Könnte da drin Asbest sein?
Hallo Leute,
habe eine Stelle mit zerbröseltem Putz an der Wand in einem Bad in einer Privatwohnung fotografiert, Altbau. Der Putz ist zerbröselt aufgrund der Feuchtigkeit. Meine Frage, könnte da Asbest drin sein?
Ich bin mir nicht sicher, wie ich das einordnen soll, da ich hier unter einer Antwort gelesen habe:
Wenn etwas abfällt und zerbröselt, wird das kein faserverstärkter Baustoff sein. Asbest wurde für stabile Platten verwendet, die dann eher zersplittern wie Keramik.
Auf einer Ratgeberseite im Netz habe ich folgende Aussage gefunden:
Eine Ausnahme stellt nach dem Bundesumweltamt asbesthaltiger Putz dar. Nach aktuellen Untersuchungen können selbst Löcher in asbesthaltigen Putz gebohrt werden, ohne dass eine erhöhte Gesundheitsgefahr entsteht. Bei Putz und Spachtelmassen, Gipskartonspachtel handelt es sich um ein fest gebundenes Asbestprodukt, mit einem Asbestgehalt bis 20 %.
Was meint ihr, könnte da Asbest drin sein?
Noch eine Frage an die Handwerker unter euch: Mal angenommen, ein Haus wird in den 60ern unter Verwendung von asbesthaltigen Materialien gebaut. Nach etwa 40 Jahren, so habe ich es gelesen, kann oder sollte der Putz im Bad erneuert werden.
Wird der Putz nach 40 Jahren im Bad grundsätzlich erneuert oder werden die Wände einfach nur gestrichen? Weil, sollte der Putz nach 1993 erneuert worden sein, wären asbestfreie Materialien verwendet worden.
Danke!
2 Antworten
Asbestfasern können so klein sein, dass man diese nicht erkennen kann.
Das erneuern des Putzes nach 40 Jahren wird kaum durchgeführt. Darauf kann man sich nicht verlassen.
Aber ich sehe keine Bedenken, wenn man diese Wand einfach sauber verputzt.
Hab selber in einem Haus gelebt, das noch bis in die heutige Zeit mit Asbesthaltigen Platten verkleidet ist und war. Von gebundenem Asbest geht keine Gefahr aus.
Hier ist die Wand schon sehr angegriffen und so könnten in sehr geringer Konzentration Asbestfassern freigesetzt werden. Wenn sie aber sauber verputzt sind ist die Gefahr gebannt.
Dieses Asbestrisiko kann ganze Häuser unbewohnbar machen. Aber dies gilt nur für Fasermatten die man früher zur Isolierung eingesetzt hatte. Ist das Asbest gebunden ist die Gefahr minimal bzw. nicht vorhanden, solange man diese nicht entfernen will.
So gilt laut Gesetzt Sägen, Bohren .... von Asbesthaltigen Materialien darf nur unter Auflagen erfolgen. Aber das Gesetz akzeptiert dass noch in Hundertausenden von Häusern gebundene Asbestplatten verbaut sind.
Auch eine Unzahl von Häusern haben bis heute noch Asbesthaltige Ziegel, Außenverkleidungen und ... und niemanden stört dies.
Asbestfasern sind so klein, dass sie mit dem Auge nicht sichtbar sind - zumindest die Fasern die für uns Menschen gefährlich sind.
Du kannst nur sicher herausfinden ob ein Baustoff asbesthaltig ist indem du eine kleine Probe entnimmst (1 Tl reicht) Und das an ein zertifiziertes Labor sendest. EIn Solches Labor findest du hier: https://www.gesamtverband-schadstoff.de/34-1-fachlabor-fr-gebudeschadstoffe/
Vorher anrufen und fragen ob du ein Schrieben beilegen sollst, bzw. fragen an welche Adresse die Probe geht.
Ob der Putz bei der Sanierung mit erneuert wurde kann dir niemand sagen, aber rein optisch würde ich davon ausgehen, dass es noch der originale Putz ist.