Können bereits ausgelöste Kampfmittel noch gefährlich sein?
Ich habe schon seit langem diese Frage im Kopf:
Können Kampfmittel trotz Explosion/Auslösung wie auch immer man das nennt noch gefährlich sein?
Brandbomben zum Beispiel weil die ja Phosphor in sich haben und vielleicht können da ja noch Reste drinne sein
Muss man bei unscharfen Kampfmittel auch den Kampfmittelräumdienst rufen?
?
Ich würde mich über Antworten freuen.
4 Antworten
Ich habe absolut kein technisches Verständnis für die Funktionalität von Militaria, auch nicht dahingehend, welche Bedingungen gegeben sein müssen, so dass ein bereits ausgelöstes Kampfmittel erneut detoniert o.ä.
Ich erinnere mich an meine Grundschulzeit, in der wir häufiger Wanderungen unternommen haben. Wenn wir auf Wandertag im Berliner Grunewald unterwegs waren, haben die Lehrer uns immer sehr streng zusammengehalten, damit wir nicht ausschwärmen und irgendwo etwas aufheben, was noch aus dem 2. weltkrieg übrig geblieben war. Wir mussten strikt auf dem Weg bleiben. Da lagen dann auch mal Patronenhülsen etc. herum.
Es werden auch heute noch neben ausgelösten auch nicht ausgelöste Kampfmittel (Blindgänger) gefunden - im Wald oder manchmal auch rein zufällig beim Hausbau. Wenn das geschieht, wird der Bereich unverzüglich weiträumig gesperrt und die Bewohner der Umgebung werden evakuiert, bis die Gefahr gebannt ist.
Der letzte Vorfall war erst kürzlich:
https://www.berlin.de/aktuelles/8339960-958090-sprengung-in-grunewald-sperrung-auf-der-.html
Davon abgesehen ganz "praktisch" aus dem täglichen Leben - Regelmäßig ziehen sich Böllerfreunde am Neujahrstag schlimmste Verletzungen durch vermeintlich ausgelöste und inaktive Böller zu, mit denen sie sorglos hantieren. Böller sind genauso Sprengsätze, nur im Kleinen.
Also besteht immer Gefahrenpotenzial auch bei ausgelösten Kampfmitteln.
Wie Sarin wirkt sah man in Syrien und Tokio. Da sind die Sprengkapsel, und restlichen Teile des Detonationkörpers noch hoch toxisch.
https://www.zeit.de/wissen/2017-04/giftgasangriff-syrien-chemiewaffen-schutz-behandlung
https://de.wikipedia.org/wiki/Untergrundkrieg:_Der_Anschlag_von_Tokyo
Ist zwar schon lange her, aber die Bilder die ich in Sonthofen, auf dem ABC/Se Lehrgang gesehen habe, was Kampfstoffe anrichten, habe ich nicht vergessen.🤢
Dekontaminationsmaßnahmen ist mehr als nur Zitronensaft und duschen. Bei uns lag der Schwerpunkt auf der Erkennung/Einsatz von Sprengmitteln mit der Erkenntnis das alles Sprengmittel sein kann. Natürlich griffen alle zur Kerze aber niemand zum Schal/Mütze die mit Semtex "geimpft"- versetzt waren.
Ein feines Näschen kann Leben retten, der Semtex Marzipangeruch ist signifikant.
Das ist sogar häufig der Fall, weil noch Restanhaftungen zT in nicht geringer Menge des Kampfmittel noch am Detonation Körper anhaften können.
Bei Sprengmitteln gibt es kein WENN und ABER da zählt NUR die Sicherheit.
Genau, das kann ein Laie im Einzelfall, und jeder Fall ist ein Einzelfall, nicht beurteilen, ob da noch Gefahren von ausgehen können.
Selbst mikroskopisch geringe Anhaftungen einiger Sprengmittel an der Sprengkörper Ummantelung/Hülse können bei Einatmung tödlich sein !
Nein, dann ist es nur noch Schrott. Aber Auflösungen sind noch gefährlich, dazu zählen z.B. gefundene Phosphorstücke die aussehen wie Steine oder gar Bernstein und bei Körperwärme in der Tasche anfanden zu brennen.
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Phosphor-statt-Bernstein-Gefahr-am-Strand,phosphor126.html
eine sehr laienhafte Antwort eines "Community-Experten".. Wäre jetzt das gleiche, wenn man behaupten würde, dass harmlose und fehlgezündete Silvester-Knaller ungefährlich wären. Selbst hier kann es zu gefährlichen Detonationen führen. Schon deshalb ist dies Antwort gemeingefährlich...
Es ist sogar häufig der Fall, weil noch Restanhaftungen zT in nicht geringer Menge des Kampfmittel noch am Detonation Körper anhaften, das von diesen eine nicht unerhebliche Gefährdungslage ausgeht.
Können Kampfmittel trotz Explosion/Auslösung wie auch immer man das nennt noch gefährlich sein?
Von Uranmunition wird das behauptet, sie verstrahlt angeblich die Umgebung (weil sie platzt / sich zerlegt?) und gefährdet die Gesundheit.
Man muss hier zwischen sogenannten Blindgängern die NICHT detonierten und detonierten Sprengmitteln unterscheiden, die nur teilweise detonierten, bzw. noch Kampfmittelanhaftungen haben.
Selbst mikroskopisch geringe Anhaftungen einiger chemischen/biologischen Sprengmittel an der Sprengkörper Ummantelung/Hülse können bei Einatmung tödlich sein , weshalb der Sprengmittelräumdienst hier auch mit " voller Kapelle" im ABC-Schutzanzug ausrückt.
Wenn--bekennende-- Laien Antworten zutreffender als Experten Antworten sind, dann wirft mir das Fragen auf.