Kind trotz Chorea Huntington?

5 Antworten

Informier dich über die Krankheit und wäge dann das für und wider ab

Dazu müsste man wissen, ob die Möglichkeit der Pränataldiagnose oder PID in Anspruch genommen wird.

Wenn nein, spricht gegen ein Kind, dass man wissentlich und aus egoistischen Gründen ("ich will ein Kind") riskiert einen Menschen mit dieser schweren und im allgemeinen als sehr belastend empfundenen Krankheit ins Leben zu setzen.
Viele betroffene Eltern haben übrigens auch ein schlechtes Gewissen, wenn sie unwissentlich die Krankheit vererben.

Wenn mit einer Pränataldiagnose (oder PID) sicher ist, dass das Kind nicht Träger ist, spricht allenfalls dagegen, dass man einem Kind zumutet, einen Elternteil eventuell früh an eine schwere Krankheit zu verlieren. Ich persönlich würde dies als keinen Hinderungsgrund sehen, sofern die familiäre Situation dies im Fall der Fälle gut abfedern könnte: Bei einer von Beginn weg alleinerziehenden, bereits älteren Mutter ohne familiären Background ist es anders zu sehen, als bei einem jungen Paar mit grosser Familie.

Was für ein Kind spricht? Ohne Pränataldiagnose (oder PID) spricht nichts dafür - die 50:50 Wahrscheinlichkeit halte ich für zu hoch.


Spassbremse1  22.06.2024, 18:45

Das ist deine Meinung. Es tut mir leid für dich, dass du so denkst.

Allerdings finde ich es fast schon übergriffig und vermessen, sich in dieser Art und Weise über die Lebensplanung anderer Menschen bestimmen zu wollen. Man sollte damit vorsichtig sein, festlegen zu wollen, was lebenswert und was nicht lebenswert ist. Das hatten wir schon mal vor ü 90 Jahren.

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SamaMoldo  22.06.2024, 20:47
@Spassbremse1

Was heisst übergriffig? Hast du nie gedacht, das irgendjemand lieber keine Kinder haben sollte, weil er oder sie in deinen Augen nicht geeignet ist?

Es geht mir nicht um lebenswert oder nicht, die Frage lautete, was ich davon halte und was für und was gegen Kinder spricht, wenn man CH hat.

Ich habe weder was gegen Menschen mit CH, noch verbiete ich den in meinen Augen egoistischen Menschen risikobehaftete Elternschaft bei CH ohne PID, denn ich bin nunmal der Überzeugung, jeder darf Familie haben - absolut jeder und ohne Ausnahme, selbst wenn ich es nicht immer gut finde.

Mit der Situation vor 90 Jahren (Euthanasie und Zwangsterilisation) hat das nichts zu tun und den heutigen gesellschaftlichen Druck zur Abtreibung behinderter oder kranker Menschen empfinde ich als ekelhaft.

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Gründe dagegen müsstest du in meinen Augen selbst rausfinden. Da ist einmal der eigene Frühe Tod oder wenigstens die frühe Pflegebedürftigkeit, die ein Kind belasten könnte; andererseits natürlich das Risiko von 50% die eigene Krankheit an das Kind weiterzugeben.

Pro... du hast die Gelegenheit ein Kind zu bekommen und durchaus eine schöne Zeit mit ihm zu haben. Niemand weiß wie sich deine Krankheit entwickeln wird und es gibt so einige Kinder, deren Eltern früh sterben... und die dennoch dankbar für die Zeit sind.

Also den Grund dagegen kannst du dir sicher selbst zusammenreimen.

Grund dafür: Du schenkst jemandem das Leben.


Ranzino  30.03.2020, 11:38

dein Nachwuchs muss in jungen Jahren deinen Tod miterleben und weiß nun, wie er/sie mit hoher Wahrscheinlichkeit selber enden wird.
dieses Geschenk ist grausam, sorry

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Die Chancen, die Krankheit weiter zu vererben, liegen bei 50 Prozent.

Giwalato