Kontaktverfahren Schwefeltrioxid Darstellung?

3 Antworten

Hi,

du hast völlig recht, (das ganze ist eine Standardfrage zur Gleichgewichtseinstellung nach Le Chatelier.) Also muß man Druck und Temperatur betrachten:

Allgemein gilt:

Die Reaktion ist exotherm, also würde Abkühlen die Reaktion zum Produkt verschieben.

Die Reaktion verläuft unter Volumenverminderung, also würde ein hoher Druck die Reaktion zum Produkt verschieben.

Genau wie beim Ammoniakverfahren muß die Reaktion eine Mindesttemperatur haben, damit sie überhaupt schnell genug abläuft (RGT-Regel). Da oberhalb von 700°C der Zerfall (Rückreaktion) überhand nimmt und der Katalysator ("Kontakt") erst oberhalb von 400°C wirkt, wird die Reaktion zwischen 400-700°C durchgeführt.

Tatsächlich könnte man durch eine Druckerhöhung die Ausbeute verbessern, aber im Gegensatz zum Ammoniakverfahren ist der Effekt viel kleiner. Es rentiert sich also schlichtweg nicht, eine technisch aufwendige und teure Druckanlage zu bauen.

Deine Frage ist also völlig gerechtfertigt und die einfache Antwort ist, daß eine Druckanlage zwar technisch besser aber wirtschaftlich schlechter wäre.

m.f.g.

anwesende

Hohe Drücke dienen zur Verschiebung des Gleichgewichts. Wenn das Gleichgewicht - wie hier - bei 400 °C zu praktisch 100 % auf Seiten des Schwefeltrioxid liegt - und diese Temperatur für die Reaktion ausreicht - muss man es nicht extra verschieben.

Möglicherweise effektiver - aber eine Anlage für 10 bar ist komplizierter, riskanter und teurer als eine, die mit Normaldruck arbeitet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung