Kritik am deutschen Bildungssystem!

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22 Antworten

Was für mich (17 jahre) eindeutig schief bei unserem system läuft ist dass der grund weshalb man schulen besucht überhaupt nicht mehr das entscheidende ist. Normalerweise besucht man Schulen um sich eine gewisse bildung anzueignen. Jedoch ist dieser gedanke schon lange nicht mehr der wichtige, das ausschlaggebende. Einzig und allein was zählt sind die zensuren. Man betrügt in arbeiten man schwänzt die schule man wird krank vom Stress. Oder was am meisten vorkommt das sogenannte Bullemielernen. Einen tag vor der arbeit frisst man alle Informationen in sich rein um sie dann bei der arbeit am nächsten tag auszukot*en.! Mir ist es sowas von egal was davon hängen bleibt Hauptsache ich bekomme gute zensuren und so ist es nunmal.! So ist die Sicht heutzutage.! Zensuren sind das wichtige nicht der stoff..und das macht das ganze so traurig


Fraganti  08.03.2015, 05:47

Das liegt doch aber an der Einstellung der Schüler und nicht am System. 

Du glaubst früher sein Noten nicht wichtig gewesen? Die Generation meiner Eltern bekam Dresche und Hausarrest bis zur Leistungsbesserung (Zimmer, Schreibtisch und Schulbücher, sonst nichts), wenn sie mal mit einer 4 ankamen, bei einigen reichte dazu wohl auch schon eine 3.  

Heute ist es an vielen Schulen bereits wieder so ein Quatsch wie in der DDR. Es darf an vielen Schulen gar nichts Schlechteres als eine 4 mehr vergeben werden, weil so die Statistik zum durchschnittlichen Leistungsstand nach oben betrogen wird, bzw. der reale Absturz auf dem Papier verheimlicht werden kann. 

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Revedero  08.03.2015, 12:12
@Fraganti

Oh ja, dass alles mögliche zurechtgebogen wird, damit die Schüler noch gerade so irgendwie durchkommen und die Schule gut dasteht, das kenne ich auch.

Das ist aber doch eher ein Zeichen für die Schwäche des Schulsystems, oder?

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Meiner Meinung nach ist es ein grosses Problem, dass die Ausreisser nach unten und oben nicht wirklich gut gefordert werden, es wird immer nur der Durchschnitt unterrichtet. Schüler, die da eben nicht so mithalten können, weil sie nicht still sitzen können (AHDS) oder eine Rechtschreib- bzw. Rechenschwäche haben, bzw. Sprachschwierigkeiten, die erhalten einfach keine gezielte Forderung an unseren Schulen, werden einfach so mehr oder weniger unbeachtet mitlaufen gelassen und auch alleine gelassen und geben irgendwann einfach auf, dass sie auch gute Leistungen erzielen können.

Dabei wäre es so wichtig, schon in der Grundschule solche Fälle mit Extraförderung zu bedenken, damit sie sich später besser eingliedern können und die Lust an der Schule nicht verlieren.

Bei meinem älteren Sohn war es so, in der 1. Klasse war die Lehrerin mit riesiger Klasse und die Hälfte konnte kaum Deutsch (ehemalige Russen) einfach überfordert und mein Sohn, eher ruhig, viel gar nicht auf, dass er gar nicht mit kam und klar kam. Das viel erst nach 9 Monaten erst mal auf, da war es schon zu spät, rausholen durfte ich ihn nicht mehr, er hatte jahrelang Nachhilfe, er hasste dadurch die Schule, hatte schlechte Leistungen, einige meinten, LRS, andere wieder nicht, in der Schule bekam ich die Bescheinigung wegen LRS aber nicht angerechnet. Zum Glück bekam er nach der Schule in der Lehre dann doch noch die Kurve und fand Spass daran. Aber die ganze Schulzeit war für uns alle die Hölle.

