Können Eltern Volljährigen Ihre Sachen wegnehmen?

6 Antworten

Warum sucht sie sich nicht eine eigenen Wohnung, die Eltern sind bist zum Abschluß der 1. Ausbildung unterhaltspflichtig ?

Sie könnte sich von einem Anwalt beraten lassen- es gibt auch Beratungsstellen , der Caritas oder Diakonie z.B. dort gibt es kostenlose Beratungen für Menschen in ähnlichen Situationen.

Der Anwalt, wird aber auch Prozesskostenhilfe für sie beantragen können, da sie noch nicht selbst verdient.

Ihre Angst , ist keine gute Lebens- und Lerngrundlage ( wenn sie auch verständlich ist ) , aber sie sollte die Gelegenheit wahrnehmen und sich mal rechtlich beraten lassen -

das könnte auch für die Zukunft hilfreich für sie sein.

Sie können sie auf die Straße setzen,  bleiben aber unterhaltspflichtig, wenn es die erste Ausbildung ist.  Notfalls muss man das über das Jugendamt einfordern 

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Erziehungswiss., Soziologie, Dipl. Psychologin

Die Drohung ist in der Tat umsetzbar. Das gilt allerdings nicht für Sachen, die sie sich selbst gekauft hat. Rausschmiss ist wie gesagt kein Problem.

Nein, die Eltern dürfen ihr nichts wegnehmen und sie dürfen ihr auch nicht aufbrummen, das sie um 22 Uhr zu Hause sein soll. Wenn ich solche Eltern hätte würde ich eines Tages sagen, Ciao, ich ziehe aus.


Nevzat57  09.02.2017, 22:53

Ein gewisser Respekt hat man immer gegen über die Eltern.
Die wollen ja nichts schlechtes für ein Kind.
Und wenn du ciao sagen würdest, hast du diesen  Respekt gegen über deine Eltern nicht.
Ich würde zB nicht ciao sagen und abwehren.

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sinjin4000  09.02.2017, 22:55
@Nevzat57

Das mag ja sein, aber ich würde das nicht über mich ergehen lassen. Wie lange soll denn das gehen, bis man 40 ist?  Nee danke.

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Clonex36  09.02.2017, 22:50

natürlich können die Eltern, sagen wann sie zuhause zu sein hat. Sie muss zwar nicht drauf hören, hat dann aber die Konsequenzen zu tragen. Und in diesem Fall ist die Konsequenz wohl Rausschmiss und das will sie ja vermeiden.

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sinjin4000  09.02.2017, 22:52
@Clonex36

Klar, ich kann auch sagen, bitte Kommentiere nicht soviel, aber dran halten musst du dich nicht im Geringsten. Dazu kommt noch, wenn man erst mal weg ist, die meisten Eltern kommen dann wieder angekrochen :D Aber das mit dem Elternhaus ist dann vorbei. Wie gesagt, ich würde so schnell wie möglich verschwinden.

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So ohne weiteres können die Eltern eine in der schulischen Ausbildung befindliche Zwanzigjährige nicht vor die Tür setzen. Und wenn, sind die Eltern ihrer Tochter gegenüber unterhaltspflichtig - zumindest dann, wenn es sich um die Erstausbildung handelt.

Selbst eine 27jährige kann noch Unterhalt von den Eltern verlangen, wenn sie zuerst ihren Bachelor-Abschluß gemacht, noch keine 3 Jahre gearbeitet hat und dann einen Master-Studiengang in der gleichen Fachrichtung dranhängt. (Weiß ich aus erster Hand, weil wir das Thema gerade mit Tochter durchhaben.)

Theoretisch könnte Deine Freundin ausziehen, sich eine kleine Wohnung oder WG-Zimmer nehmen und Eltern müßten zahlen (Kindergeld nicht vergessen!).

Sachen, die die Eltern gekauft haben, gehören auch den Eltern. Insofern kann es schon sein, daß Deine Freundin dann ohne Bett und Schrank dasteht.

Aber mal ganz ehrlich: Ist doch schön, nach Hause zu kommen, sich an einen gedeckten Tisch zu setzen, seine Wäsche gewaschen und gebügelt zu bekommen, sich um nichts kümmern müssen und sich nur aufs Lernen konzentrieren zu können. WER gibt so was schon gern auf? Dafür nimmt man auch ein paar Regeln in Kauf...

Solange Deine Freundin nicht von sich aus mehr Freiheiten einfordert und sich mit ihren Eltern auseinandersetzt, kannst Du nichts tun.


Jakob12344 
Beitragsersteller
 09.02.2017, 23:31

Naja, wenn die Regeln aber so ausarten, dass sie mit 20 nirgendwo anders schlafen kann und immer dann sofort nachhause fährt, wenn die Mutter pfeift, dann finde ich das nicht mehr verhältnismäßig.

Ich merke auch, dass sie damit nicht glücklich ist, sich aber nicht traut, weil der Druck eben so hoch ist.

Sie hat das nämlich schon einmal im alter von 16 erlebt, dass ihre Eltern die Drohungen durchgesetzt haben und ihr alle Aktivitäten gestrichen und all ihre Besitztümer einkassiert hatten. Sie fürchtet halt, dass das wieder passiert.

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tachyonbaby  10.02.2017, 00:59
@Jakob12344

Ja, so ist das nun mal mit autoritären, ängstlichen Eltern, die erziehen mit Drohung und machen mit Angst gefügig, anstatt einem Kind Stück um Stück mehr Freiheiten zu gewähren, auf Eigenverantwortung und auf Einsicht, anstatt auf Druck, Verbote und Gebote zu setzen.

