Kirche ein Verein

8 Antworten

Die Kirche ist ein Verein, da sie "eine freiwillige und auf Dauer ausgelegte Vereinigung von natürlichen und juristischen Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks" ist (vgl. Wikipedia).

Sie ist allerdings kein wirklich guter Verein:

  • Sie diskriminiert Frauen und Homosexuelle

  • der Vatikan ist neben Weißrussland der einzige Staat Europas, der die Menschenrechtskonventionen nicht unterschrieben hat

  • Sie tritt als Träger von Kindergärten, Krankenhäusern und Caritas auf, setzt teilweise diskriminierende Regeln durch, obwohl sie finanziell fast nichts dazu beisteuert (für die Caritas z. B. nur 2 %)

  • Sie heimst Steuergeld vom Staat ein, welches auch von Moslems, Juden, Buddhisten und den vielen nicht-religiösen Menschen in Deutschland stammt (insgesamt ca. 540 Millionen jährlich) und genießt - im Gegensatz zu anderen Vereinen - auch anderweitige Privilegien, die es in einem weltanschaulich neutralen Staat nicht geben sollte

  • Sie besitzt zusätzlich die Frechheit im Kindergarten ihre Ideologie an Kinder zu vermitteln, die noch nicht zum kritischen Denken fähig sind

Ich könnte fortfahren, aber ich denke diese Punkte reichen aus, um zu zeigen, dass der Verein, in dem du dich gerade befindest viele Dinge tut, über die du dich wahrscheinlich aufregen würdest, wenn es ein anderer tun würde (man stelle sich eine Schule vor, die keine Homosexuellen oder Frauen aufnimmt).

Ich kann nicht verstehen, wie man hier freiwillig Mitglied sein kann.

Ich wünsche dir trotzdem alles Gute auf deinem Weg ;)

Eine Kirche ist eine Gemeinschaft von Gläubigen.

Ein Sportverein ist eine Gemeinschaft von Sportlern.

Beides sind Vereine, also Gemeinschaften von Gleichgesinnten.

Der Reiz (und der Sprengstoff) des Themas "Kirche als Verein" liegt darin, wie eine Kirche, insbesondere die katholische, organisiert ist, wie sie funktioniert und geführt wird (wer bestimmt) im Vergleich zu einem Verein, z.B. einem Sportverein.

Wie sieht es aus mit der Wahl der des Vorstandes, wer bestimmt die Satzung (bzw. das Kirchenrecht), wie werden Beschlüsse gefasst (im Hinterzimmer oder per Mitgliederentscheid), wer entscheidet, wie und wofür Geld ausgegeben wird, wie wird die Höhe der Mitgliedsbeiträge festgelegt und wie werden sie gezahlt, usw. usw.

Ein Vergleich zwischen Verein und Kirche:

  • "Verein" ist in Deutschland eine rechtliche Bezeichnung für einen Zusammenschluss von Menschen. Der Verein wird geleitet von einem Vorstand, der über rechtliche Dinge beschließt.

  • Ein Verein muss mindestens 7 Mitglieder haben, aber nach oben hin gibt es auch Grenzen, so dass nicht die Hälfte unseres Landes im selben Verein Mitglied sein könnte. Bei zu großen Gruppen muss man eine andere Rechtsform dafür wählen.

  • Ein Verein wird zu einem genau bestimmten Zweck gegründet, den die Mitglieder gemeinsam erreichen möchten: Sport machen, Musik spielen, Kulturveranstaltungen unterstützen, Hilfsprojekte initiieren, Kleingarten oder Kleintierzucht ermöglichen,... Die Deutschen sind bekannt dafür, dass es fast für jedes Hobby und jedes Anliegen wieder einen neuen Verein gibt.

  • Die Mitglieder sind verpflichtet, für jedes Jahr bestimmte Vereinsbeiträge zu zahlen, und dafür haben sie ein Anrecht, vom Verein Dienstleistungen zu nutzen. Ob die Mitglieder darüber hinaus noch etwas tun oder zu Versammlungen kommen oder überhaupt etwas von dem Verein aktiv in Anspruch nehmen, ist nicht gefordert.