Es gibt auch einige Eltern, die sich echt nicht drum kümmern und dafür interessieren, was ihre Kinder in der Schule machen. Darunter müssen dann alle anderen Kinder und Lehrer leiden, aber da wird man wohl nicht viel dran ändern können.

Hallo, super, dass sich welche -nicht nur virtuell- gegen das Schulsystem zusammengefunden haben.

Wie ich hier schon mal als Kommentar geschrieben habe: Es passt vorne und hinten nicht. Als Schule noch so ziemlich der einzige Weg war, offiziell richtiges, umfassendes Wissen zu erlangen- also so bis Mitte der 90er, ab wann sich mehr und mehr Leute Internet nach Hause holen konnten- war das Schulsystem prima.

Heute wachsen Kinder und Jugendliche mit Technik auf, die ihnen immer und überall quasi unbegrenztes Wissen zur Verfügung stellt, das meist auch noch einleuchtender niedergeschrieben ist als in den -meistens unzureichenden- Schulbüchern. Das ist nicht vereinbar mit einem System, das immer noch stillsitzen, zuhören und lange Listen lernen verlangt. Da helfen auch irgendwelche superpädagogischen Gruppenarbeiten nichts- wie fast das ganze Schulsystem sind diese nämlich reiner Selbstzweck geworden. Die Schüler sind schlecht? -Macht nix, wir streichen einfach dasunddas aus der nächsten Arbeit, nehmen ein Thema aus dem (starren) Lehrplan, um das andere länger durchnehmen zu können, machen lange Diskussionen mit den Eltern... damit die noch in die 11. kommen und das Abi machen können.

Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich in meiner Schullaufbahn von Lehrern Sätze wie "Da müssen wir jetzt durch", "Ich weiß, dass das schwer ist, aber...", "Das müssen wir jetzt in eure Köpfe reinkriegen", "Ich weiß, dass ihr auch für die anderen Fächer so viel zu tun habt, aber..." gehört habe. Schule ist heute nur noch ein einziger, langer Schlauch. Wer sich bloß über die heutige Jugend beschweren kann, die ja total verwöhnt ist und nur vor dem Smartphone hängt und zu spät ins Bett geht- der sollte mal darüber nachdenken, wie das ist, wenn ein eigentlich aktiver junger Mensch sich zuhause an den Schreibtisch setzen, irgendwelche weltfremden Listen auswendig lernen muss und neben sich ein Gerät liegen hat, das diese ganzen sinnlosen Informationen zum richtigen Zeitpunkt hervorzaubern könnte. (Ja, diese Listen gibt es auch heute noch. In der Mittelstufe musste ich für jede Arbeit Hunderte von denen auswendig lernen und habe dafür gute Noten bekommen, die mir nie etwas bringen werden. Den Inhalt der Listen habe ich außerdem kurz danach vergessen.)

Kann sein, dass die Schüler heute faktisch genausoviel Freizeit haben wie früher- aber das ist kaum mehr "gute" Freizeit, weil im Hinterkopf immer die Existenzangst ist, die durch den Abi-Wahn hervorgerufen wird. Die ist ein ständiger Energiesauger.


Paul1nee  07.04.2015, 18:44

natürlich gibt es diese listen heute noch und ja man muss sich hinsetzen und das in seim gehirn Prügeln! Ich habe letztens einen sehr interessanten Bericht über solche art von lernen gesehen welcher total einleuchtend und verständlich war. Es ist doch so, man bekommt was weiß ich in englisch zum beispiel eine ganze liste voller vokabelln zum lernen. so dann setzt man sich zu hause damit hin und wie schon geschrieben muss sich diese einpruegeln. Allerdings bringt das wie schon sehr viele mitbekommen haben rein gar nichts.! okay es bringt vielleicht was für die note die man sich am nächsten tag verdienen muss aber das gehirn kann mit absoluten fakten nun mal nichts anfangen?! Schüler müssten sich eigentlich jede dieser einzelnen volabell selbst erarbeiten est dann wird das auch ins Langzeitgedächtnis abgespeichert ...so lernen kinder ja auch das sprechen?! die eltern halten ihnen einen Gegenstand vor die nase und machen brum brum und sagen DAS IST EIN AUTO ... tja..leider dauert es viel länger solche Dinge selbst zu erarbeiten und deswegen geben lehrer den Schülern die fertigen listen in die Hand

