Kann mir jemand diese Propaganda widerlegen?

Ein Ausschnitt aus SBZ - (Geschichte, Deutschland 1949)

7 Antworten

Zu diesem Zeitpunkt gab es ja noch keine DDR. Die Kommunisten im Osten hätten natürlich gern über ganz Deutschland regiert. Aber das ließen die Westmächte zum Glück nicht zu. Da es im Osten keine freien Wahlen gab, konnte man den neuen Staat nur im Westen gründen. Die Spaltung passierte jedoch nicht bei der Staatsgründung der Bundesrepublik, sondern bereits in dem Moment, indem die Kommunisten im Osten die Freiheit zu Wählen abschafften. Da war es bereits endgültig vorbei mit dem vereinten Deutschland. Weil sie die Menschen im Osten daran hinderten, sich an diese Wahl zu beteiligen, spalteten sie Deutschland.

Jetzt kann man einwenden, dass Deutschland bereits in Jalta gespalten wurde. Aber das stimmt nicht. Dort wurde nur vereinbart, wer welches Stück vom Kuchen erhält. Zu diesem Zeitpunkt wurde noch nicht entschieden, dass es einmal zwei deutsche Staaten geben wird. 


zetra  25.02.2017, 11:50

Dein Weltbild ist mir hier wieder fremd. Es ist doch Wurst was Kommunisten wollten, die Stalinnoten waren klare Angelegenheiten und ueberhaupt nicht kompliziert. Die Blockfreiheit passte den Herren nicht. Hinter Adenauers Ablehnung stand natuerlich die USA, ohne Frage, allerdings war ja Adenauer, aus der Sicht der USA, der richtige Mann.

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Fuchssprung  25.02.2017, 12:11
@zetra

Heute kann man leicht spekulieren, was wäre wenn... Ein blockfreies Deutschland hat der Westen (zum Glück) abgelehnt. Für mich persönlich bedeutete das allerdings, dass ich in der DDR aufwachsen musste. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass die Blockfreiheit falsch gewesen wäre. 

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zetra  25.02.2017, 12:16
@Fuchssprung

Deine Meinung wird ja respektiert. Frage mal einen Oestereicher, was der dazu sagt?  Ausserdem war das keine Spekulation.

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Wie kommst Du darauf, daß das Propaganda sei? Wenn man die historischen Fakten kennt, ist es unmöglich, diese Artikel zu widerlegen.

Die gesamtdeutsche Wehrmacht hat einen Vernichtungskrieg entfesselt, in dem u.a. in der SU über 3,5 Jahre 1.710 Städte, 70.000 Dörfer, 32.000 Industriebetriebe und 65.000 km Eisenbahnstrecke zerstört wurden. Keine andere Siegermacht hatte ansatzweise vergleichbare Schäden. Die SU verlangte folgerichtig von Deutschland hohe Reparationsleistungen. Da die Westmächte "ihre" Besatzungszonen vor diesen berechtigten Reparationsforderungen schützen wollten, schlugen die USA auf der Potsdamer Konferenz vor, daß jede Siegermacht ihre Reparationen aus ihrer Besatzungszone entnehmen sollte, was eine De-Industrialisierung der SBZ bedeutete.

Da ein Land, das nicht als wirtschaftliche Einhalt behandelt wird, auch nicht als politische Einheit behandelt werden kann, schlugen die Briten vor, "mitten durch Deutschland eine Grenze zu ziehen und östlich von ihr alles von Rußland verwalten und unter das sowjetische System des
Staatssozialismus stellen zu lassen".

Quellen:

http://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0011_pot&object=context&st=&l=de

Hermann Graml: "Die Alliierten und die Teilung Deutschlands", Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt Main, 1985, (S. 104)

Gerade Briten und Franzosen hatten mit willkürlichen Grenzziehungen mitten durch gewachsene Gesellschaftsstrukturen bereits jede Menge Erfahrung (siehe Sykes-Picot-Abkommen).

Und während die SU Tausende Industriebetriebe, Eisenbahnkilometer und vieles andere aus der SBZ demontierte und abtransportierte, gingen zeitgleich alle weiteren initiativen zur Deutschen Teilung von den Westmächten aus: Londoner Sechsmächtekonferenz unter Ausschluß der SU, einseitige Währungsreform, Frankfurter Dokumente, einseitige Staatsgründung.

