Könnt ihr mir eine Burschenschaft oder Studentenverbindung empfehlen?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Mache nicht den Fehler und setze Studentenverbindung mit Burschanschaft gleich. Wie du hier (>> http://de.wikipedia.org/wiki/Studentenverbindung#Verbindungsarten <<) sehen kannst, sind Burschenschaften nur eine Unterart vom allgemeinen Begriff Studentenverbindungen.

Generell sind Studentenverbindungen eine tolle Sache... Im normalen Studium lernst du meistens Leute aus deinem Umfeld kennen. Freunde von Freunden, Studenten aus deiner Fakultät und deiner Generation. Wenn du mit dem Studium fertig bist, bleiben dir nur ein paar gute Freunde übrig. Bei einer Studentenverbindung tritts du in einen Freundschaftsbund ein, wo du verschiedene Menschen aus allen Möglichen Studiengängen kennenlernen kannst und aus allen Altersschichten. Du kannst von der älteren Generation und ihren Erfahrungen profitieren, genauso, wie Du in einigen Jahren wiederrum den Neuen deine Erfahrungen weitergeben kannst. Alte Herren, Mitglieder, die bereits im Berufsleben etabliert sind, können dir oder anderen Studenten mit Praktikas, Ferienjobs o.ä. helfen. Genauso wie Du auch später, wenn du im Beruf stehst wiederrum Jüngeren helfen kannst.

Schau dir am Besten die verschiedenen Bünde an, die in deiner Unistadt sind... Wenn dir die Leute in einer gefallen, zöger nicht und tritt ein! Da du eh zuerst eine Probephase machst, kannst du es dir anschauen und jederzeit wieder austreten, falls es dir nicht gefällt. Niemand wird zum mitmachen gezwungen! Lass dich aber auf keinen Fall von Vorurteilen abschrecken und beeinflussen! Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen... Das meiste was so "gesagt wird" basiert nämlich auf reiner Unwissenheit und "ich hab mal von jemanden gehört, das..."-Geschichten.

Als ehemalige Couleurdame kann ich dir garantieren, dass du in so einer Verbindung wichtige Kontakte knüpfen kannst, wenn du in bestimmten Bereichen (Wirtschaft, Politik) Karriere machen möchtest. Du solltest allerdings bereit sein, deinen Stolz beiseite zu packen und nicht allzu zart besaitet sein.

An deiner Stelle würde ich mir die in frage kommenden erst mal ansehen und dann dorthin gehen, wo du dich am wohlsten fühlst.

Es gibt eine große Zahl verschiedenster Verbindungen. Da du, wenn ich dich richtig verstehe, nicht unbedingt Lust auf einen Fechtkampf mit scharfen Waffen hast, lass ich die pflichtschlagenden Verbindungen außen vor.

Von Vorteil wäre natürlich, den Studienort zu kennen...

Also dann im Allgemeinen:

Den größten Teil der nichtschlagenden Studentenverbindungen machen die Christlichen Verbindungen aus: Dabei muss man beachten, dass das eigenständige Organisationen sind, keine kirchlichen und dass sich die einzelnen Verbindungen teilweise sehr von einander unterscheiden (letzteres gilt für jeden Dachverband)

a) Der größte Katholische: Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Größter Dachverband Europas mit über 30.000 Mitgliedern Farbendtragend, nichtschlagend, katholisch Politisch offen, d.h. in der Praxis vom JuSo über Grüne bis zur CSU. Herkunft spielt für die Mitgliedschaft keine Rolle, Aufnahmebedingungen sind männlich, katholisch, Student

b) Christlich, bzw. evangelisch Wingolfbund im Prinzip wie oben, nur andere Konfession

Dann gibt es den Verein Deutscher Studenten. Die sind sehr locker organisiert. Manche finden das toll andere sagen, dass das eigentlich schon gar keine Verbindung mehr wäre. So hat der VDSt z. B. keine Farben. Er nimmt übrigens Frauen und Männer auf.

Das gilt auch für Akademische Turnvereine.

Viele Burschenschaften sind nur fakultativ schlagend. Das heißt, das man sich nicht schlagen muss, wenn man das nicht will. Burschenschaften nehmen auch nur Männer auf und haben dabei auch als einzige Verbindung bestimmte politische Werte. Je nachdem trifft man dort rechts-liberale oder rechts-nationale Typologien. Man kann auch sagen, dass die Burschenschaften die Schuld für den schlechten Ruf von Verbindungen insgesamt haben. Aber auch dabei muss man einen Dachverband herausnehmen, nämlich die Deutsche Burschenschaft. Andere Burschenschaften können durchaus sehr liberal sein. Kommt auf den Einzelfall drauf an.

Sängerschaften, Turnerschaften, etc. richten sich nach ihren Namen aus: Betreiben einen Chor oder treiben viel Sport. Sie sind auch farbentragen und fakultativ schlagend. Sie nehmen nur Männer auf und sind wie alle anderen Verbindungen, außer Burschenschaften, politisch neutral.


Day433  05.12.2012, 21:13

Ach ja:

Jede Verbindung hat eine Internetseite. Einfach mal durchstöbern und wenn's gefällt mal anrufen, Mail schreiben oder so. Die freuen sich über jeden Interessierten und wenn du am Ende sagst, war zwar schön aber nein danke, dann ist das auch völlig ok.

Und diese sog. Burschireader, die oft vom AStA oder StuRa und nicht selten in Zusammenarbeit mit der örtlichen AntiFa erstellt werden, sind reine Schundblätter. Nicht von den dortigen Lügen und Vorurteilen beeinflussen lassen, sondern einfach zu den Verbindungen hingehen und gucken wie die wirklich drauf sind ;-)

2

Es scheint gerade ein neuer Trend zu sein sogenannten Burschenschaften beizutreten. Wenn man alleine sieht was gerade für ein Hype um die neue Düsseldorfer Heineburschenschaft gemacht wird. Zurzeit formiert sich eine neue Burschenschaft an der Uni Düsseldorf. Hier ein Link zur weiteren Informationen: http://heine-burschenschaft-duesseldorf.de.

Ich habe schon viel schlechtes über diese Verbindungen gehört. Von Rechtsextremismus über wöchentliche Alkoholexzesse bis hin zu Frauendiskriminierung. Sicher sind nicht alle so, aber ich würde mir doch ganz genau ansehen, wo du da eigentlich landest.

Siehe auch hier: http://www.rechtskritik.de/pdf/burschis.pdf