Knallrote Sonne am Abendhimmel?
Hallo, eigentlich wollte ich diese Frage schon vor zwei Monaten stellen, doch irgendwie habe ich nie dran gedacht und es dann irgendwann vergessen...
Jedenfalls ist es etwa zwei Monate her, ich saß zu Hause und habe für die Schule gelernt. Ich habe ein großes Fenster welches zum Westen gerichtet ist, wo die Sonne untergeht.
Erst sah ich, dass die Sonne ganz normal aussah, also so, wie man sie eben gewöhnlich kennt. Doch nach ungefähr 30-45 Minuten, als ich nochmal aus dem Fenster guckte, war die Sonne auf einmal knallrot, also so richtig knallrot. Und ich habe auch das Gefühl, sie stand etwas weiter oben, als sie es vor diesen 30-45 Minuten war. Es waren weit und breit keine Wolken zu sehen, der Himmel war also klar, und blau, so wie gewöhnlich. Nur die Sonne war eben richtig knallrot.
Ehrlich gesagt habe ich die Sonne zuvor noch nie so knallrot gesehen, soweit ich mich erinnern kann.
Ist das ein bestimmtes Phänomen oder so?
Konnte per Google leider nichts hilfreiches finden.
Liebe Grüße
5 Antworten
ja, da geht es darum, wie die sonnenstrahlen beim eintreten in die erdatmosphäre gebrochen werden. Sonnenstrahlen sind nur wellen und alle wellen können gebrochen werden, wodurch sich die wellenlänge verändert. bei licht ist die wellenlänge entscheidend, was die farbe angeht. kurze wellen sind violetter, lange werden röter. scheinbar ist die sonne genau in so einem winkel zur erde gestanden, dass die von der sonne ausgesandten wellen so gebrochen wurden, dass sie bei dir rot erscheinen.
Weil das noch von vielen anderen Faktoren wie der Luftfeuchtigkeit (durch die die Strahlen ja gebrochen werden) zusammenhängt. Licht ist grundsätzlich erst einmal weiß, weil alle Farben des Farbspektrums "additiv" darin enthalten sind. Durch Lichtbrechung mittels einer Linse (hier Wasserpartikel in der Luft) werden die einzelnen Farbwellen in unterschiedliche Richtungen gelenkt, weil die Wellen in unterschiedlichen Winkeln auf die Linse treffen und wieder abgegeben werden. Die Farben haben unterschiedliche Wellen, wegen denen du es überhaupt erst als Farbe wahrnehmen kannst.
Werden die blauen Farbstrahlen herausgebrochen, sodass sie dein Auge nicht erreichen, dann wird die Sonne orange, gehen dann noch die gelben flöten, wird sie rot. Unter dem Stichwort "Lichtbrechung" und "Farbspektrum" findest du weitere Infos im Internet. Übrigens ist dieses "Phänomen" auch bei einem Regenbogen ganz deutlich zu beobachten, den du an sonnigen Tagen mithilfe eines Wasserzerstäubers im kleinen selbst erstellen kannst.
Wo ich wohne passiert das bedeutend häufiger. Es hängt von der Sorte/Größe/Menge der Schwebeteilchen in der Atmosphäre ab.
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es sehr viele solcher Sonnenuntergänge; guck mal Bilder von Wiliiam Turner an. Das wird auf den Tambora-Ausbruch (1815) zurückgeführt.
Das hängt mit der Wellenlänge der Farben und der Lichtbrechung zusammen. Hier wird es ganz einfach erklärt: http://www.wdr.de/tv/kopfball/experimentieren/himmel_blau_popup.jsp
Warum ausgerechnet an dem Tag, habe ich weiter unten versucht zu erklären ;)
Vielleicht erklärt das hier das Prinzip dahinter am Besten:
http://lehrerfortbildung-bw.de/kompetenzen/gestaltung/farbe/physik/spektrum/
In den zwei bis jetzt vorhandenen Antworten wird die Brechung des Lichts für dieses Phänomen verantwortlich gemacht. Das ist nicht korrekt. Für die rote Färbung ist die sogenannte Streuung verantwortlich. Die Brechung ist allenfalls für eine leichte Versetzung der scheinbaren Position der Sonnenscheibe die Ursache, allerdings ist das normalerweise eher nicht so auffällig.
"Bei niedrigem Sonnenstand ist die Strecke des Sonnenlichts durch die Erdatmosphäre viel länger. Dadurch wird ein Großteil der hochfrequenten Lichtanteile (blau) seitlich weggestreut, es bleibt überwiegend Licht mit langen Wellenlängen übrig und der Farbeindruck der Sonne verschiebt sich in Richtung rot. Dieser Effekt wird durch zusätzliche Partikel in der Luft (z.B. Staub, Sand) weiter verstärkt."
Aus Wikipedia: Rayleigh-Streuung
Es ist dem astronomisvhen Laeien nicht immer so klar, wie groß der Unterschied zwischen einer "Bestrahlung" von oben und von der Seite ist. Wir hören immer, wie gefährlich die Sonne mittags im Hochsommer ist. Jawohl , das ist sie! Weil sie nur die "einfache" Atmosphäre durchdringen muss. "Von der Seite" (also abends und morgens) ist die zu durchdringende Luftmasse 40 mal so groß! Da ist viel zu streuen..
Hängt auch mit Luftverschmutzung zusammen. Je mehr Dreck in der Atmosphäre desto schöner die Sonnenuntergänge.
Ernsthafte Antwort:
Weil der Himmel (bei schönem Wetter) blau ist.
Im Weltall ist der Himmel schwarz, bei uns ist der Himmel blazu. Nicht weil er selber leuchtet, sondern weil die Luft das blaue Licht aus der Sonnenstrahlung streut und dieses blaue Licht uns damit praktisch um die Ecke heruim erreicht. Wenn aber das blaue Licht gestreut wird, dann bleibt von dem ursprünglich gelblich-weißen Licht der Sonne mehr rötliches Licht übrig.
Deshalb ist die Sonne beim Sonnenuntergang, aber auch beim Sonnenaufgang rötlicher als mittags, weil die flachen Sonnenstrahlen einen längeren Weg durch die Luft hinter sich haben.
Durch Staub (abends mehr in der Luft als morgens) und durch Wassertröpfchen der richtigen GRöße kann dieser Effekt verstärkt werden.
Es ist also prinzipiell immer so, aber eben nicht immer gleich stark.
Aber warum passiert das so selten? Ich habe sowas in der Form wirklich noch nie gesehen.
Die Sonne war nicht nur etwas orange oder so, sondern so richtig knallrot.