Die Begriffe "Spalterparlament" und "Schande" sind also zutreffend. Und selbst das Angebot Stalins zur deutschen Wiedervereinigung 1952 (Stalin-Noten) wurde von den Westmächten und dem Spalter Adenauer ungeprüft abgelehnt - u.a. weil dann wieder die Reparationsfrage auf's Tapet gekommen wäre, und weil eine hochgerüstete Systemgrenze für die westdeutsche Rüstungsdindustrie viel profitabler war als ein geeintes, neutrales Deutschland.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518748.html

Da sich Adenauer von der Rüstungsindustrie bestechen ließ (HS-30-Skandal), ist offensichtlich, wer hier die Richtung vorgab.



SuperiorGenes  23.02.2017, 22:09

ach immer diese hobby kommunisten

der spiegel ist ja eine so gute quelle nicht wahr?

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Hegemon  23.02.2017, 22:20
@SuperiorGenes

Der Spiegel ist völlig unverdächtig, für die DDR Propaganda betrieben zu haben. Daß Du das nicht einschätzen kannst, sagt mehr über Deinen Informationshorizont aus, als Dir lieb sein dürfte. Zudem beruft sich der Spiegel hier auf geschichtswissenschaftliche Fachliteratur. Das wüßtest Du, wenn Du den Artikel gelesen hättest. Niemand, der noch ganz bei Trost ist, würde die Glaubwürdigkeit des Historikers Julius H. Schoeps anzweifeln wollen. Wenn Du das machen willst - Deine Entscheidung.

P.S. Würde es Dir etwas ausmachen, auf Orthografie und Zeichensetzung zu achten? In dieser Form sind Deine Absonderungen eine Zumutung. Vielen Dank.

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BertRollmops  24.02.2017, 10:55
@Hegemon

Deutschland hat den Krieg verloren. Die Siegermächte teilen den Kuchen und bereichern sich natürlich auch daran. Jetzt zu behaupten, die Demontage der DDR sei sowas wie ein kleines, verdientes Trostpflaster der Sowiets und die bösen Westalliierten hätten ihnen gerade mal die Brotkrümel gegönnt.. was wäre denn die andere Lösung? 4 Besatzer haben geteilt. Das Ergebnis waren Jahrzehnte sozialistische Einheitspartei hüben und aufgezwungene Demokratie und Europabund drüben. Jeder mag seine Heimat schön finden. Aber diesen grollenden Unterton verstehe ich nicht. Am DDay sind tausende Amis niedergemäht worden an einem fremden Strand. Und die Russen hatten bei weitem die größten Opfer im Krieg. Können wir uns darauf einigen, dass Krieg einfach furchtbar ist?

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Hegemon  24.02.2017, 18:38
@BertRollmops

Du scheinst meine Antwort nicht aufmerksam gelesen zu haben. Dir scheint auch nicht klar zu sein, daß der Vernichtungskrieg 3,5 Jahre lang in der SU getobt hat. Glaubst Du, die hätten auf die Reparationen verzichten können? Welches Land hat vergleichbare Schäden zu verzeichnen gehabt? 1.710 Städte und 70.000 Dörfer vernichtet? 32.000 Industriebetriebe und 65.000 km Eisenbahnstrecke? 27 Mio. Tote? Hast Du überhaupt eine Vorstellung, was das bedeutet? Weder GB noch Frankreich hatten auch nur ansatzweise vergleichbare Schäden. Die USA sowieso nicht.

Warum liest Du meine Antwort eigentlich nicht, bevor Du sie kommentierst? Muß ich Dir alles doppelt erklären?

"was wäre denn die andere Lösung?"

Die andere Lösung wäre gewesen, daß man nicht einen Bruchteil der deutschen Bevölkerung die Zeche hätte zahlen lassen, sondern die gesamtdeutsche Bevölkerung. Es war schließlich auch die gesamtdeutsche Wehrmacht, die den Schaden angerichtet hat. Es wäre überhaupt kein Problem gewesen, die Reparationslast gerecht zu verteilen, anstatt ein Fünftel der Bevölkerung 97-98% zahlen zu lassen - pro Kopf also das 130fache - die größten Reparationen, die die Geschichte kennt.

Dann hätte man anschließend auch nicht die Stalin-Noten ausschlagen müssen, und Deutschland wäre bereits seit den 1950er Jahren wiedervereint gewesen. Aber nein, man mußte ja den Osten abtrennen und vorsätzlich ausbluten lassen und es sich auf Kosten einer Minderheit gut gehen lassen. Und dann obendrein noch feist und selbstzufrieden "den grollenden Unterton nicht verstehen".

