Kreuzungsschema Bio?

1 Antwort

Moin,

ja, hat es...

A: schwarzes Fell
a: rotbraunes Fell

B: einfarbiges Fell
b: geschecktes Fell

P-Generation: AABB x aabb
(schwarz einfarbig) x (rotbraun gescheckt)

F1-Generation: alle AaBb
(schwarz einfarbig)

Hier siehst du Mendel-Regel 1 (Uniformitätsregel), weil alle Nachkommen homozygoter Eltern gleich aussehen.

Kreuzung der F1-Individuen untereinander:

AaBb x AaBb
(schwarz einfarbig) x (schwarz einfarbig)

F2-Generation:

............... AB ....... Ab ........ aB ........ ab
... AB ... AABB ...AABb ... AaBB ... AaBb
... Ab ... AABb ... AAbb ... AaBb ... Aabb
... aB ... AaBB ... AaBb ... aaBB .... aaBb
... ab .... AaBb ... Aabb ... aaBb .... aabb

Hier siehst du die Mendelregel 2 (Spaltungsregel), weil sich in der F2-Generation die Merkmale in einem bestimmten Verhältnis aufspalten; hier:
9/16 : 3/16 : 3/16 : 1/16 (kurz 9:3:3:1).

Du erhältst theoretisch
9/16 einfarbig schwarze Meerschweinchen (mindestens 1 x A UND 1 x B),
3/16 gescheckt schwarze Meerschweinchen (mindestens 1 x A, aber nur b)
3/16 einfarbig rotbraune Meerschweinchen (nur a, aber mindestens 1 x B) und
1/16 gescheckt rotbraune Meerschweinchen (nur a UND b).

Hier siehst du die Mendel-Regel 3 (Unabhängigkeitsregel), weil in der F2-Generation auch Merkmalskombinationen vorkommen, die es zuvor weder bei der P- noch in der F1-Generation gegeben hat (hier gescheckt schwarz bzw. einfarbig rotbraun).

Danach soll der Züchter nur noch die Meerschweinchen untereinander kreuzen, die die gewünschte Kombination (gescheckt schwarz) haben.

Das ergibt im besten Fall
P-Generation: AABB x AABB
F1-Generation: AABB

ausschließlich schwarz-gescheckte Tiere.

Im zweitbesten Fall
P-Generation: AABB x AaBB
F1-Generation: AABB oder AaBB

immer noch ausschließlich schwarz-gescheckte Tiere.

Aber im schlechtesten Fall
P-Generation: AaBB x AaBB
F1-Generation: AABB oder AaBB oder AaBB oder aaBB

immerhin noch 75% gescheckt-schwarze Tiere (25% sind rotbraun-gescheckt).

Der Züchter könnte auch mit einer sogenannten Rückkreuzung herausfinden, welches seiner Tiere aus der F2-Generation (siehe oben) die reinerbigen (AABB) sind, aber das erspare ich uns jetzt einmal, weil das Ergebnis (2 x 100% plus 1 x 75% gewünschte Tiere) gut genug ist, um so vorzugehen...

LG von der Waterkant


leonie10086 
Beitragsersteller
 05.12.2020, 17:06

Vielen lieben Dank!!!

0
leonie10086 
Beitragsersteller
 06.12.2020, 13:37

Nochmals vielen Dank! Ich habe etwas Probleme die Aufspaltung zu interpretieren (bei der Mendelregel 2). Könnten Sie mir da vielleicht nochmal helfen?

LG

0
DedeM  06.12.2020, 14:53
@leonie10086

Also zunächst einmal kannst du mich ruhig duzen. Erstens mache ich das umgekehrt ja auch mit dir. Und zweitens ist das in Foren wie diesem hier üblich...

Nun zur Spaltungsregel. Sie besagt, dass bei der Kreuzung von Individuen, die selbst aus der Kreuzung von homozygot-reinerbigen Eltern stammen (und daher heterozygot sind), die Merkmalsausprägungen in der F2-Generation immer in einem bestimmten Zahlenverhältnis aufspalten.

Einfacher ausgedrückt: Kreuzt du Individuen der F1-Generation untereinander, spaltet die Merkmalsausprägung in der F2-Generation in ganz bestimmten Verhältnissen auf.

Das bedeutet einerseits, dass rezessive Allele nicht verschwinden, sondern in der F2-Generation wieder zum Vorschein kommen.

Das bedeutet aber auch, dass man einen Erbgang an dem Aufspaltungsverhältnis in der F2-Generation erkennen kann.

So führt in einem monohybriden dominant-rezessiven Erbgang die Aufspaltung in der F2-Generation immer zu einem 3/4 : 1/4 (75% : 25% oder kurz 3 : 1, sofern es genügend viele Nachkommen gibt).

Das bedeutet, dass du umgekehrt sagen kannst, wenn die phänotypische Merkmalsverteilung in einer F2-Generation 3 : 1 ist, handelt es sich um einen monohybriden dominant-rezessiven Erbgang.

Oder: Ein dihybrider doppelt dominant-rezessiver Erbgang führt in der F2-Generation (typischerweise) zu einer 9/16 : 3/16 : 3/16 : 1/16-Aufspaltung (oder kurz: 9:3:3:1).
Wenn du also hörst, dass die Merkmalsverteilung in einer F2-Generation 9:3:3:1 war, dann kannst du sofort sagen, dass es sich um einen dihybriden doppelt dominant-rezessiven Erbgang handeln muss (ohne weitere Einzelheiten zu kennen).

Oder noch ein Beispiel: Eine Aufspaltung der Merkmalsausprägungen in der F2-Generation von 1:2:1 (genauer 1/4 : 2/4 : 1/4) bedeutet, dass es um einen monohybriden intermediären Erbgang geht...

  • F2: 15:1 --> dihybrid doppelt dominant-rezessiv mit Polygenie
  • F2: 9:3:4 ---> dihybrid doppelt dominant-rezessiv mit Epistasie
  • F2: 9:6:1 ---> dihybrid doppelt dominant rezessiv mit komplementärer Polygenie
  • F2: 12:3:1 ---> dihybrid doppelt dominant-rezessiv mit komplementärer Polygenie und Epistasie
  • F2: 1:4:6:4:1 ---> dihybrid doppelt intermediär
  • usw....

Wenn du jetzt mit gewissen Begriffen hier nichts anfangen kannst, gräm dich nicht. Es geht nur um folgendes: Du siehst, die Merkmalsausprägungen im Phänotyp in jedem Erbgang spalten in der F2-Generation in einer ganz bestimmten Art und Weise auf. Und genau das besagt die Mendel-Regel 2 (Spaltugsregel).

0