Karikatur wie interpretierten?
Hallo,
Wir haben im Politik Unterricht ein Karikatur bekommen und sollen eine Analyse dafür schreiben. Zur Analyse gehört natürlich auch die Interpretation, welche ich in diesem Fall nicht verstehe. Unsere letzten Themen waren: Generationenvertrag und Niedrige Geburtenrate, falls das irgendwie damit im Zusammenhang steht (könnte auch neues Thema sein). Wie würdet ihr das interpretierten?
6 Antworten
Hallo,
Also die Karikatur hat 2 Ansichtsseiten. Die erste ist, dass Deutschland zu wenige Facharbeiter hat in den Branchen rund um Handwerk. Der Plan der Bundesregierung war es die Flüchtlinge in diese Betriebe zu bringen und sie ausbilden zu lassen, damit dieser Fachkräftemangel sich nicht weiter ausbreitet. Du weißt bestimmt selber, dass in Deutschland die durchschnittliche Kinderzahl bei rund 1,4 liegt, was für einen tendenziellen Rückgang der Bevölkerung spricht, womit das Wirtschaftswachstum nicht weiter vorangetrieben werden kann. Ist ja klar, wenn das niemand erarbeiten kann.
Die zweite Seite wäre es etwas wörtliche zu nehmen, dass die Migrationspolitik und vor allem fehlende Angebote dazu führen, dass Deutschland nicht attraktiv ist für Arbeitnehmer, die aus anderen - auch EU Staaten- zu uns kommen wollen um hier zu arbeiten und sich niederzulassen. Dafür müssen Berufe attraktiver werden und vor allem der Mindestlohn gesteigert werden und Gastarbeiterunternehmen besser kontrolliert und geregelt werden. Siehe hier z.B. Tönnies, bei denen fast ausschließlich Billiglöhner arbeiten.
Bei fr5agen melde dich gerne nochmal!
Es wird suggeriert, dass wir aufgrund der demographischen Entwicklung Zuwanderung bräuchten und dass es schön wäre, wenn diese in Booten über das Meer käme.
Ist aber in vielerlei Hinsicht misleading: Wenn wir Zuwanderung brauchen, dann vor allem qualifizierte, denn Niedriglohnbeschäftigte wollen wir ja auch nicht, die kaum einen Beitrag zum Sozialsystem leisten könnten.
Es stellt sich auch die Frage, wo diese Hunderttausende unterkommen sollen - Wohnraum ist bereits jetzt knapp und auf der anderen Seite werden immer die Umweltschäden durch Überbevölkerung beklagt - hier und anderswo.
Zu jeder Interpretation gehört auch, zu klären, wer etwas und in welchem Zusammenhang schreibt/ sagt/ zeichnet.
In diesem Fall: Klaus Stuttmann hat sich in der Vergangenheit in deutlich kommunistischen wie linken Medien einen Namen gemacht. Er hat seine Vorstellung von einer idealen Welt, die er in seinen Karrikaturen darzustellen versucht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Stuttmann
In diesem Fall scheint er mir darauf hinarbeiten zu wollen, den Menschen zu zeigen, dass einem Bevölkerungsrückgang in Europa/ Deutschland gerade durch die Aufnahme von Personen, die sich als Flüchtlinge bezeichnen, entgegengewirkt werden kann. Er überzeichnet dies in seiner Zeichnung dahingehend, dass die Menschen sogar sehnsuchtsvoll der Ankunft der Retter des Geburtenknicks entgegensehen. Und eben auch, dass die Deutschen jedem Flüchtling dankbar sein sollen, der sich denoch zu ihnen verirrt.
Themen waren: Generationenvertrag und Niedrige Geburtenrate
Der demografische Wandel ist ja ein Begriff um zu beschreiben, dass wir in der Gesellschaft immer mehr Rentner und immer weniger arbeitende Menschen haben.
Deshalb sind wir auf Zuwanderung angewiesen.
Also darum geht es hier, was aber die genaue Aussage der Karikatur ist weiß ich auch nicht.
Der Ex- DDR-Karikaturist Stuttmann will uns Bürgern glaubhaft machen, daß das "kapitalistische" Rentensystem auf die Zuwanderung angewiesen ist.
Der ängstliche Bürger schaut also bei dieser Karikatur auf das endlose Meer, und hofft, daß endlich mehr Boots-Flüchtlinge kommen, weil angeblich unser Rentensystem das bitter notwendig macht.
Ich möchte gar nicht wissen, was dieser Zeichner 2020 hingerotzt hat, als Corona die Rentner dezimiert hat.