Und als Gipfel der Dreistigkeit am besten noch die historischen Fakten als "Propaganda" verunglimpfen.

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zetra  25.02.2017, 11:43
@Hegemon

DE sollte ja nur blockfrei bleiben. Somit ist klar, warum es keine Vereinigung aus der Sicht der USA geben konnte. DE waere als Speerspitze gegen den Osten ausgefallen.

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WalterMatern  26.02.2017, 17:28
@Hegemon

Papiere, Papiere ja da haben beide Seiten reichlich von produziert aber eine besondere Meisterschaft darin kann man dem Oster/ der SU nicht absprechen.
Es gab aber auch im Westen ganz gescheite zB "Als Gefangene bei Stalin und Hitler". Eine Welt im Dunkel. von Margarete Buber-Neumann

Das Buch beschreibt umfangreich und detailliert die Jahre der Gefangenschaft u.a. im stalinistischen Sibirien.

Es ist ja hübsch wie du mit dent „Reparationen“ die wirtschaftlichen Probleme der DDR verschleierst, hättest du ein ähnlich süßes Zuckerl für die Bespitzelung durch hunderttausende inofizielle Stasi-Mitarbeiter?

Das Adenauer dem Schöpfer der stalinistischen Säuberungen, des Gulag( vgl. Архипелаг ГУЛАГ ) , des Massakers von Katyn, etc mißtraute und stattdessen auf eine weitestgehende Westintegration setzte war kein Fehler sondern eine herausragende Leistung.

Den Schutz Amerikas hätte es nicht zum Discountpreis gegeben.

Ein blockfreies Deutschland das man nach und nach destabilisiert, wie es jetzt Russland mit der Ukraine macht, ja das hätte Stalin gefallen.
Der Vergleich mit ( nach zwei Weltkriegen Rumpf-) Österreich hinkt.

Die SU hatte mit dem Balkan die Kontrolle über den größten Teil des vormaligen Österreich, sowohl wirtschaftlich als auch politisch war das verbliebene Österreich nicht mit einem vereinigten Deutschland vergleichbar

Die Begeisterung für eine Vereinigung der deutschen Staaten hatte aber auch im Osten wenig Bestand.
Just zu dem Zeitpunkt als eine Lösung des Problems nicht mehr unmöglich schien, durch die Ostpolitik von Willy Brandt, verlor das Thema seinen Reiz.

Sogar die Nationalhymne der DDR "Auferstanden aus Ruinen" welche Bezug auf ein vereintes Deutschland nahm war ab dann Instrumental.

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WalterMatern  05.03.2017, 18:53
@WalterMatern

In den HWWI Insights 02 2010
Mythos Planwirtschaft Vom Scheitern der DDR aus ordnungsökonomischer Sicht
schrieb Stefan Kolev

. . . Richtig daran ist, dass die erheblichen Reparationsleistungen in den frühen Nachkriegsjahren, die unter anderem in Form von Industrie-Demontage Richtung Sowjetunion vorgenommen wurden, sehr viele industrielle Wunden hinterlassen haben. Auch ist wahr, dass die DDR am Anfang keine guten Außenhandels-Voraussetzungen im Vergleich zum Westen aufwies, weil sie von den gewachsenen industriellen Beziehungen und insbesondere vom Ruhrgebiet auf einen Schlag abgeschnitten wurde.

Aber ist das wirklich ein Grund für das Scheitern? Drei Aspekte sprechen dagegen.
Erstens war der RGW nur zu sehr rudimentärer Arbeitsteilung überhaupt imstande. Die Unfähigkeit von Planwirtschaften zum effektiven Betreiben von Handel miteinander und ihre damit einhergehende Tendenz zur Abschottung wurden von liberalen Ökonomen schon sehr früh theoretisch nachgewiesen.

Zweitens war die DDR in den späteren Jahrzehnten, auch in den Augen der Sowjetunion, ein Aushängeschild des Sozialismus, als »äußerster Vorposten« des Systems in Mitteleuropa. Diese Perspektive wusste die DDR-Führung häufig zu instrumentalisieren, um beim »großen Bruder« beispielsweise günstige und / oder größere Rohstofflieferungen zu erbitten. Man wollte schließlich keinen zweiten 17. Juni, auch keine »polnischen Verhältnisse«. Erst Michail Gorbatschow hat dieses »Aussaugen« der Sowjetunion durch die RGW-Staaten unterbunden.

