Könnt ihr mir bitte bei der Auswertung meines Arbeitszeugnises helfen?

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4 Antworten

Im Prinzip stört mich an diesem Zeugnis nur eines: 

Es wird die Vertrauenswürdigkeit hervorgehoben. Vertrauenswürdigkeit ist eine absolute Selbstverständlichkeit und wird normalerweise nur dann erwähnt, wenn es genau in diesem Punkt Probleme gab. 

Nun ist natürlich schwer zu sagen, ob diese Formulierung absichtlich oder einfach aus Unwissenheit eingefügt wurde. 

Gab es Probleme im Vertrauensverhältnis mit der Geschäftsleitung? Wenn nicht, würde ich evtl. auf den Chef zugehen und ihn bitten, dies Wort zu streichen.

Ansonsten wäre das mit Schulnoten zwischen 1 und 2 anzusiedeln.


DarthMario72  17.06.2015, 23:38

Vertrauenswürdigkeit ist eine absolute Selbstverständlichkeit und wird normalerweise nur dann erwähnt, wenn es genau in diesem Punkt Probleme gab.

So pauschal ist das nicht richtig. Ehrlichkeit oder Vertrauenswürdigkeit müssen dann erwähnt werden, wenn jemand Zugang zu Bargeld oder Firmenkonten hat. Wenn es also bei einer Tätigkeit genau auf diese Eigenschaft(en) ankommt, müssen sie auch ausdrücklich genannt werden. Fehlt eine solche Aussage im Zeugnis, ist das negativ zu sehen.

Wie es scheint, kam es darauf bei der Tätigkeit des Fragestellers allerdings nicht an. Insofern ist deine Feststellung in diesem Fall richtig.

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Interesierter  17.06.2015, 23:43
@DarthMario72

Ich hatte mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Mein Kommentar hatte sich ausschliesslich auf das hier vorliegende Zeugnis und die genannte Stelle bezogen. 

Natürlich hast du Recht, dass dieser Punkt speziell bei den von dir genannten Personenkreisen dazugehört. Ich hatte ja erwähnt, dass es eigentlich nur bei Führungskräften (diese haben Verfügungsgewalt über Geld und Konten) üblich ist. 

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adi1107 
Beitragsersteller
 13.06.2015, 12:02

Ich habe mich einmal bei einer Schulung über die Umstände in meiner Fa. etwas beschwert. Einige Schulungsteilnehmer haben auch mitgemacht. Es wurden alle nacheinander ins Büro gebeten und mussten Rede und Antwort stehen. Der Chef meinte, er wäre enttäuscht, allerdings ich hätte glaubwürdig Reue gezeigt und für ihn wäre die Sache erledigt. Noch eins: Ich war dort ein Topverkäufer und habe für super Umsätze gesorgt. Beim Verlassen der Fa. sogar Platz 1 in den ersten 3 Monaten 2015. Soll dies auch reingeschrieben werden? Wie soll der Text lauten?Die Sätze, die ihr mit 2 bewertet, welche sind es und wie würden diese lauten müssen bei Note 1?

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Interesierter  13.06.2015, 12:11
@adi1107

"sicher und vollkommen" ist eine 2. Hier sollte für eine 1 eine Steigerung vorgenommen werden. 

"zeigte er sich stets gut gewachsen" Auch hier sollte gut auf sehr gut gesteigert werden.

"überdurchschnittliche Einsatzkraft" ist eine 2. Vorbildlich wäre eine 1.

"...Kollegen und Mitarbeitern stets gut" ist eine 2. Sehr gut wäre eine 1.

Allerdings musst du aufpassen. Ein Zeugnis, das nur aus 1en besteht erweckt schnell mal den Eindruck, der Mitarbeiter sollte weggelobt werden. Den perfekten Mitarbeiter gibt es nicht. Daher kann bei einem perfekten Zeugnis eigentlich nur etwas faul sein. 

Wie gesagt, stört mich das Wort "Vertrauenswürdigkeit". Das wird eigentlich nur bei Führungskräften gebraucht. Bei einfachen Angestellten ist dieses Wort zweideutig.


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Im einem Arbeitszeugnis ist eine kurze Beschreibung des Arbeitgebers sehr hilfreich, allerdings nicht zwingend erforderlich.

Den Anforderungen des Arbeitsplatzes zeigte er sich stets gut gewachsen.

Das ist eine "2".

Auch bei sehr komplizierten Fällen sowie unter Zeitdruck arbeitete Herr xxxxx unbedingt zuverlässig.

Die Formulierung ist etwas ungewöhnlich. Außerdem irritiert mich hier, dass man die Zuverlässigkeit ausdrücklich betont, da das eine Selbstverständlichkeit im Arbeitsleben ist. Selbstverständlichkeiten werden i. d. R. nicht ausdrücklich betont (Ausnahme z. B. Ehrlichkeitsvermerk bei Arbeitnehmern, die Umgang mit Bargeld haben), außer es gibt sonst nicht viel positives zu berichten.

Absolute Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit zeichneten seinen Arbeitsstil jederzeit aus.

Hier wird wieder die Zuverlässigkeit betont. Vertrauenswürdigkeit oder Ehrlichkeit nennt man nur, wenn jemand Umgang mit Bargeld, Zugriff auf das Firmenkonto o. ä. hatte.

Er hat seine Position stets zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeübt und unseren Erwartungen in jeder Hinsicht in bester Weise entsprochen.

Noch etwas, das mich irritiert. Weiter vorn warst du "nur" stets gut, hier überschlägt man sich so sehr mit Lob, dass es fast unglaubwürdig wirkt. Das beißt sich ein wenig.

...und wünschen ihm für seine weitere Karriere alles Gute und weiterhin viel Erfolg.

An einer perfekten Schlussformel fehlt nur, dass man auch privat alles Gute wünscht.

Da zweimal die Zuverlässigkeit ausdrücklich betont wird, frage ich mich, ob dein AG keine Ahnung hatte, was er da schreibt oder ob es da vielleicht Probleme gab.

Es wird explizit darauf hingewiesen, daß der AN auf eigenen Wunsch das Arbeitsverhältnis beendet (und nicht etwa gekündigt oder zu einer Aufhebung genötigt wurde) und daß der AG diese Entscheidung "außerordentlich" bedauert.

Diese Phrase ist entscheidend. Das Zeugnis ist ein "sehr gut".


DarthMario72  15.06.2015, 14:40

Das Zeugnis ist ein "sehr gut".

Das machst du nur daran fest, dass der AG das Ausscheiden "außerordentlich" bedauert? 

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Das Zeugnis ist eine ziemlich gute 2.