Kann Salz den Lack im Auto zerstören? Oder ist Salz allgemein schädlich für das Auto?
4 Antworten
Salz hat 4 Eigenschaften. Es ist wasserlöslich, ist hygroskopisch, leitet gut Strom und hat im getrockneten Zustand eine harte und scharfe Oberfläche.
Einem intakten Autolack kann Salz nichts an haben. Jedoch reichen Lackfehler und Beschädigungen damit das Salz mit dem Stahl des Autos reagiert. Das nennt man Korrosion. Diese findet auch ohne Salz statt, jedoch deutlich langsamer als mit. Gelangt nun Salz in Zwischenräume kann es sich dort ablagern und permanent für Feutigkeit an der Stelle sorgen. Die Tatsache, dass trockenes Salz scharfkantig ist belastet den Lack in der Waschanlage zusätzlich. Entsprechend ist es zu empfehlen sein Auto vor dem ersten Schnee zu waschen und mit Wachs zu polieren. Es gibt auch kratzfestes Keramikwachs. Das eignet sich besonders bei Neufahrzeugen, jungen gebrauchten oder Liebhaberfahrzeugen welche natürlich keine oder kaum Lackschäden aufweisen. Je nach Hersteller und Verwendung des Fahrzeugs hält das Wachs zwischen 3 und 7 Jahre.
Korrosion ist ein chemischer Prozess. In jedem veredelten Material ist Energie gespeichert. Darunter zählt auch billiges Eisen. Über den Spannungsindex wird angegeben wie hochwertig ein Werkstoff ist. Desto höher die Spannung, desto hochwertiger der Werkstoff. Sauerstoff hat einen hohen Spannungswert von fast 2V. Eisen hingegen nur knapp 0,4V. Entsprechend greift der Sauerstoff das Eisen an, wenn ein Elektrolyd wie Wasser im spiel ist. Da Salz den elektrischen Widerstand von Wasser verringert beschleunigt sich die Korrosion.
Was in die eine Richtung funktioniert geht theoretisch auch in die andere. Kehrt man den Energiefluss um kann man theoretisch wie bei einer Batterie anrostungen umkehren. Leider gibt es dabei ein Problem. Das korrodierte Metall welches durch die Elektrolyse umgewandelt wird hat wie der Rost eine poröse Struktur.
Bei ersten Fahrzeugen ab Mitte der 80er Jahre ging jedoch das Verfahren der Feuerverzinkung los. Zuerst bei wenigen Premiumherstellern. Zink ist ein Edelmetall. Das bedeutet es zerfällt bei Kontakt mit Sauerstoff wenig bis gar nicht. Es löst sich jedoch auf, wenn es mit einem höherwertigen unedlen Metall in Kontakt kommt welches korrodiert. Durch die Elektrolyse zerfällt entsprechend zuerst das umliegende Zink, bevor weiteres Eisen davon betroffen ist.
Nun noch mal für eigentlichen Frage. Nein das Salz greift den Autolack nicht an. Jedoch kann die chemische Reaktion den Untergrund vom Lack (das Metall) angreifen, wenn Lackschäden durch umwelteinflüsse entstehen. Der Lack kann sich entsprechend ablösen und der Rost bahnt sich seinen Weg unterirdisch durch Lack, Dichtmasse oder andere Stellen welche du nicht sehen kannst.
Sind bei deinem Auto Stellen vorhanden an denen sich der Rost unter dem Lack fortbildet ist es sogar die klügere Idee den Lack abzukratzen, damit sich keine Feuchtigkeit ansammeln kann. Dadurch liegt das Eisen zwar offen, aber es bildet sich nur eine dünne nicht poröse Rostschicht welche den Prozess verlangsamt. So bald es wieder trocken und warm ist sollte man die Stelle natürlich ausbessern.
Wachs macht dann Sinn, wenn du deine Kiste sehr pflegst. Wachs hält nicht lange, was aber für viele auch der Grund ist wieso sie es verwenden. Kann man jederzeit variieren.
Was du brauchst ist eine Versiegelung. Der Unterschied zwischen einem Wachs und einer Versiegelung ist die Zusammensetzug, die Anwendung und die Standzeit.
Ein Wachs hat primär aesthetische Vorzüge und gewährleset bei weitem nicht so einen Lackschutz wie eine Versiegelung. Wachs hat im Normalfall „natürliche“ Inhaltsstoffe. Ne Versiegelung ist vollsynthetisch
damit bist du besser bedient.
Gibt viele verschiedene Versiegelungen.
mit ner Keramikversiegelung machst du nichts verkehrt. Ein 50 ml (?) Fläschchen reicht für 3 mittelgroße Autos, jeweils 3 fach geschichtet.
Davor solltest du die Kiste aber zumindest geknetet und Lackdefekte ausgebessert haben. Das mit dem Polieren aus dem einfachen Grund, dass es danach nichtmehr geht. Wenn dir dann Kratzer auffallen, bleiben die da für die nächsten 2-3 Jahre, sofern du die Versiegelung nicht vorher runterholst.
Und zur Standzeit: Erfahrungemäß „hält“ die schon Jahre. Zumindest im oberen Drittel und auf dem Dach, wo sie außer dem Regen mit nicht soviele Witterungsverhältnissen und Korrosion zu kämpfen hat.
Das untere Drittel bis zur Türhälfte ist nach einem Winter oder einem Jahr schon schwächer versiegelt, was du spätestens beim Waschen merkst. Perlt nichtmehr so gut ab und die Tröpchenbildung ist auch nichtmehr so super wie 10-14 Tage nach der Anwendung.
Genau. Auto reinigen. Kneten, damit tiefere Verschmutzungen entfernt werden und wenn der Lack dann sauber ist, polierst du (falls dir der Lack nicht gefällt oder Schlieren und leichtere Kratzer vorhanden sind) und dann mit einem Tuch, am besten Applikator Pads (bekommst du für 2-5€/10stk.) die Versiegelung auftragen. Auf der Packung steht wielange du es ablüften sollst. Im Normalfall 30 Sek. bis 2 Min. Danach gehst du mit einem Mikrofasertuch über die versiegelte Stelle und nimmst die Überschüsse ganz grob ab. Mit einem zweiten Mikrofasertuch nimmst du alles genauer ab. Das siehst du aber. Wenn keine Schlieren vorhanden sind, fertig. Das machst du dann auf jedem Teil.
Ach ja, kunststoffteile (schwarze) kannst du damit auch super auffrischen.
Mach das aber am besten, wenn es wärmer wird. Ich hab das einmal im Sommer und beim nächsten auto im Januar gemacht. Hatte zwar ne Garage und es war erträglicher, aber die Versiegelung hat gefühlt 5x solange gebraucht zum ablüften.
Natürlich. Salz und Metall sind generell keine Freunde.
salz nicht,aber wenn durch steinschlag der lack risse,löcher bekommt kann salz das metall angreifen.rost unterwandert den lack und sprengt ihn ab und das auto rostet.
Im Auto seltener als draußen.
Ich habe mir mal überlegt, mein Fahrzeug an der SB-Waschanlage mit Wachs zu "behandeln".
Ich war mir aber nicht sicher, ob das auch auf die Scheiben kommen darf / kann / muss und hab es gelassen. Hättest du da eine Antwort für mich?