Ist es moralisch vertretbar trotz schwerer Erbkrankheit eigene Kinder zubekommen?

Nein 57%
Ja 33%
Andere Meinung... 10%

21 Stimmen

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein

Ne, definitiv.

Es ist nicht ethisch absichtlich ein mit größter Wahrscheinlichkeit erbkrankes, behindertes Kind zu erzeugen wekches sein Leben kang unter seinen Behinderungen leiden wird nur um seinen eigenen Wünschen und Sehnsüchten zu folgen. Der Behinderte wird sein Leben lang behindert sein, auch wenn Du selbst nicht mehr lebst.

Adoption gesunder Kinder wäre eine Option, Pflegeelternschaft eine Weitere, auch ehrenamtliche Arbeit mit Kindern die vielfältig vonnöten und gesucht ist.

Ich habe ein paar leibliche Kinder und vor vielen Jahren auch vorübergehend Pflegekinder. Mit einer Pflegetochter und ihren Kindern habe ich heute noch Kontakt, sie ist 49 heute.

Nein

Wenn zwei gesunde Menschen in dem Glauben ein Kind gezeugt haben, dass sie genetisch in Ordnung sind, und die Frau schwanger ist, ist das eine ganz andere Situation, als wenn Menschen, die das WISSEN, dass sie eine schwere Krankheit vererben, bzw. einer von beiden, wenn sie trotzdem solches Leiden mutwillig in die Welt bringen. Das ist meines Erachtens ein Verbrechen. Es ist ein Verbrechen, das nicht bestraft werden kann, deshalb ist hier die ethische Verantwortung gefragt, die Einsicht von erwachsenen Menschen, die unter diesen Umständen auf ein leibliches Kind verzichten sollten. Ob sie eines adoptieren können oder sollten, steht auf einem anderen Blatt. Man muss verzichten können, wenn man weiß, dass das Kind doch ein qualvolles Leben haben würde. Wozu das? Um den Brutpflegeinstinkt zu befriedigen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sexualität gehört zur Biologie
Ja

Hallo,

Wer soll denn bestimmen dürfen wer kinder bekommen darf und wer nicht? Wenn es nach der Lebensdauer geht dürften Eintagsfliegen sich doch nicht fortsetzen, oder? Was die Natur für den einzelnen vorsieht darüber steht uns kein Urteil zu. Wem die Organe zur Fortpflanzung gegeben wurden der soll sie auch einsetzen dürfen wie sinnvoll oder-los das anderen auch erscheinen mag

LG

Harry

Andere Meinung...

Diabetes und Psoriasis haben zwar eine vererbte Komponente, aber das ist kein Ausschließungsgrund, eigene Kinder zu haben.

Wenn jemand den DNA-Defekt für einen Wasserkopf hat, sollte er schon aufpassen, dass sein zukünftiger Partner frei von diesem Defekt ist (rezessiver Erbgang).


Greenwolf19 
Beitragsersteller
 28.01.2022, 18:59

Die beiden von dir genannten Krankheiten stufe ich persönlich als nicht schlimm ein. Wie siehst du das mit Chorea Huntington, wo eine 50%-Leidensgefahr besteht?

decordoba  28.01.2022, 19:21
@Greenwolf19

Huntington ist schon schwerwiegend, weil bereits ein defektes Chromosom 4 diese Krankheit auslöst, und zu 50 % vererbt wird.

Rauschi1405  02.09.2023, 18:41
@Greenwolf19

Ich habe mich dagegen entschieden. Mein Bruder für. Krankheit Chorea Huntington

decordoba  28.01.2022, 19:00

Beispiel - OT: Der Hitler war das Resultat von Inzucht. Sein Vater war der Onkel von seiner Mutter. Sein Bruder - Otto Hitler - ist als Säugling am Wasserkopf gestorben.

Grundsätzlich finde ich das egoistisch dem potenziellen Kind gegenüber, dem damit womöglich ein Leben mit schlimmen Beschwerden aufgezwungen wird.

Andererseits ist es auch ein ziemlich heikles Thema, wenn man Leuten Fortpflanzung untersagen möchte. Viele sehen Vermehrung, ob jetzt sinnvoll oder nicht, als eine Art Menschenrecht an, egal wie es dem Kind dann geht, wenn es erst mal auf der Welt ist.

Wenn es denn unbedingt ein leibliches Kind sein muss, wäre die Präimplantationsdiagnostik eine Möglichkeit. Dann würde nur eine befruchtete Eizelle ohne die kranke Genvariante eingesetzt. Nachteil: Teuer, nicht überall erlaubt, und Kinderwunschbehandlungen sind für die betroffene Frau auch kein Zuckerschlecken.

Man könnte natürlich auch mal hinterfragen, wieso es unbedingt ein biologisches Kind sein muss. Ist Familie nicht viel mehr als nue die genetische Abstammung?