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Die verschiedenen Rohrsängerarten kommen ja sympatrisch (= gemeinsam im selben Lebensraum) vor. Das Konkurrenzausschlussprinzip besagt aber, dass in einem Ökosystem eine ökologische Nische nur von einer Art besetzt werden kann. Wenn zwei Arten um dieselbe Nische konkurrieren, kommt es zum Konkurrenzausschluss, d.h. die konkurrenzstärkere Art wird die konkurrenzschwächere aus dem Ökosystem verdrängen. Eine Möglichkeit der gemeinsamen Koexistenz besteht darin, sich die ökologische Nische in einem kleineren Maßstab aufzuteilen, also leicht unterschiedliche Nischen zu besetzen, sodass man nicht mehr direkt miteinander konkurriert. Das nennt man Nischendifferenzierung. Den Lebensraum Luft etwa haben Vögel und Fledermäuse aufgeteilt, indem sie ihn zu unterschiedlichen Zeiten nutzen, Vögel am Tag und Fledermäuse in der Nacht. Man kann sich eine Nische aber auch räumlich aufteilen, indem die verschiedenen Arten unterschiedliche Stockwerke nutzen, z. B. indem die verschiedenen Rohrsängerarten ihr Nest in unterschiedlicher Höhe errichten und in Zonen unterschiedlicher Wassertiefe auf Nahrungssuche im Schilf gehen.