Klavier Vor- und Nachteile

5 Antworten

Ein Vorteil gegenüber anderen Instrumenten (z.B. Geige) ist die große Menge an Tönen, die sich gleichzeitig spielen lassen. Außerdem kann man die Töne (durch Halten der Taste oder Verwenden des Fortepedals) nachklingen lassen, was bei vielen anderen Instrumenten nicht möglich ist. Und: Man kann zwar disharmonisch spielen, aber nicht "schief", da die Tonhöhe der einzelnen Tasten vorbestimmt ist.
Daraus ergibt sich aber auch der Nachteil, dass ein Glissando auf einem Klavier leider nicht spielbar ist. Auch kann man keinen Ton mehrere Sekunden lang in der gleichen Lautstärke halten, weil eben alle Töne verblassen. Das habe ich in 16 Jahren Klavierspiel aber noch nie vermisst, dann schon eher mal das Glissando. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Preis, den man für ein qualitativ hochwertiges Klavier und das regelmäßige Stimmen bezahlt. Das kann im Normalfall nur von einem Fachmann durchgenommen werden, während man eine Gitarre oder andere Saiteninstrumente ganz einfach selbst stimmen kann. Für manche ist sicherlich auch die schlechte Transportfähigkeit ein Nachteil. Sogar mein Digitalpiano (Yamaha P-155) wiegt 26 Kilo, zu viel für mich allein, vor allem weil es so sperrig ist. Aber da ich sowieso am liebsten nur für mich spiele, ist das egal.

Ich hatte 13 Jahre Unterricht bei einer Lehrerin. Abgesehen davon, dass man auch bei wenig Lust einen Anreiz zum Üben hatte (was kein schlimmer "Zwang" war; diese Kontinuität macht im Nachhinein enorm viel aus), wurde mir da vieles beigebracht. Nicht alles davon kann ich in Worte fassen, weil nicht alles, was sie vermittelt hat, irgendwelche Techniken waren. Ich habe nie jemanden getroffen, der Musik so wahrnimmt wie sie, so eine Leidenschaft empfindet, so darin versinkt... und ich wünsche jedem (angehenden) Klavierspieler einen Lehrer, mit dem er Empfindungen auf diese Weise teilen kann. Kein Online-Kurs und keine Bücher können das ersetzen. Darüber hinaus ist natürlich auch das Wissen wertvoll. Wenn sich einmal an eine (falsche) Technik gewöhnt hat, kriegt man das nur schwer wieder raus. Und etwas gezeigt zu bekommen ist oft besser als es nur zu lesen.

"Wie übt ihr am Klavier?" - Erstmal wurschtel ich mich ein paar Takte durch, spiele die linke und die rechte Hand einzeln, um ein Gefühl für das Stück zu kriegen, schonmal spontan ein paar Fingersätze auszuprobieren, eventuell schwierige Stellen auszuloten. Und danach geht es ans Eingemachte. Ich übe Schritt für Schritt die einzelnen Stimmen, verändere Rhythmus und Tempo einzelner Parts, spiele sie vorwärts und rückwärts, damit es sitzt. Dann werden beide Stimmen (rechts und links) Takt für Takt verknüpft. Zwischendurch wird immer so weit gespielt, wie ich komme. Das kann am Anfang auch insgesamt sehr langsam gehen, hängt vom Schwierigkeitsgrad des Stücks ab. Hauptsache man kommt voran. - Natürlich läuft das nicht bei jedem Stück exakt so ab, aber das ist so meine allgemeine Vorgehensweise.

"Was gefällt euch so gut an diesem Instrument?" - Gar nicht mal so leicht zu beantworten. Wenn man so lange spielt und jung angefangen hat, denke ich, dass emotionale Gründe da eine große Rolle spielen. Ich liebe die große Klangdichte, aber auch das zarte, flinke Spiel. Jede Stimmung lässt sich ausdrücken, auch das, was nicht in Worte gefasst werden kann. Aber das können andere Musiker, die ihr Instrument gerne spielen, wohl genauso gut sagen. Wie jedes Hobby, in dem man aufgeht, ist es wohl einfach eine Herzensangelegenheit.