Drittens hatte die DDR in ihrem Außenhandel einen einmaligen Vorteil: den innerdeutschen Handel. Dieser spielte eine immer größere Rolle, sowohl was die heiß begehrten Konsumgüter für die Bevölkerung, als auch was die technologisch wichtigen Investitionsgüter für die Wirtschaft anbetrifft.

Auch Länder wie Ungarn, die für ihre marktsozialistischen Experimente viel Lob bekommen haben, waren 1990 nicht minder bankrott als die stark zentralistisch geführte DDR. Das System ist also überall im Ostblock gescheitert, trotz der unterschiedlich zusammengesetzten Eliten und den unterschiedlichen Reformbestrebungen in den einzelnen Ländern.

Im Projekt "Warum scheiterte die DDR? "
kamen die Autoren Harald Henke, Dominic Wolfram, Robin Heintz, Galera Drego, Jessica Haff an der Uni Frankfurt zu folgenden Erkenntnisen

Gigantische, unproduktive Bürokratie zur Koordination der Wirtschaft

Beispiel: Bis der Jahresplan für einen Betrieb vollendet ist, durchlief er (teilweise mehrmals) Parlament, Ministerrat, Plankomitee, Funktionalministerium, Industrieministerium, VVBs und VEBs.

Im Jahre 1977 beliefen sich die Staatsausgaben für den Staatsapparat und die Wirtschaftsverwaltung auf 3,6 Milliarden DDR-Mark, mehr als 3 % des Staatshaushaltes.

Unflexibilität der Wirtschaft

Die DDR-Wirtschaft war nicht in der Lage, auf Weltmarktveränderungen zu reagieren, da das starre Planungssystem lähmend wirkte.

Teurer Sicherheitsapparat

Die DDR hatte eine Vielzahl verschiedener Ordnungs- und Kampfverbände, so u.a. das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), Volkspolizei (VoPo), Bereitschaftspolizei, Grenztruppen, Nationale Volksarmee (NVA), Kampfgruppen. Jedes Jahr wurden viele Milliarden Mark für die Ausrüstung und Unterhaltung dieser Einheiten ausgegeben. So machten die Ausgaben 1977 ca. 10 % des ge- samten Staatshaushaltes aus (11 Milliarden DDR-Mark).

Korruption

Die Konzentration wirtschaftlicher und staatlicher Macht führte dazu, daß bestimmte Stellen und Ämter zu Schlüsselpositionen im Wirtschaftsablauf wurden. Die Voraussetzungen für Korruption und Mißwirtschaft waren damit gegeben; beides war verbreitet.

Flüchtlinge

Die zunehmenden Probleme zusammen mit den Geschichten über den "Goldenen Westen" führten zu einer dramatischen Zunahme der Flüchtlingszahlen vor dem Mauerbau. Auch danach gab es noch Fluchtversuche. Die Flüchtlinge waren zumeist junge Leute, in die der Staat für Ausbildung u.ä. investiert hatte. Diese gingen dem Wirtschaftssystem verloren.

Das Scheitern der DDR hatte viele Gründe, und selbstverständlich waren diese nicht rein wirtschaftlicher Natur. Auch politische und soziale Ursachen spielten eine Rolle. Die staatlich gelenkte Wirtschaft war aber ein wichtiger Eckpfeiler des gesamten Systems, so daß deren Scheitern auch den Fortbestand der staatspolitischen Konzeption nachhaltig beeinflussen mußte.

Eine Volkswirtschaft solcher Größe vollständig und wirksam zu planen erscheint nahezu unmöglich. Einen Produktionsplan aufzustellen, in dem die Produktion hunderter Betriebe mit ihren zahllosen Verflechtungen festgelegt ist, kann nicht funktionieren. Sobald die Kette an einer Stelle unterbrochen ist, ist das ganze System lahmgelegt.

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WalterMatern  05.03.2017, 18:54
@WalterMatern

Karl Mai von der Uni Bremen schrieb: "Zu den äußeren Hemmfaktoren der DDR-Wirtschaft in den 70er und 80er Jahren"

Das Hauptproblem für die SBZ/DDR lag aber zweifellos darin, dass die entstandenen
Disproportionen zumindest bis weit in die fünfziger Jahre durch die Lieferunfähigkeit der UdSSR
und der anderen sozialistischen Länder über einen Warenaustausch des Außenhandels nicht ausgleichbar waren.“7
Wenzel verweist auf „diese Abhängigkeit nicht nur bei wichtigen
Grundstoffen, sondern vor allem auch bei Hunderten von Erzeugnissen der Zulieferindustrie des
Maschinenbaus, der chemischen Industrie und der Elektrotechnik“. (Wenzel, 1996; 97)

"Offene Grenze“
In den ersten DDR-Jahren waren (zusätzlich zu den Reparationen sowie zeitlich anschließend) noch spürbare Verluste infolge der offenen innerdeutschen Grenze zu tragen, die sich auf abgewanderte Industriebetriebe, Materialressourcen und Humanpotentiale erstreckten. „Bis 1953 wurden mehr als 4000 Industrieunternehmen, d. h. etwa jeder siebente Industriebetrieb Ostdeutschlands, in den Westen verlagert, und mit ihnen Führungs- und Fachkräfte“, berichtet
Steiner. (Steiner, 72)
Der Verlust durch Abwanderungen in den zehn Jahren vor dem Mauerbau betrug 2,1 Mio.Menschen.

Gernot Gutmann
bewertet den Potenzialverlust der DDR durch die offene Grenze mit den Worten: „Nicht hoch genug können auch die nachteiligen Folgen der Flucht und Abwanderung von Millionen von Menschen auf das Leistungspotenzial und auf die Wachstums- und
Wohlfahrtsentwicklung der SBZ/DDR-Volkswirtschaft eingeschätzt werden ... Dabei muss bei dieser Belastungsrechnung erschwerend berücksichtigt werden, dass vor dem Mauerbau vor allem gut ausgebildete, kreative, unternehmerische und leistungswillige Menschen in jüngerem Alter den SED-Staat verließen.“ 22
„Innerhalb von 40 Jahren erlitt die DDR einen Netto-Bevölkerungsverlust von nahezu 4,4 Millionen Menschen.“ (ebda.)

Es bestanden gegenüber Westdeutschland deutliche Nachteile in der Rohstoffbasis. Besonders die einseitige Braunkohlen-Brennstoffbasis mit ihrem erhöhten Förderaufwand, in ihrer geringeren energetischen Nutzung sowie bei den fatalen
Umweltbelastungen im Vergleich zur westdeutschen Steinkohle bewirkten chronischen Mehraufwand in der DDR.
Steiner
führt dazu aus: „Die geologischen Abbaubedingungen verschlechterten sich dabei permanent ... Der Gesamtaufwand für die Energieträgerumstellung war höher als der Freisetzungseffekt bei den Erdölprodukten. Letztlich wurden dadurch Investitionen und Kapazitäten bis zum Maschinenbau hin gebunden. Diese Summen wären dringend für die Modernisierung der
Volkswirtschaft benötigt worden ... die DDR-Volkswirtschaft (konnte) mit diesem Aufwand auch nicht real an Leistungskraft gewinnen.“ 12

Der RGW-Mechanismus
war längst reformbedürftig geworden – ein letztendlicher Hemmfaktor für eine höhere Dynamik seiner Mitgliedstaaten. 13
Bis Ende 1990 stieg (gegenüber Ende 1989) der positive Liefersaldo der DDR im RGW noch bedeutend auf 11,8 Mrd. Transferrubel an , darunter entfielen 7,4 Mrd. auf die Sowjetunion 14 (Luft, 1996, 74)

In der Folge der Einbeziehung der DDR in den Warschauer Pakt musste aus politischen Gründen die Höhe der Militärausgaben angehoben werden: Die riesigen Waffen- und Munitionsbestände der NVA, die nach der Vereinigung die Bundesregierung verschenkte, verkaufte oder verschrottete, waren zuvor von der DDR-Wirtschaft buchstäblich zu Lasten ihrer produktiven Investitionen angehäuft worden. Bisher hat keine „DM-Eröffnungsbilanz“ den Wert dieser Waffen- und Munitionsbestände je in Ansatz gebracht, der mit ca. 200 Mrd. DM 17 abzuschätzen war.

In den Jahren von 1981-1988 wurden die Ausgaben für die Streitkräfte um 2/3 auf 15,7 Mrd.DDR-Mark je Jahr gesteigert. Die Ausgaben für die Staatssicherheit und die Grenzsicherung stiegen von 3,7 Mrd. auf 6,0 Mrd. DDR-Mark je Jahr fast ebenso stark an. 18
Die eigenen Sicherheitsbedürfnisse der DDR kosten also 1988 mindestens ca. 21,7 Mrd. Mark. (Hinzu gerechnet werden muss der Aufwand für den Unterhalt der Roten Armee, der sich z. B. 1983 auf ca.1,7 Mrd. Mark belief.)

Wirkungen der West-Devisenverschuldung

Nach der Erdölpreisexplosion stiegen auch die Kreditzinsen rasch, und die Schuldenfalle schnappte endgültig zu. Dabei
stieg die Nettoauslandsverschuldung der DDR wie folgt: auf 8,8 Mrd. 1975 und auf 23,6 Mrd. 1980 19
Dadurch wurde eine Spirale der Devisen-Zins-Kredit-Strangulation ausgelöst. (Ähnliches traf auch auf andere RGW-Länder zu.)

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WalterMatern  05.03.2017, 18:54
@WalterMatern

Die dramatische Systemkonkurrenz bei langjähriger technologischer
Embargopolitik des Westens,gepaart mit militärischem Druck des Kalten Krieges zum übermäßigen Ressourcenverbrauch im Rüstungswettlauf, wurde von manchen Autoren ausgeklammert.
Wenzel stellt überzeugend fest:
„Die Zuspitzung der ökonomischen Situation der DDR im Zeitraum 1986 bis 1989 wurde hauptsächlich durch den dramatischen Bruch in der Preisentwicklung für Erdöl 1985/1986 ausgelöst.“ (Wenzel, 2000; 17)
Gleichzeitig war der sowjetische Lieferumfang in die DDR ab 1985
stark rückläufig, wie bereits gezeigt.Steiner räumt ein: „Darüber
hinaus veränderten sich aber für die DDR in den letzten zwei Jahrzehnten ihrer Existenz die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen radikal.“
(Steiner, 225)
Die DDR geriet vor allem im letzten Jahrfünft zwischen
die Zwänge aus beiden Richtungen – West- und Ostaußenhandel - und gewann auch nicht mehr die systemische Flexibilität und innere
Anpassungsfähigkeit, mit den gegebenen Einschränkungen und Belastungen aus den eigenen Fähigkeiten heraus rechtzeitig zügig fertig zu werden.

Hierin teilte sie das Schicksal anderer RGW-Länder.
Christa Luft bemerkte lapidar: „Als das Sowjetimperium in die Krise geriet, war es auch mit seinem Satelliten vorbei.“ (Luft, 1998; 40)

Nach dem 2.
Weltkrieg dauerte es fast zwanzig Jahre, bevor die DDR normal hohe
jährliche Akkumulationsraten für eine Überwindung der tief greifenden
Deindustrialisierung nach der Demontage- und Reparationen-Ära sowie nach der massenhaften Westflucht wiedergewinnen konnte.

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WalterMatern  05.03.2017, 18:54
@WalterMatern

Wikipedia

Ein weiterer Schwerpunkt von Honeckers Wirtschaftspolitik war die Beschaffung von westlichen Produktionsanlagen für Export- und Konsumgüter. Diese Investitionen wurden durch Kredite bei westlichen Banken finanziert und sollten sich plangemäß ab Ende der 1970er Jahre bezahlt machen.

Diese Änderung der Wirtschaftspolitik verursachte erstmals hohe Auslandsschulden gegenüber dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet, nach Ansicht einiger Autoren der „Anfang vom Ende“ der DDR.

Hauptenergiequelle der DDR war die heimische Braunkohle, die zum Heizen der Wohnungen und zur Stromerzeugung verwendet wurde. Das sowjetische Erdöl war dafür zu kostbar, da es teuer bezahlt werden musste und als veredeltes Endprodukt die wichtigste Devisenquelle war.
nsbesondere durch die hohen Kosten des Wettrüstens wurde die wirtschaftliche Lage der Sowjetunion 1981 zunehmend kritisch. Sie wurde gezwungen, die Preise für Rohöl zu erhöhen und die Lieferungen von 19 Millionen Tonnen auf 17 Millionen Tonnen zu drosseln.[16] In der DDR brach dadurch eine der wichtigsten Devisenquellen förmlich zusammen. Dies führte dazu, dass sie 1982 erstmals fällige Kredite und Zinszahlungen zum größten Teil nur mit neuen Krediten ablösen konnte und es zu Problemen mit westlichen Kreditinstituten kam.

Sogar auf der Homepage der Linken/ PDS findet man ein Statement zu: "Warum scheiterte die DDR?"

