Wie bekomme ich Selbstbewusstsein für Kampfsport?

1 Antwort

Hallo :-)

Ich trainiere jetzt schon seit ein paar Jahren die japanische Kampfkunst Aikido und kann durchaus nachvollziehen, wie du dich fühlst.

Zum Thema Schüchternheit habe ich hier schon mal etwas geschrieben. Vielleicht sind meine dortigen Erklärungen auch für dich selbst hilfreich:

https://www.gutefrage.net/frage/kampfsport-doch-zu-schuechtern?

Da sind eigentlich meinerseits die grundlegenden Dinge schon gesagt, so dass ich gar nicht groß weiter darauf eingehe.

Ich erzähle stattdessen mal ein wenig aus meiner Erfahrung:

Bei uns gibt es auch immer wieder mal Neulinge, die erst einmal schüchtern und zurückhaltend sind, wenn sie die ersten paar Male dabei sind.

Jeder Andere im Raum scheint sich absolut professionell zu bewegen und man selbst hat das Gefühl, sich als einziger wie ein Sack Mehl zu bewegen.

Aber man merkt dann bald, dass auch die anderen Trainierenden genau so korrigiert werden, wie man selbst. Es ist eben niemand perfekt. :-)

Rampenlicht

Du sagst, dass du ein Problem damit hast, dich zu "präsentieren" - dabei sind alle anderen auf der Matte genau so im "Mittelpunkt" wie du.

Der Lehrer achtet auf alle Schüler gleichermaßen und wenn jemand zusätzliche Hilfestellung benötigt, dann ist das ganz normaler Teil des Trainings.

Du brauchst dich also nicht "entblößt" fühlen, nur weil der Lehrer dich korrigiert, oder du öffentlich etwas zeigen sollst.

Neuling

Über das "neu dazukommen" brauchst du dir keine Gedanken zu machen - du bist kein "Eindringling" in ein engespieltes Team von Vollprofis.

Es gibt praktisch immer auch andere Neulinge, die vielleicht ein paar Wochen länger dabei sind, als man selbst. Da sollte man sich nicht täuschen lassen.

Letztlich hat sowieso jeder seine persönlichen "Unliebsamkeits-Techniken" die er überhauptnicht mag und mit denen man so seine Schwierigkeiten hat.

So hat jeder seine Probleme - vom Anfänger, bis hin zum Meister.

Ein Beispiel:

Wir hatten mal einen Neuling im Training der etwas pummelig war und bei den Aufwärmübungen häufig Darmwinde fahren ließ.

Natürlich war das irgendwie lustig für uns, aber niemand hat hinter seinem Rücken gelacht, geschweige denn ihn öffentlich ausgelacht.

Man trainiert eben mit jedem gleichermaßen, ganz egal wie fortgeschritten oder neu jemand beim Training sein mag. Niemand ist "beser".

Irgendwann hatte dieser Junge mehr Flexibilität und Beweglichkeit entwickelt, so dass irgendwelche Flatulenzen gar nicht mehr auftraten. :-)

Er hat sich eben nicht entmutigen lassen und blieb dabei. Ich hatte lange Kontakt, bis er umzog und sich bei einem anderen Aikido-Verein anmeldete.

Du siehst also, dass selbst mit jemand, der meint "total ungeeignet" zu sein, schließlich sein Platz finden kann.

Man muss nur den ersten Schritt machen. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido