Kleinkind verhält sich anders?

2 Antworten

ich würde mal sagen, deine Tochter ist in einer Entwicklungsphase, der sie durchaus ambivalent gegenübersteht und sich absolut unsicher ist, ob die Aufgabe der Windel und die Übernahme der Verantwortung für die Kontrolle der Ausscheidungsfunktion eine gute Entscheidung ist.

Leider vermute ich, dass sie dies nicht "freiwillig" entschieden hat, sondern ein gewisser Druck ausgeübt und ihre Verhaltensänderung von Euch sehr gefördert. Und der Schnuller ist ein sog. regressives Verhalten, das Kinder typischerweise zeigen, wenn sie durch irgendwas belastet sind. Ob es wirklich mit der Windel zusammen hängt kann ich natürlich nicht sagen. Es kann auch sehr gut sein, dass parallel eine ganz andere Belastung wirksam ist. Jedenfalls bedeutet die fehlende Windel Unsicherheit und der Schnuller gibt Sicherheitsgefühle.

Ich würde (wenn nicht andere Spannungen oder Belastungen auf das Kind einwirken) ihr eine gewisse Zeit geben und dann immer den Schnuller gegen eine kleine Belohnung tauschen. Und irgendwann haben wir mit allen Kindern den Schnuller in in irgendeiner geeigneten Form verabschiedet und die Kinder haben ihn tapfer von einer Brücke geworfen oder im Sand vergraben oder was auch immer. Nur bei einer Tochter haben wir das zu früh initiiert, die hat dann anschließend den Daumen gelutscht - wesentlich unangenehmer zum abgewöhnen weil eben immer verfügbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 5 eigene Kinder

Sie ist halt noch etwas in der Abnabelungsphase von unselbstständig zu immer mehr selbstständig.

Den Wunsch nach einem Schnuller solltest du aber überhören. Und animiere sie mit Gesprächen, Bücher vorlesen, Lieder mit ihr singen immer weiter zum Reden. Dann ist sie beschäftigt und wird bald weitere Fortschritte machen.

Wenn sie eine Puppe hat, darf sie aber mit ihr auch Baby spielen.