Wobei es schon gewisse Regeln im Zusammenleben geben sollte, an die sich jeder in der Familie hält.

Als Mutter von 2 Töchtern finde ich das Verhalten der Eltern Deiner Freundin schon krass.

Meine Töchter hatten da bereits in jüngeren Jahren sehr viel mehr Freiheiten, aber auch bei uns gab es ein paar Regeln, die sich allerdings nur am Jugendschutzgesetz und der Sicherheit für Leib und Leben orientierten. Meine beiden Mädels hatten mein volles Vertrauen und ich wußte, daß die beiden keinen Mist anstellten und mich anriefen, wenn irgendwas schief lief, egal welche Zeit die Uhr zeigte.

Aber das ist ja nun schon 10 Jahre her. Inzwischen hat sich die Sicherheitslage in Deutschland stark verändert und ich weiß nicht, ob ich meinen Töchtern angesichts der vielen gewalttätigen Übergriffe heute die gleichen Freiheiten wie damals gewähren würde. Selbst in unserer kleinen Kreisstadt kommt es ständig zu sexuellen Übergriffen und gewalttätigen Angriffen. Und wir sind hier eine kleine Kreisstadt. Wie mag es da erst in den Großstädten aussehen??? (Möge Dir, liebes Merkelchen Deine Eideshand 'Schaden vom deutschen Volke zu wenden' für immer in dieser Stellung festfrieren!)

Insofern verstehe ich die Angst dieser Eltern und auch ihr Gebot für die Tochter um 22 Uhr im Hause zu sein, auch wenn Du, lieber Jakob12344, das für überzogen hältst.

Kommst Du mit den Eltern klar? Kannst Du mit ihnen reden? Dann mache doch mal ganz hochoffiziell einen Anstandsbesuch. Bring der Frau Mama ein paar Blümchen mit und bitte den Herrn Papa, die Tochter ins Theater oder Konzert ausführen zu dürfen, welches aber eben leider noch nicht um 22 Uhr beendet ist. Versichere dem Papa bei Deiner Ehre, daß Du sein Töchterlein eben dann um 23 Uhr oder Mitternacht wohlbehalten an der Haustür ablieferst. Gestatten die Eltern das, dann führe Deine Freundin nett aus und liefere sie pünktlich (!) zum verabredeten Zeitpunkt ab. Vergiß nicht, Dich mit Handschlag und Bedanken beim Papa zu verabschieden.

Das wiederholst Du ein paar Mal, bis die Eltern merken, sie können Dir vertrauen und sich auf Dich verlassen und vielleicht darfst Du dann das Töchterlein auch mal übers Wochenende "entführen". So hat das jedenfalls damals zu meiner Zeit mit meinem gestrengen Herrn Papa funktioniert.

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Jakob12344 
Beitragsersteller
 10.02.2017, 01:40
@tachyonbaby

Ich kann die Sorgen der Eltern natürlich auch verstehen. Also nicht, dass das jetzt so rüber kommt, als hätte ich kein Verständnis dafür.

Aber wir reden hier von einer Zwanzigjährigen. In diesem Alter sollte man meiner Meinung nach alt genug sein, um selber über solche Sachen zu bestimmen. Gerade in diesem Alter ist man dann halt mal etwas später zuhause. Und auch das sich die Eltern dann Sorgen machen kann ich auch verstehen. Aber wenn man ausmacht, dass man nie allein unterwegs ist, sollte meiner Meinung nach genug vertrauen da sein. Man ist ja kein Kind mehr.

Die Eltern kenne ich schon lange ( wir sind schon über 1,5 Jahre zusammen). Sie kennen mich auch und wir kommen gut klar. Das scheint aber nicht zu helfen.

Aber genauso wie du, bin ich auch der Meinung, dass ein klärendes Gespräch Wunder bewirken können, auch wenn sie der Meinung ist, das dies alles verschlechtern würde.

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tachyonbaby  10.02.2017, 04:56
@Jakob12344

Lieber Jakob12344, egal wie alt Deine Freundin ist, sie wird immer Papas kleines Mädchen bleiben. Und Du bist der, der Papa sein Mädchen wegnehmen will. Vor allem weiß Papa, was im Hirn (und in der Hose) eines jungen Mannes vor sich geht, schließlich war Papa auch mal ein junger Spring-ins-Feld. Das ist die ganz normale Eifersucht der Väter auf die Lover ihrer Töchter. Nur sind einige Väter eben eifersüchtiger und gestrenger als andere.

Deshalb befürchte ich, daß ein "klärendes Gespräch" in diesem Fall keine Wunder bewirken wird, denn was willst Du denn dem gestrengen Herrn Papa sagen? "Ich verstehe zwar Ihre Sorge um Ihre Tochter, aber Ihre Tochter sollte mit 20 allein entscheiden dürfen, wie lange sie abends weggeht und ob sie woanders nächtigt (und bei wem sie im Bett liegt)."???

Egal, was Du in diese Richtung sagst, der Vater wird sich angegriffen und kritisiert fühlen und das kommt bei autoritären Menschen nie gut an - glaub's mir.

Wie gesagt: Steter Tropfen höhlt den Stein! Ich würde es mit einer Salami-Taktik probieren und so den Widerstand knacken.

Leider schreibst Du nichts über den kulturellen oder religiösen Hintergrund der Familie Deiner Freundin. Bei Muslimen, Zeugen von Jehova und einigen christlichen Ausprägungen geht's nun mal etwas strenger in der Familie zu. Und da kannst Du Dir teilweise die Zähne ausbeißen.

Letzten Endes wird es die Sache Deiner Freundin sein, sich von ihren Eltern "freizuschwimmen"; Du kannst da nur Rückenstärkung geben.

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