Kritik?
Warum sind viele Menschen beleidigt, auch bei konstruktiven Kritik? Also wenn man sagt ja das ist noch nicht gut, und x und x könnten sie besser machen aber x ist schon gut ,das mögen viele auch nicht.
Da werden sie häufig defensiv und sagen, nein ich bin so gut wie ich bin. Aber wieso fragen sie dann nach tipps?
Ich finde es eigentlich eher schade, dass sich viele leute mit konstruktiven kritik zurückhalten.
Ich muss ja irgendwie wissen ob was ich tue gut ist oder nicht. Also ich komme mit solcher kritik klar weil es mir hilft mich zu verbessern
Und ist es schlimm jemanden freundlich zu kritiseren wenn er sich für den grössten Künstler etc. hält, aber niemand seine Sachen ansehen will, kaufen will etc.?
2 Antworten
Weil das "Also wenn man sagt ja das ist noch nicht gut, und x und x könnten sie besser machen aber x ist schon gut ,das mögen viele auch nicht." keine konstruktive Kritik ist.
Konstruktive Kritik beinhaltet einen Lösungsansatz oder mindestens das Angebot einer Hilfe, auf jeden Fall jedoch eine Erklärung WAS schlecht gelaufen ist, und nicht einfach "Das eine war ja gut, aber das andere nicht." - das ist destruktive Kritik.
Zudem wird Kritik an sich meistens nicht neutral und sachlich vorgebracht, sondern einfach plump und verletzend. Viele geniessen es sichtlich, Leuten damit Wunden zu schlagen, sie damit kleinzuhalten, niederzudrücken und/oder gefügig zu machen. Wer Angst hat, ist führbar. Das machen sich viele Vorgesetzte zu eigen.
Die Frage ist auch: ist die Kritik angebracht?
Hat es etwas mit deiner Person oder der Firma zu tun? Dann ja.
Ist es nur aufgrund der Tatsache, dass dir etwas nicht passt oder nicht gefällt, wie bspw. ein Bild eines Künstlers, dann nein. Der Künstler ist ja nicht auf der Welt um deine Wünsche zu erfüllen. Betrifft übrigens jeden Lebensbereich (auch z.B. deine Freundin).
Viele benutzen eben Kritik nicht, um etwas Positives zu schaffen, um jemanden weiterzubringen, sondern genau des Gegenteils willen. Damit jemand einbricht, aufgibt usw.
Gerade in der Schule ist das ein probates Mittel...schau' in den Kunstunterricht. Viele meiner Kollegen bewerten Bilder...gerne auch mal "Ne, also das ist ja echt schlecht." - hat dann noch jemand Bock auf Malen, Zeichnen, Modellieren usw. ? Nö. Und wenn man dann auch noch gerne gezeichnet hat, ist es spätestens da vorbei.
Warum muss so etwas sein? Kunst ist nicht bewertbar und, um bei deinem Beispiel zu bleiben:
Van Gogh hat zu Lebzeiten kaum ein Bild verkauft. Er war finanziell von seinem Bruder abhängig, hatte große Selbstzweifel und sich aufgrund der Depressionen, die sicherlich auch auf dem ausbleibenden beruflichen Erfolg basierten, sich umgebracht.
Heute? Die Bilder sind Millionen Wert.
Warum also einem Künstler sagen "Ne, das musste anders machen, wenn du was verkaufen willst." - nur weil einem ggf. die Bilder selbst nicht gefallen und das "nicht Verkaufen" der Bild genau das ist, was man eben erwartet.
Kritik sollte ein Thema sein, dass man mehrfach überdenkt.
Ist die Kritik nötig? Ist die Kritik gerechtfertigt? Habe ich überhaupt das Recht zu kritisieren? Habe ich die persönliche Beziehung zu kritisieren usw.
Das passiert halt nicht und man haut einfach drauf.
Hey ich gebe wenigstens zu ich bin nur ein mittelmässiger künstler.
Das hängt viel mit der Lebenseinstellung und Reife zusammen. Ich verstehe auch häufig noch nicht ob die Kritik an mir nur „schlechtes Gerede“, Wut oder wirklich ein gut gemeinter Ratschlag ist. Häufig hat das auch mit dem Tonfall zutun, weil ein lauterer Tonfall für manche Menschen provozierend ist und diese dann auf die Defensive gehen.
Wie gesagt immer versuchen ruhig zu bleiben, auch in stressigen Situationen. Dann liegt es alleine an der Person selbst ob sie diese dann nutzt oder eben nicht.
Liebe Grüße :)