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Die Probleme sind sowohl bei den Schülern, Eltern und den Lehrern zu suchen. Manche Lehrer fühlen sich überfordert, obwohl sie schon beim Studium wussten, was auf sie zukommt. Eltern, denen die Möglichkeit fehlt, ihren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen. Schüler, die sich mit enormem Leistungsdruck auseinandersetzen müssen. Hinzu kommt, oftmals ungerechte Benotung. Gibt man einen Aufsatz fünf Lehrern zur Benotung,so kann man davon ausgehen, dass mindestens drei der Lehrer unterschiedlich benoten. Dann unser Schulsystem an sich. 16 Bundesländer, 16 Kultusministerien. Was kann da schon Positives herauskommen. Ein Kultusministerium für  a l l e  Bundesländer und die Vereinheitlichung des Schulsystems. In allen Bundesländern gleiche Vorgaben, was auch den Schülern bei einem Umzug von einem Bundesland in ein anderes, einen Vorteil brächte. Ich wohne in Bayern , in "Grenznähe" zu Hessen. Viele Schüler die den Anforderungen an bayerischen Gymnasien nicht gewachsen sind, wechseln auf ein Gymnasium in Hessen. Dort machne sie ihr Abi, welches sie auf unserer Schule in Bayern nie schaffen würden. Dieses Beispiel zeigt, wie weit entfernt wir von einem vernünftigen Schulsystem entfernt sind. Als die neue Rechtschreibung eingeführt wurde, schrieb man zeitweise im Norden anders als im Süden. Da wurde das Wort Schifffahrt im Norden mit zwei "ff"noch als korrekt bezeichnet, während es im Süden mit drei "fff" geschrieben werden musste. Das zeigt den Irrsinn unseres Systems. Man muss nur mal im Internet die Rechtschreibung jugendlicher Frager anschauen, da wird es einem übel. Da stellt sich aber auch die Frage, warum das so sein kann ? Früher zählten manche Klassen 30-40 Schüler. Im Laufe der Zeit wurde die Schülerzahl erheblich reduziert. Die Belastung der Lehrer heruntergefahren. Die Lehrkraft sollte dadurch eigentlich mehr Zeit für den einzelnen Schüler haben. Ich nehme mal die Schulen aus, in denen viele Schüler aus Migrationsfamilien stammen und Sprachschwierigkeiten haben. Da sind die Anforderungen an die Lehrer sicher grösser, nicht nur was die Vermittlung des Lehrstoffes betrifft, sondern auch die Anerkennung des Lehrers durch die Schüler. Vorallem wenn es um Lehrerinnen geht.Dass sich aber an unserem Schulsystem grundlegend etwas ändern wird, ist nicht zu erwarten, solange unzählige Kultusministerien ihr eigenes Programm durchsetzen.

 

Die Wahrheit werdet ihr wohl nicht finden können. Weil jedes System so seine Schwächen hat, aber ihr könnt mithelfen, das aktuelle Schulsystem an unser Zeitalter anzupassen. Obwohl es, wenn es sich umgekrempelt hat, wohl schon wieder ganz anders auf der Welt aussehen wird. 

Ich war selber einige Jahre auf Alternativschulen, die vom Konzept her wohl euren Ansichten recht nahe kommen, sehe aber die Umsetzung sehr kritisch. Eine Buchempfehlung habe ich für euch noch, "Das Teenagerhandbuch - glücklich und erfolgreich ohne Schule" hat mir, auch abgesehen vom Schulthema, sehr viel gegeben.