Könnt ihr mir bitte bei der Aufgabe helfen. Verstehe die Aufgabe nicht?

2 Antworten

Sonia Seneviratne, eine der meistzitierten Klimawissenschaftlerinnen der Welt, im Intertrview:

"Es geht einfach viel zu langsam vorwärts. Mit den Versprechungen, welche die Länder bisher für den Klimaschutz gemacht haben, steuern wir bis Ende Jahrhundert auf eine Erderwärmung von 2,4 Grad zu.

Wir sind überhaupt nicht auf Kurs.

Die Klimarisiken nehmen aber jedes Jahr zu, und aus dem Weltklimabericht wissen wir, dass wir oberhalb von 1,5 Grad grössere Gefahren eingehen. Um diese Limite einzuhalten, müssten wir die CO2-Emissionen bis 2030 halbieren. Wir sind aber überhaupt nicht auf Kurs.

Warum geht es denn so langsam vorwärts?

Entscheidungen werden nur im Konsens getroffen. Das heisst, wenn es nur ein Land gibt, das bremsen möchte, dann wird ein Beschluss blockiert. Alle Entscheidungen können also nur mit dem kleinstmöglichen gemeinsamen Nenner getroffen werden."

4.11.22 https://www.srf.ch/wissen/klimaerwaermung/hadern-mit-der-klimakonferenz-wir-sind-ueberhaupt-nicht-auf-kurs


Fontanefan  17.01.2023, 17:48

Kate Raworth:

"Wenn die Menschheit [...] die Erderwärmung unter 1,5 °C halten soll, dann müssen 2030 nach Angaben von Oxfam die reichsten 10 Prozent der Menschen ihre konsumbedingten Emissionen innerhalb der nächsten zehn Jahre auf nur ein Zehntel des Standes von 2015 reduzieren – und damit den ärmsten 50 Prozent der Weltbevölkerung Raum geben, damit sie ihre grundlegenden Konsumbedürfnisse befriedigen können. [...] Auch wenn die Wirtschaftstheorie sich den Menschen als unersättlichen Konsumenten vorstellte, mussten die realen Menschen doch noch davon überzeugt werden, dass sie es tatsächlich waren. 'Massenproduktion ist nur dann profitabel wenn sie dauerhaft stattfinden kann', schrieb Edward Bernays 1928 in seinem Klassiker Propaganda. 'Die einzelne Fabrik… kann nicht warten, bis die Öffentlichkeit das Produkt von sich aus nachfragt. Über Werbung und Propaganda muss sie ständig in Verbindung mit der Öffentlichkeit bleiben, um die stetige Nachfrage sicherzustellen [...]

Von 2000 bis 2014 kauften Konsumentinnen und Konsumenten im Durchschnitt 60 Prozent mehr Kleidungsstücke, behielten jedes Stück jedoch nur noch halb so lange. [...] Von sämtlichen gegenwärtig produzierten Textilfasern gehen 12 Prozent innerhalb des Produktionsprozesses verloren oder werden weggeworfen, 73 Prozent landen nach dem Gebrauch auf Müllkippen oder werden verbrannt und weniger als 1 Prozent wird wieder verwendet oder recycelt." (Seite 364-366)

"Die Politik kann weitaus stärker auf Regulierung, Besteuerung und Anreize setzen. [...] So könnte man im Beispiel des Verkehrs Privatjets, Megayachten, Autos mit Benzin- oder Dieselmotor, Kurzstreckenflüge und Vielfliegerboni verbieten. An deren Stelle müsste die Politik natürlich weitaus bessere Alternativen fördern – von ausgezeichneten Eisenbahnnetzen und Sharingmodellen für E-Autos bis hin zu eigenen Fahrrad- und Busspuren auf Straßen [...] Eine derartige Angebotssteuerung wird lange schon praktiziert, wenn es um Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer und der Konsumenten geht – jetzt ist es an der Zeit, sie auch einzusetzen, um die Gesundheit des Planeten zu sichern.[...].

