Kennt jemand von euch einen "Siebenstriem-oder Striemen"?

3 Antworten

Bei uns hieß so etwas die "Siebenriemige" und war auch mehr zur Drohung da. Im "Normalfall" genügte der Rohrstock zu Erziehungszwecken. Bei beiden genügte (meist) deren Anwesenheit, in seltenen Fällen eine Drohung damit. Aber EINMAL wurden sie beide ausprobiert, sonst wäre die Drohung damit völlig wirkungslos geblieben. Ganz OHNE ging zu meinen Zeiten (Vierziger- und Fünfzigerjahre des 20. Jh.) selten eine Kindheit vorüber. Manchmal hielt so etwas noch bis in die Teenager-Zeit an.

Der Siebenstriem bestand aus einem Holzgriff mit 7 ca. 40 - 50 cm langen Lederriemen. Zuerst wurde er wohl beim Militär zum ausklopfen der Uniformen benutzt. Der Siebenstriem war in früheren Jahren etwas ganz normales. In vielen Haushalten gab es diesen Siebenstriem. Allerdings wurden damit an ungezogenen Kindern und Dienstmägden prügelstrafen vollzogen. Ich kann mich noch ganz genau an solch einen Siebenstriem erinnern. Meine Stiefmutter hatte sich bei einem Sattler einen Siebenstriem anfertigen lassen. Der hing jetzt immer an der Wohnzimmertür und jeder der kam sah ihn. Wollte sie mich bestrafen, musste ich ihr den Siebenstriem bringen, meinen Rock hochheben und mich über die Sessellehne beugen. Meistens zog sie mir dann den Schlüpfer runter und peitschte mit dem Siebenstriem auf meinen nackten. Es tat höllisch weh. In Frankreich gibt es heute noch eine Peitsche wie den Siebenstriem in Zoogeschäften und Kaufhäusern. Dort heißt die Peitsche Martinet und kann bis zu 20 Lederriemen haben. Offiziell wird sie zur körperlichen Züchtigung bei Kindern und Jugendlichen verwendet.

Ich kenne das Ding noch, bei uns hieß das Kloppeitsche, ein runder Griff, daran waren 5 oder 7 dünne Lederschnüre befestigt. Meine Mutter hat uns nie damit geschlagen, nur gedroht, wenn wir den Teller nicht leergegessen hatten. Es reichte schon ein Griff an die Schublade.