Karriere bei der Deutschen Post - Eure Erfahrung?

3 Antworten

Da ich nun 10 Jahre bei der Post , damals auch die FKEP Lehre gemacht habe , kann ich mich gut hinein versetzen. Jetzt

Mir wurde damals die KKEP Lehre im Anschluss meiner FKEP Lehre angeboten. Großer Fehler. Ich war etwas naiv und jung, ich dachte ich brauche das nicht , da ich sowas ähnliches in einer früheren Ausbildung hatte.

Aber nun nach 10 Jahren habe ich endlich eine Beförderung bekommen und bin raus aus der Zustellung.

Gibt eigentlich 2 Möglichkeiten.

Die schnellere Variante, einfach die KKEP Lehre machen, 1 Jahr ist nicht so viel. Gehalttechnisch kein Unterschied aber du kommst schneller aus der Zustellung raus. Besser noch, hier bei uns wird versucht, dass die KKEP Leute in den jeweiligen Abteilungen lernen, wo sie danach realistisch einen Posten übernehmen können. (Vorausgesetzt, man stellt sich natürlich gut an).

Die eventuell langsamere Variante ist das wirkliche Hocharbeiten. Nach der FKEP Lehre bin ich nach etwas "Etablierungszeit" meiner ZB Leitung viel auf den Sack gegangen, ich möchte mehr lernen , möchte mehr Herausforderungen, ich fühle mich unterfordert. Meine ZB Leitung konnte erstmal nicht helfen. Bin zu meiner Abteilungsleitung und habe das nochmal geschildert. Die hat allerdings auch Interesse an jungen Leuten die ehrgeizig sind. Ich bekam dann erstmal 1-2 weitere Aufgaben neben der Zustellung. Danach habe ich auch ehrenamtlich den Vertrauensmann in unserer ZB gemacht. Alles schön und gut , habe mich auf viele internen Bewerbungen beworben in der ganzen Zeit. Mittlerweile war ich mit der Abteilungsleitung schon per Du. Mir hat es dann gereicht und habe einen Wechsel der Abteilungen angestrebt. Ich hatte allerdings einen sehr guten Ruf als Zusteller. Ich traf mich also mit den Verantwortlichen der anderen Abteilung. Ich nannte meine Punkte , warum ich wechseln will und was ich erwarte. Er bot mir den Weg als Standortleiter (vorher erstmal Vertreter). Als Standortleiter haste schon ne gewisse Größe und von dort aus ist der Sprung ins Büro nur noch ein Katzensprung. Gibt auch Standortleiter, die wenig bis gar nicht zustellen müssen. Naja wie auch immer, hatte einige Monate als Stl-Vertreter gemacht und Standortleiter wäre ich iwann geworden, habe allerdings vorher schon ne neue Stelle bekommen ohne Zustellen und bin jetzt zufrieden. Was ich sagen will...viele Gespräche führen , eventuell Abteilungen wechseln wenn der Weg nicht weitergeht, immer auf den Nerv gehen. Wenn du ein guter Mitarbeiter bist, nimmt dich jede Abteilung. Weiterbildungen sind Mangelware als normaler Zusteller, aber auf dem Weg zum Standortleiter gibt es einige bzw muss man sicher selbst weiterbilden. Manchmal hilft es auch mit dem Betriebsrat dich zu arrangieren auch wenn die keine Entscheidungsmacht haben. Liefer dem Unternehmen so viele Gründe wie möglich warum sie auf dich setzen. Aber es kommt halt immer auf die Menschen an.

Vor allem sollte er sich überlegen, wie er eine Fort- / Weiterbildung nach einer Kündigung bei der Post finanzieren möchte ... eine weitere Ausbildung bedeutet auch wieder nur Azubigehalt

das mal irgendwas "versprochen" wurde, ergibt keinen Rechtsanspruch ... also entweder bleiben und auf eine Chance hoffen oder Gehen (dann aber mit Plan)


Roconutxx 
Beitragsersteller
 15.09.2022, 11:30

aus dem Grund versucht er es intern erstmal...klar ist es kein Rechtsanspruch. Danke für deine Antwort

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Was für Möglichkeiten hätte mein Freund an Weiterbildungen?

Postintern ist nicht viel an Weiterbildung drin. Auch deinem Freund wurden falsche Versprechungen gemacht, so läuft's. Der Job des Zustellers ist der schlimmste von allen möglichen Jobs dort. Für gewöhnlich bleibt man auch nicht lange dort. Dieser körperliche Verschleiß machst du maximal 10 Jahre unbeschadet mit, dann bist du schon fast zu einer Umschulung gezwungen, wenn du nicht mit Schäden weiter auf die Zähne beißt.

Die Post bietet allerdings mehrere Ausbildungsberufe an, auch kaufmännische, für die er sich interessieren könnte. Je nach Wohnlage wäre jedoch evtl. ein Umzug nötig. Einfach bewerben und abwarten. Mehr kann er ja nicht tun. Oder er sucht sich woanders eine 2. Ausbildung oder schult um. Eine Weiterbildung mit dieser Ausbildung ist schwierig, da gibt es eigentlich nichts. Immerhin genießt er den Luxus eines unbefristeten Vertrags, viele andere werden mit befristeten Verträgen hingehalten.

Er könnte sich mit der IHK in Verbindung setzen und dort einmal nachfragen, was es für Möglichkeiten vielleicht doch noch gibt.

Zwangsläufig muss er früher oder später auf jeden Fall als Zusteller dort weg.

Absolut.

Hilft ihm weiterhin, auch aktiv, scheinst ein Guter zu sein. Oder eine Gute, je nachdem.