Wenn Kirche zum "Verein" wird, verfehlt sie ihre eigentliche Aufgabe.

  • Wenn Kirche nur die Gründung von Menschen ist, müsste sie sich auf einen kleinen Umkreis beschränken und würde spätestens in einigen Jahrzehnten sich wieder auflösen.

  • Damit Kirche auf die Größe eines Vereins schrumpft, müssten noch ziemlich viele Menschen weltweit aus der Kirche austreten.

  • Wenn Kirche nur einen Zweck verfolgt, von dem die Mitgliedern etwas haben, dann müsste die Kirche ihre Türen schließen und man dürfte nur gegen Eintrittspreis an einem Gottesdienst teilnehmen. Es dürften auch nur religiöse Veranstaltungen vermarktet werden und zum Beispiel keine Krankenhäuser geleitet werden, wo sich genauso Leute behandeln lassen können, die gar keine Kirchensteuer zahlen.

  • Die Mitglieder der Kirche würden ihren Jahresbeitrag an Kirchensteuern zahlen und den Pfarrer dann herbestellen, wenn sie ihn als Dienstleister brauchen: für Taufen bei niedlichen Babies, für eine romantische Hochzeit in Weiß, für eine gemütliche Stimmung in der Weihnachtsnacht, für ein trostreiches Ritual beim Tod eines Mitgliedes.

Die Kirche selber möchte kein Verein sein und ist vom Stifter der Kirche (das ist Jesus Christus) auch nicht als Verein gewollt.

  • Die Kirche ist in jedem Land der Erde präsent und es gibt sie schon seit fast 2000 Jahren.

  • Die meisten Menschen auf diesem Planeten gehören einer Kirche an.

  • Die Kirche verfolgt keinen speziellen Zweck, sondern ist für vielfältigste soziale, helfende und religiöse Begegnungen offen.

  • Diejenigen, die sich passiv nur als zahlende Mitglieder verhalten, und die den Pfarrer nur als Dienstleister kommen lassen, übersehen die spirituellen Dimensionen der Kirche.

Die Kirche ist ...

  • ...eine Gemeinschaft, in der jeder etwas beiträgt: die einen durch Geld, die anderen durch ehrenamtliche Tätigkeiten, die Dritten durch helfende Worte oder Gebete.

  • ...eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander auf dem Weg sind, um Gott zu suchen und um Gott und den Menschen zu dienen.

  • ...eine Gemeinschaft derer, die von Gott dazu berufen wurden. Daher können Regeln in der Kirche nicht beliebig von Menschen festgesetzt oder wieder aufgehoben werden.


Firmian  25.07.2018, 08:20

Es gibt eine Obergrenze für Vereinsmitglieder? Das glaub' ich nicht. Der mitgliederstärkste Verein in Deutschland ist der ADAC mit 20,18 Millionen Mitgliedern.

Die Kirche ist natürlich keiner.

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Die Kirche ist kein (Sozial-)Verein, sie ist eine Glaubensgemeinschaft. Entscheidend ist nicht, ob man pünktlich den Mitgliedsbeitrag entrichtet, sondern ob man Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi bezeugt.


julihan41  13.08.2023, 22:45

Was ist da der Unterschied bspw zu einem Sportverein wie Bayern München?

Dort werden die Spieler wie Götter oder Engel verehrt, wer Anhänger einer anderen "Religion" = Verein ist, wird abgelehnt (teilweise auch unter Gewaltanwendung genau wie bei der Kirche), es wird an den Aufstieg zum Tripel geglaubt und mehr.

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Die Kirche ist die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben. Rechtlich gesehen ist die Kirche in Deutschland kein Verein (z.B. wie ein Sportverein), sondern eine "Körperschaft des Öffentlichen Rechts" mit ganz anderen Rechten und Verpflichtungen wie bei einem (einfachen) Verein.