finde ich nicht soo relevant!
Im Labor gibt es VakuumrotationsVerdampfer, zum schnellen Entfernen von Lösemitteln. Die sind extra dafür, dass es schnell geht, OHNE hohe Temperaturen (bei Unterdruck) UND ohne Blasen...weil das auch mal schief gehen kann!
Ohne 'Blasen' ist es aber kein 'Sieden' (und dann kein Verdampfen, aber Verdunsten?) UND es ist auch kein 'echtes' Vakuum (600-20 mbar RestDruck). Aber...das interessiert im Labor keinen! Es heißt trotzdem 'VakuumrotationsVerdampfer (kurz: Roti).
Den Unterschied zwischen Verdampfen und Verdunsten lernt man bereits in der Grundschule (Aggregatszustände/Wasserkreislauf) und du hast nach 27 Jahren Dipl. Chem. immer noch Probleme damit?!?
Nur weil du etwas nicht für so relevant hältst, heißt das noch lange nicht das dass dann physikalisch korrekt ist. Die Umgangssprache kann man wohl kaum als Beispiel für die korrekte Nutzung von Fachbegriffen heranziehen.
Den Zusammenhang zwischen Umgebungsdruck und dem Siedepunkt sowie die Tatsache das verschiedene Flüssigkeiten unterschiedlichen Siedepunkte haben können muss ich dir als Chemiker wohl nicht erklären.
Dein Rotationsverdampfer im Labor nutzt genau diese unterschiedlichen Siedepunkte um ein Lösungsmittel aus einer Flüssigkeit zu entfernen. Das Vakuum soll zudem die Temperatur senken, die zum Erreichen des spezifischen Siedepunktes nötig ist, womit dem Verdampferkolben mittels des Wärmebades weniger Energie in Form von Wärme zugeführt werden muss.
Durch das Erreichen des spezifischen Siedepunktes "verdampft" (!) das Lösungsmittel.
Für das Verdampfen ist lediglich das Erreichen des Siedepunktes notwendig und keinesfalls irgenwelche "Blasen" oder extrem hohe Temperaturen notwendig, wie dein Rotationsverdampfer beweist.
Willst du mich für dumm verkaufen oder hast du wirklich keine Ahnung, auf welchen wissenschaftlichen Grundlagen, das Abtrennen von Lösungsmitteln mittels Rotationsverdampfer funktioniert?!?
OHNE SIEDEN (= Erreichen des spezifischen Siedepunktes) kann das Gerät überhaupt nicht funktionieren.
Und das Wasser andere chemische Eigenschaften hat, wie ein Lösungsmittel (z.B. Siedpunkt) gehört eigentlich zum Grundwissen jeden Chemikers.
https://www.wortbedeutung.info/verdampfen/
Ohne weiteren Kommentar.
Wissenschaft ist - was Wissen schafft!
Gemäß diesen schlauen Worten hier eine etwas wissenschaftlichere Definition:
Verdampfung (Lexikon der Physik)
Verdunstung (Lexikon der Physik)
Das wäre dann aber dann Verdunstung, also bei Wäsche trocknen, hecheln, schwitzen, ...
In der Behauptung geht es um "verdampfen" und nicht um "verdunsten".