In einigen konsumintensiven Städten und Ländern hat man damit im Bereich des Verkehrs bereits begonnen. So versprach Amsterdam 2019, man werde mit Verbrennungsmotoren angetriebene Boote bis 2025 und Räder, Motorräder und Autos mit Verbrennungsmotoren bis 2030 verbieten. [...]

Amsterdam ist außerdem führend auf dem Gebiet des Rückzugs aus der Wegwerfökonomie. Die Stadt will bis 2030 in der Materialverwendung bis zu 50 Prozent und bis 2050 zu 100 Prozent auf eine Kreislaufwirtschaft umstellen [...]. Unterdessen verbieten Stadtregierungen [...] die 'visuelle Verschmutzung' durch Reklametafeln [...].

Die Verhinderung übermäßigen Konsums ist wichtig, doch dasselbe gilt für die Sicherung einer Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen. [...] So leben in Wien 60 Prozent der Einwohner in Sozialwohnungen, die der Stadt oder gemeinnützigen Genossenschaften gehören [...]. Solch eine staatliche Grundversorgung bei lebenswichtigen Diensten lässt sich mit weitaus geringeren Kosten realisieren als entsprechende privatfinanzierte Alternativen, aber auch mit einem weitaus geringeren ökologischen Fußabdruck. "(S.366-67)

"Wenn der Umgang mit den Menschen in unserer Umgebung so wichtig für das Wohlbefinden ist, dann ist der Impuls, den gemeinschaftliches Handeln auslöst, über aus sinnvoll. Seit 2015 verbindet und mobilisiert dieser Gedanke Transition Network Gruppen [...]. Das einst im britischen Totnes begonnene Netzwerk besteht inzwischen aus Tausenden Gruppen in aller Welt [...]

Die zivilgesellschaftliche Bewegung Take the Jump hat sechs Grundsätze formuliert:

1. Vermeide Müll: Behalte deine elektronischen Geräte mindestens sieben Jahre lang.

2. Mache deinen Urlaub in der Nähe: Beschränke deine Kurzstreckenflüge auf einen innerhalb von drei Jahren.

3. Iss grün: Wechsle von einer zu einer pflanzlichen Ernährung und vermeide Abfälle.

4. Kleide dich im Retrolook: Kaufe höchstens drei neue Kleidungsstücke im Jahr.

5. Fahre auf die neue Art: Benutze möglichst keinen privaten Pkw.

6. Verändere das System: Tu etwas, um das größere System zu verändern.

[Inzwischen sind oft Carsharing-Vereine in den Straßen der näheren Umgebung eingerichtet worden.] Es fühlt sich einfach gut an. Auf ganz persönliche Weise habe ich dabei erfahren, dass Veränderungen oft am schwersten sind, kurz bevor man sie vornimmt. Wir konzentrieren uns allzu leicht auf das, was wir zu verlieren meinen, so dass es uns schwer fällt, das zu sehen, was wir möglicherweise gewinnen." (in: Greta Thunberg: Das Klima-Buch, S.368-369)

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Fontanefan  17.01.2023, 17:55
@Fontanefan

Greta Thunberg: "Jedes Jahr werden schätzungsweise 8 Millionen t Plastikmüll ins Meer gekippt.

Jeden Tag verbrauchen wir etwa 100 Millionen Barrel (15,9 Milliarden Liter) Öl.

Jede Minute subventionieren wir die Produktion und Verbrennung von Kohle, Öl und Gas mit 11 Millionen US-Dollar.

Jede Sekunde wird eine Waldfläche von der Größe eines Fußballfeldes abgeholzt.

Auch noch so viele individuelle Verhaltensänderungen können das nicht wett machen. [...] Außerdem gibt es Kipppunkte. [...] Ich sage niemandem, was zu tun ist, aber aufgrund der Informationen, die Wissenschaftler:innen und Expert:innen in diesem Buch geben, ..." (Das Klima-Buch, S.467 ff.)

Die Klimakrise lässt sich nicht im Rahmen der heutigen Systeme bewältigen. Das darf uns aber nicht daran hindern, Jetzt alles zu tun was wir können." (S.469)

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Als sofort notwendiges Handeln würde ich das Einstellen der Panikmache durch die Klimasekte vorschlagen