Können Speisen beim Kochen schlecht werden?
Vorab gleich mal: Das ist nur eine theoretische Frage, praktisch würde das niemand tun.
Fakt ist: Es gibt Gerichte die, wenn man sie korrekt zubereitet, gut und gerne mal 1-2 Tage vor sich hin köcheln sollen.
Fakt ist aber auch: Es gibt Lebensmittel, wie z.bsp. Eier, Milch, rohes Fleisch, frisches Gemüse, welche innerhalb kürzester Zeit schlecht werden.
Nun ist meine Frage: Würde man jetzt ein Gericht mit einer Zutat zubereiten, welche schnell schlecht wird und dieses eine Woche oder länger kochen, würde das Gericht oder die Zutat dann beim Kochen schlecht werden oder würde da nichts passieren?
Seltsame Frage, aber vielleicht kann sie ja jemand intelligent und nachvollziehbar beantworten.
5 Antworten
Nein
und außerdem wird es gemacht.
Ich bin gelernter Koch. Bei uns in der Küche stand immer ein riesiger Topf auf dem Herd, der von Morgens bis Abends kochte. Über die Nacht landete er im Kühlhaus. In diesen Topf wurden alle Gemüseabfälle hineingeworfen inklusive die braunen Zwiebelschalen. Verwendet wurde dies indem es durch ein Sieb geschüttet wurde und für Soßen und Suppen als Gemüsefond zugefügt wurde.
Für den Verderb sind unter anderem Bakterien verantwortlich, die bei über 60 Grad nicht lebensfähig sind. Im Kühlhaus wiederum ist es zu kalt für Organismen. Daher kann man dies fast unbegrenzt machen.
Im Falle des Suppenfond, wurde dieser bei Entnahme einfach wieder mit Wasser aufgefüllt und das Gemüse bleib somit für Wochen in dem Topf. Keine Karotte kein Blumekohl ... würde solange unverdorben überleben, aber im Topf bei Hitze oder Kälte kein Problem.
Wenn etwas schlecht wird, liegt das darann, das sich Keime vermehren, z.B. Bakterien und Schimmelpilze. Es gibt tausende (Millionen) verschiedener Bakterien und Schimmelpilze. Manche machen die Nahrungsmittel giftig, gesundheitsschädlich, ungenießbar, oder schlecht im Geschmack. Einige auch nicht, z.B. Milchsäurebakterien bei Dickmilch, Jogurt.
Die meisten Keime vermehren sich am schnellsten bei 30 - 35 Grad. Im Kühlschrank bei 7 Grad dauert die Vermehrung 10 - 20 mal so lange, als bei 30 Grad. Wenn es im Kühlschrank nur 2 Grad ist, dauert es noch viel langer. Tiefgefroren, -18 Grad, vermehren sie sich gar nicht.
Bei höheren Temperaturen wird die Vermehrung auch geringer. Schon bei 50 Grad vermehren sich kaum noch Bakterien. Bei 70 Grad sind die meisten Bakterien schon abgetötet. Bei 100 Grad sind alle Bakterien abgetötet. Das Essen ist dann keimfrei. Wenn es abkühlt, und man den Deckel runter nimmt, kommen neue Bakterien rein. Einfach aus der Luft, von einem Löffel, von den Fingern.
Eier, Milch , Fleisch und Gemüse werden eigentlich nicht besonders schnell schlecht. Außer Fisch und Geflügel …
Währen des Kochens können Lebensmittel kaum durch Bakterien oder Pilze verderben, weil es denen zu heiß ist. Das meiste würde einfach komplett zerkochen und einen homogenen Brei geben.
Solange das Gericht durchgehend kocht, verdirbt da nichts, weil alle keime abgetötet werden.
Allerdings dürfte auch der Gehalt wichtiger Nährstoffe rapide abnehmen, wenn man alles totkocht.
Hallo,
wenn das Gericht gekocht wird bzw. köchelt, werden die Keime schon abgetötet. Dann werden die Speisen nicht schlecht. Die Temperatur muss einfach genug hoch sein.
LG