"Würdet ihr Klavier empfehlen?" - Rate mal.

;-)


PeVau  26.11.2014, 08:38

Sehr schöne Antwort!

1

Ich spiele seit zwei Jahren Klavier und habe selbst ein Kawai Klavier in Weiß. Ich übe jeden zweiten Tag und bin einmal der Woche bei meiner Lehrerin. Die Vorteile sind vor allen, dass du in deine eigene Welt abtauchen kannst. Und natürlich einfach das Spiel an sich. Du unterhälst dich und Andere. Die Nachteile sind leider der Zeitaufwand und am Anfang hatte ich immer kleine Krämpfe in den Händen, haha. Du musst auf jeden Fall immer am Ball bleiben, denn dann lohnt es sich auch!


MonaAlina  25.11.2014, 22:27

Und du lernst immer dazu! Es geht immer weiter. Das ist auch noch ein Vorteil.

1
  1. Du kannst alleine mehrere Stimmen spielen, es macht Spaß u.v.m.

  2. Es ist absolut intransportabel und in der Anschaffung recht teuer

  3. Wenn du Klavierunterricht nimmst, wird dir das erklärt. du musst halt immer bestimmte Stücke spielen/systematisch üben, bis du sie drin hast. (Das ist nicht viel anders bei anderen Instrumenten)

  4. Ich glaube, Onlinekurse sind hier schlecht. Da man recht individuellen Unterricht braucht.

  5. Ich selbst habe ein Kawai E-Piano. E-Pianos sind tendentiell günstiger. Lass dich am besten in einem Musikgeschäft beraten

  6. Ich spiele seit ich 9 bin

  7. Kann ich nicht genau sagen, aber <3 Klavier ;)

  8. Manchen gefällts, manchen nicht, mir machts Spaß

  9. Auf eine einsame Insel, auf die ich drei Dinge mitnehmen darf, ist das Klavier dabei.

Also ich habe mit 6 Jahren angefangen zu spielen, mit 8 habe ich dann Klavierunterricht bekommen. Außerdem habe ich im Laufe der Zeit mit Gitarre angefangen und etwas Flöte (Flöte liegt mir aber nicht so). Letztes Jahr bin ich dann zur Kirchenorgel gekommen. Wollte demnächst wahrscheinlich Orgelunterricht bei unserem Kantor nehmen und vielleicht irgendwann mal eine Ausbildung zum C-Kirchenmusiker machen. Ich spiele ja selbst Gottesdienste, Hochzeiten usw. in den Kirchen.

Und ich muss sagen: Es hat sich gelohnt, das Klavier spielen zu lernen.

Also Vorteile gibt es, dass du immer was zu tun hast und immer eine neue Herausforderung auf dich wartet, wenn du dir ein Stück vornimmst. Andererseits kostet ein Klavier eine Menge, du kannst aber auch ein E-Piano verwenden. Und das mit den Händen: Das geht im Laufe der Zeit weg. Außerdem werden die Hände im Wachstum ja auch größer, dann kannst du Tasten drücken, die weit auseinander liegen.

Ich selbst habe ein Klavier, das steht allerdings im Lager bei Papa uf der Arbeit und pass nicht bei uns rein. Aber ich habe einen Kirchenschlüssel bekommen und kann jederzeit an dem Flügel oder an der Orgel in der Kirche üben. Mir gefällt vor allem, dass man alle Töne sieht, die man spielt. Außerdam kannst du selbst bestimmen, wie lange der Ton gehalten wird, laut oder leise, kurz und abgehack oder lang und träge...! Du hast unendlich viele Möglichkeiten.

Ich bin übrigens jetzt 17.

Hoffe, Ich konnte dir helfen.