Alle Autoren erkennen an das die Reparationen für die DDR ein Problem darstellten aber für keinen war es das Hauptproblem oder gar das einzige Problem. im Gegenteil gibt es Autoren die das Problem als überwunden, nach zwanzig Jahren, betrachten oder aber andere Gründe waren der Anfang vom Ende

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WalterMatern  05.03.2017, 18:55
@WalterMatern

Wer war Stalin? Ein Tyrann und Massenmörder.

(aus Wikipüedia
Bereits in den 1920er Jahren begann Stalin, echte oder vermeintliche politische Gegner aus der Kommunistischen Partei (KPdSU) ausschließen zu lassen. Später wurden die Betroffenen zunehmend mit gefälschten Vorwürfen in Schau- und Geheimprozessen zum Tod oder zu Lagerhaft und Zwangsarbeit im Gulag verurteilt, entsprechende Geständnisse wurden regelmäßig unter Folter erpresst.

Im so genannten Großen Terror von 1936 bis 1938, der auch als „Große Säuberung“ bezeichnet wird, erreichten die politischen Säuberungen ihren Höhepunkt: in dieser Zeit wurden jeden Tag etwa 1000 Menschen ermordet.
Stalin ließ nicht nur seine vermeintlichen politischen Gegner, darunter zahlreiche ausländische Kommunisten, die in der Sowjetunion lebten oder vor Verfolgung dorthin emigriert waren, aburteilen, sondern es wurden ganze Völker der Sowjetunion, ethnische Minderheiten, wie etwa Tschetschenen, Inguschen[1], Krimtataren oder die Wolgadeutschen in Lager (Gulag) und Verbannungsregionen deportiert.

Eine zweite Säuberungswelle setzte zu Beginn des Jahres 1948 ein. Sie war hauptsächlich gegen Juden gerichtet, die als „wurzellose Kosmopoliten“ denunziert wurden.

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion war es erstmals möglich, Angaben durch dortige Archive zu erhalten. Ihnen wurde entnommen, dass ungefähr 800.000 Gefangene unter Stalin exekutiert worden seien, 1,7 Millionen im Gulag gestorben und außerdem 389.000 Kulaken während der Umsiedlung umgekommen seien – insgesamt ungefähr drei Millionen Opfer.

Die Debatte geht jedoch weiter, solange einige Historiker diese offiziell bisher herausgegebenen Daten für unzuverlässig halten.

Der russische Schriftsteller Wadim Erlikman[5] stellte beispielsweise folgende Schätzung an:

1,5 Millionen exekutiert,
5 Millionen starben im Gulag,
1,7 Millionen verloren bei der Deportation ihr Leben (von den 7,5 Millionen Deportierten)
1 Million umgekommene Kriegsgefangene und deutsche Zivilisten,

Danach ergibt sich eine Gesamtzahl von ungefähr 9 Millionen Opfern der Säuberungen.

Den Säuberungen fielen unter anderem zum Opfer:

13 frühere Mitglieder des Politbüros der KPdSU: Bubnow, Bucharin, Kamenew, Kossior, Krestinski, Rudsutak, Rykow, Serebrjakow, Sokolnikow, Sinowjew, Tomski, Trotzki (ermordet in Mexiko), Tschubar und drei Kandidaten des Politbüros (Eiche, Jeschow und Postyschew)
98 ehemalige Vollmitglieder oder Kandidaten des Zentralkomitees der KPdSU
mehr als 15 ehemalige Mitglieder der Regierung (Volkskommissare etc.): soweit nicht schon als Politbüromitglieder aufgeführt u. a. Radek, Jagoda, Krylenko, Rosenholz, Grinkow, Brjuchanow, Anatow, Meshlauk
3 von 5 Marschällen der Sowjetunion: Tuchatschewski, Blücher, Jegorow
13 von 15 Armeekommandeuren
alle 16 Politkommissare der Armeen
25 von 28 Korpskommissaren
alle elf Stellvertreter des Volkskommissars für Verteidigung
98 von 108 Mitgliedern des Obersten Militärrats

Mit einer solchen Person soll man über Blockfreiheit diskutieren?

Ich weiß hätte, hätte Fahrradkette. okay weiter.

