Kitaplatz schon mit 1,5 Jahren?
Hallo zusammen,
Meine Frau und ich, wir wollen unser Kind mit 1,5 Jahren in die Kita bringen aufgrund der Lebensumstände.och arbeite vollzeit und bin alleinverdiener. Meine Frau studiert noch auf Lehramt und würde dann mit Ihrem Referendariat anfangen. Somit müssten wir den kleinen schon so früh und in Vollzeit in eine U3 Gruppe in der Kita abgeben. Einen Platz haben wir schon. Jetzt wo der Termin aber näher und näher rückt machen wir uns Sorgen, ob das so die richtige Entscheidung war/ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie den Kindern und ihren Bedürfnissen gerecht Werden können. Oder dass die Kinder mit der Sorgfalt betreut werden wie es sich Eltern wünschen würden. Es gibt ja immer Themen die den Eltern wichtiger sind als anderen Eltern. Wie z. B. Keine chemischen feucht Tücher benutzen beim wickeln. Kein Zucker geben etc.
Dazu kommt natürlich die Angst dazu ob die Erzieher auch pedagogisch gut ausgebildet sind oder nicht. Ob sie auf dem aktuellen Stand sind. Und vor allem, ob sie die Kinder gut behandeln. Die Kinder können in dem Alter noch nicht reden und können dem entsprechend auch nicht berichten. Das macht uns nun sehr Angst.
Hat da jemand Erfahrung mit Kitas und U3 Gruppen und kann dazu mal aus privaten Erfahrungen berichten?
Lg
3 Antworten
Hallo ich bin Erzieherin und kann deine Sorgen voll und ganz verstehen.
Zumal die Pädagogische Ebene:
also es ist ja in jedem Beruf so das es überall schwarze Schafe gibt die in ihrem Job einfach fehl am Platz sind. Hier solltest du einfach auf deine Menschenkenntnis vertrauen. Normalerweise gibt es vor Beginn ein Gespräch wo sich Pädagogen, Eltern und Kind kennenlernen. Hier hast du / Ihr die Möglichkeit einen ersten Eindruck zu gewinnen. Natürlich kann es mal stressige Tage geben wo man die Kinder nicht individuell nach seinen Bedürfnissen betreuen kann, aber wo gibt es das schon. Weder im Kindergarten noch in der Schule ist das möglich. Eine gute Erzieherin achtet darauf das alle Kinder gleichermaßen gefördert werden. Kommuniziere deine Wünsche klar mit den Pädagogen, hierbei solltest du/ ihr jedoch die Konzeption des Hauses beachten.
Aus der Sicht des Kindes:
Die frühkindliche Entwicklung ist eine der bedeutsamsten Entwicklung im gesamten Verlauf des Lebens. Dein Kind hat in der Krippe unzählige Möglichkeiten Kompetenzen zu erlernen die es wahrscheinlich Zuhause nicht hat. Es lernt Verhaltensweisen, Grundwerte, soziale Kompetenzen, Personale Kompetenzen usw….
Dein Kind hat die Möglichkeit unter gleichaltrigen sich zu entfalten und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, indem es mit anderen interagiert. Sich lernt durchzusetzen und seinen eigenen Standpunkt zu vertreten. Es wird sich unheimlich viele Verhaltensweisen von den älteren anschauen, und Bindungen zu anderen aufbauen.
Egal ob Kinder reden können oder nicht, als Elternteil wird dir dein Bauchgefühl schon mitteilen ob dein Kind sich wohlfühlt oder nicht. Außerdem erkennt man es wie das Kind auf die Pädagogen reagiert. Klar am Anfang ist alles neu und sehr verwirrend das Mama und Papa plötzlich weg sind. Wenn das Kind jedoch nach 2-3 Monaten immer noch weint oder dir körperliche Anzeichen gibt, wird es sich wahrscheinlich nicht wohlfühlen.
Erzieher haben eine Ausbildung.
Um Vater/Mutter zu werden, braucht man bedeutend weniger...
Unser Zwerg kam mit mit 12 Monaten in die Kita und wir bereuen diese Entscheiung auf keinen Fall =)
Er liebt seine Erzieher und die anderen Kinder. Er braucht gleichaltrige Kinder um sich rum, hat heute seinen festen Freundeskreis und wir entsprechend ständig das Haus voll mit Kindern =D
Es gibt gute und schlechte U3 Gruppen.
Aber ganz ehrlich, egal wie gut diese Gruppe ist, ist es doch eine schlechte Entscheidung. Gerade in diesem Alter sollte man sich viel Zeit für sein Kind nehmen, ihm selber sprechen beibringen, für es da sein und ihm Nähe geben. Das ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung. Sowohl gesundheitlich und kognitiv, als auch zwischenmenschlich zwischen deinem Kind und euch.