Können traumatische Erlebnisse durch Hypnose verdrängt bzw. vergessen werden?
siehe oben
5 Antworten
Verdrängt sicherlich. Vergessen nie.
Letztlich darfst Du Dir unser Gehirn wie eine unlöschbare Festplatte vorstellen. Einzig durch cerebrale Krankheiten oder Kopfverletzungen kann es hier - quasi mechanisch - zu Auslöschungen kommen. Der Rest ist eine Frage der Zugriffsmöglichkeit.
Somit reduziert sich die Fragestellung auf das Verdrängen. Mittels Hypnose könnte man ein Ereignis "weg"schieben, ja. Jedoch würde ich persönlich das mit keinem meiner Patienten machen. Vielmehr könnte man daran arbeiten, welche Bedeutung ein bestimmtes traumatisches Erlebnis hat. Wenn es gelingt, die Dramatik herauszunehmen, so ist sehr viel gewonnen. Mir ist klar, dass dies für Betroffene sogenannter Traumata schwierig bis unmöglich klingen mag, jedoch weiß ich aus jahrelanger Arbeit mit meinen Patienten, dass dies sehr gut funktioniert. Unter anderem hat es den großen Vorteil, dass man keine Angst mehr davor haben muss, evtl. durch irgendetwas dann doch wieder erinnert zu werden, um dann wieder zusammenzubrechen, zu leiden o.ä.
Beste Grüße vom Hypnose-Therapeuten
mit Hypnose kannst du alles bearbeiten und Hypnose ist kein Allerheilmittel. Wenn du deine Flashbacks verarbeitet hast, dann brauchst du sie nicht mehr :-)
Es geht darum die Ursachen zu erkennen und zu akzeptieren, dann lösen sich die "schlechten" Gefühle auf. Wenn du erkannt und verinnerlicht hast, dass all deine Gefühle für etwas gut sind, dann wirst du deine Einstellung ändern und dann kannst du mit "allen" Situationen umgehen.
Es sind unsere Gedanken, die in uns Bilder erzeugen, die wir nicht mögen. Wenn du gelernt hast deine Gedanken anzunehmen, dann wirst du auch nicht mehr in diese Bilder fallen.
Viele Grüße, MachDichGlücklich
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Mich betrifft es zum Glück nicht, aber ich frage leider für einen Freund.
Guten Tag,
auf die einfache Frage auch eine einfache Antwort: Ja!
Aber ...leider haben viele Schauergeschichten und Show Hypnosen dazu beigetragen, dass manch einer denkt, dass ein Finger-schnippen reicht - und alles ist okay.
Traumas sind Verletzungen, Verletzungen der Seele, oder wenn man so will, der Psyche. Wie jede physische Wunde muss auch die erst gereinigt und versorgt werden.
Zunächst würde ich das Erlebte erst einmal in einer Gesprächstherapie aufarbeiten. Dann - oder begleitend dazu - in die Hypnotherapie gehen.
Grundsätzlich muss der Therapeut vorher wirklich alles wissen, auch das scheinbar unwesentliche. Wo wir beim Begriff "Therapeuten" sind.
Bitte gehe zu keinem Hypnotiseur, der nur Raucher Entwöhnung, Gewichtsabnahme oder Stärkung des Selbstbewusstseins anbietet. Auch ein Psychotherapeut gemäß des Heilpraktiker Gesetzes wäre hier fehl am Platze. Diese Leute müssen zwar einiges über die Psychologie und Psychotherapie lernen und auch eine (Über)prüfung vor einem staatlichen Ausschuss machen, sind aber für solche Fälle weit unterqualifiziert.
Ich empfehle deshalb einen Arzt mit Psychologie und Psychotherapie Zusatzstudium, nämlich einen Psychiater aufzusuchen, bestenfalls noch einen Dipl. Psychologen und Psychotherapeuten.
Im Großen und Ganzen leisten viele Hypnose Spezialisten ohne psychologischem Studium großartige Arbeit und ich würde diese Leute noch eher aufsuchen, als einen Psychotherapeut gemäß des novelliertem Heilpraktiker Gesetzes, weil sie sich länger und intensiver mit dem Spezialfach Hypnose beschäftigt haben.
Aber hier musst du einem erfahrenen und gut ausgebildeten Fachmann/Fachfrau, also einen Psychiater aufsuchen.
Bitte, um dem allgemeinen Gedankengut nicht Vorschub zu leisten, sei eines ausdrücklich gesagt: Psychiater sind Ärzte mit Zusatzausbildung der Psychologie und Psychotherapie. Zu ihnen kommen in der Regel Menschen mit tiefgreifenden, psychischen Problemen. Manche von ihnen sind psychisch krank. Deshalb ist dieser Kranke kein "Idiot" oder ein "Irrer", wie es oftmals angenommen wird. Er ist nur psychisch krank oder eben, wie hier, verwundet.
Die Hypnose ist ein Therapieverfahren zur Be- und Verarbeitung von psychischen Themen, also auch von Traumata und nicht zur Verdrängung. Das wäre absolut unprofessionell! Hier sollte auch jeder Therapeut seine Grenzen kennen, denn die Therapie eines Traumas gehört in erfahrene Hände, eben wegen der großen Angst vor Flashbacks, Erinnerungen. Aber dann kann sie ein Segen sein. Nicht nur ich habe hier sehr gute Erfahrungen in Kombination mit EMDR gemacht. Das ist ein Verfahren, wo man das Thema zwar auch noch einmal, nach einer Stabilisierungsphase selbstverständlich, direkt angeht, aber dann unter kontrollierten Bedingungen, um dann schnell durch den Tunnel der Dunkelheit zu gehen. Danach kannst Du ohne Ängste durchs Leben gehen und auf das Trauma zurückschauen, es hat dann seinen Schrecken verloren und bereitet keine Probleme mehr.
weder verdrängt noch vergessen aber verarbeitet- wenn man dazu geeignet ist und ein Therapeut sein HAndwerk versteht
ich bin leider nicht wirklich vom Fach denke aber , dass Flashbacks rel. schwierig zu bearbeiten sind....:-(
Aber Flashbacks in gewissen Situationen kann man nie ganz ausschalten, oder?