Als Aufstand vom 17. Juni 1953 (auch Volksaufstand oder Arbeiteraufstand) wird der Aufstand bezeichnet, bei dem es in den Tagen um den 17. Juni 1953 in der DDR zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten kam, die verbunden waren mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen. Er wurde von der Sowjetarmee blutig niedergeschlagen.
Am 17. Juni und den Tagen danach wurden 34 Demonstranten und Zuschauer von Volkspolizisten und sowjetischen Soldaten erschossen oder starben an den Folgen von Schussverletzungen. Nach Todesurteilen von sowjetischen und DDR-Gerichten wurden sieben Menschen hingerichtet. Infolge der Haftbedingungen starben vier Personen, und vier Menschen töteten sich in der Haft.
Die infolge des 17. Juni Verurteilten wurden in den Haftanstalten mit einem gelben „X“ gekennzeichnet. Aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung, der Schikanen des Wachpersonals und des mangelhaften Arbeitsschutzes in den Zuchthäusern erlitten viele „X-er“ schwere gesundheitliche Schäden.
Den Ehefrauen der Verurteilten wurde oft zur Scheidung geraten oder mit der Wegnahme ihrer Kinder gedroht.
(aus Wikipedia)

Der Ungarische Volksaufstand ( aus Wikipedia)
Der Ungarische Volksaufstand bezeichnet die bürgerlich-demokratische Revolution (ungarisch forradalom) und den Freiheitskampf (ungarisch szabadságharc) von 1956 in der Volksrepublik Ungarn.
Ungarn trat aus der Warschauer Vertragsorganisation aus, erklärte seine Neutralität ( Stichwort Blockfreihei) und rief die Sowjetarmee zum Verlassen des Landes auf.

Der Freiheitskampf endete mit der Invasion der durch Einmarsch verstärkten Sowjetarmee..

Nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes wurden hunderte Aufständische – unter ihnen Imre Nagy und Pál Maléter – durch die kommunistischen Machthaber hingerichtet, zehntausende wurden eingekerkert oder interniert. Hunderttausende Ungarn flüchteten vor der Diktatur in den Westen.

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Hegemon  05.03.2017, 19:24
@WalterMatern

Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, daß jemand die Zeit vergeudet, sich dieses ohne Sinn und Verstand zusammenkopierte Copy-Paste-Gestammel durchzulesen.

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WalterMatern  05.03.2017, 21:02
@Hegemon

Warum nicht? Mit deinen Kommentaren hälst du die Frage am leben.

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Hegemon  05.03.2017, 21:09
@WalterMatern

Machst Du Witze? Du hast doch diese über eine Woche alte Frage wieder ausgebuddelt. Geh woanders kopieren spielen. Ich habe für solchen Schwachsinn keine Zeit.

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DDR-Propaganda gegen die Bundesrepublik. 

Die DDR-Kommunisten behaupten, der Bundestag sei nur ein "sogenannter" Bundestag. Aber er wurde in freien Wahlen gewählt und hat also das Recht, das westdeutsche Volk zu vertreten. 

In der DDR gab es jedoch nie freie Wahlen.

Der Vorwurf der Spaltung ist ebenfalls schief. Sowjetunion und USA spalteten Deutschland.

Oh, das war nicht Deine Zeit, womit es entsprechend schwierig wird.

Formal, stand in beiden Verfassungen die Einheit der Deutschen.
Real jedoch wurde Deutschland gespalten.
Was ebenso formal einen Schuldigen braucht, natürlich immer der andere.
Weil gerade der Kalte Krieg begann.

Hüben hieß es der Osten ist Schuld, drüben hieß es der Westen ist Schuld.
Wir sind die mit dem Frieden, die sind die mit dem Krieg, rüber und nüber über den Zaun.

In der DDR, im Neuen Deutschland, auch in der Ausführung "die Partei, die Partei hat immer Recht"...weshalb die SED verkündete, wir sind die Guten, die Bösen sitzen drüben.

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt regelte den Einfluß der beteiligten Staaten auf den Cordon sanitaire unter der Mißachtung der staatlichen Souverenität.der betroffenen Staaten.

Wie kann man davon ausgehen das Stalin die Souverenität eines Blockfreien Deutschland respektiert hätte?


In einer zeitgenössischen  Karikatur

Hitler begrüßt Stalin mit den Worten

"Der Abschaum der Menschheit wie ich vermute?" Stalin antwortet "Der Blutiger Mörder der Arbeiterklasse, wie ich annehme“
Dazwischen das am Boden liegende Polen.

David Low Evening Standart, 20.09.1939 - (Geschichte, Deutschland 1949)