Kann man wissenschaftliche Arbeiten unter einem Pseudonym veröffentlichen?

4 Antworten

Wissenschaft sollte im Kern transparent sein und dazu gehört auch, dass man weiß wer das gemacht hat. Wenn unbekannt ist von wem eine Studie kommt, dann können eventuelle Biases nicht erkannt werden: aus welcher Richtung kommt ein Wissenschaftler, was hat er sonst so gemacht, hat er Erfahrung oder schreibt hier irgendein wissenschaftlicher Neuling, ist er mit Institutionen verbandelt die ihn gegebenenfalls finanzieren/ beeinflussen, welche Ausbildung hat er, ist er einer bestimmten wissenschaftlichen Strömung zuzuordnen usw.

Üblicherweise gehen wissenschaftliche Beiträge durch einen Review-Prozess um die Qualität zu gewährleisten. Journals ohne Review sind weniger "wertvoll" in Hinblick auf wissenschaftliche Karriere. Ich meine, dass zB Doktoranden die kumulativ promovieren nur in solchen Journals publizieren können damit es anerkannt wird (ist aber gut möglich, dass da unterschiedliche Lehrstühle da unterschiedliche Regelungen haben). Meines Wissens gibt es da kein Journal das anonyme Beiträge akzeptieren würde, im Gegenteil werden meistens die Namen, Affiliationen und Kontaktdaten angegeben.

Es sollte mal ein Journal geben in dem Wissenschaftler anonym veröffentlichen können um auch umstrittene Themen behandeln zu können. Und das ist zurecht mehr als umstritten.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/fachzeitschrift-anonymes-publizieren-1.4212143

Was vielleicht eher geht ist es ein Buch zu schreiben und unter Pseudonym zu veröffentlichen. Da man ja inzwischen auch Print-on-Demand usw nutzen kann könnte ich mir vorstellen, dass es da Möglichkeiten gibt, habe da aber keine tieferen Einblicke. Das hat aber mit wissenschaftlicher Veröffentlichungspraktik nichts zu tun.

Hallo, das ist in der Geschichte sogar mehr als einmal vorkommen. Zu nennen wäre da etwa Nicolas Bourbaki. Bei diesem Pseudonym handelte es sich um eine Gruppe französischer Mathematiker, die eine sehr bekannte Lehrbuchreihe zu verschiedenen Grundlagen der Mathematik geschrieben haben.

Ob heute noch unser solchen Pseudonymen veröffentlicht wird, weiß ich nicht. Insbesondere wenn es darum geht, Artikel in renommierten Journals zu publizieren, schreiben Richtlinien vielleicht eher Transparenz bezüglich der Autorenschaft vor. Dazu muss man auch sagen, dass die meisten Wissenschaftler/innen ein großes Interesse daran haben, dass ihre Namen im Zusammenhang mit ihren Arbeiten erwähnt werden.

Ich glaube, dass das heutzutage sehr unüblich ist. Ob das dann zudem wiederum von anderen Wissenschaftler respektiert werden würde und als zitierfähig gelten würde, ist wohl auch zumindest fraglich.

naja, publikationen gehen i.d.R. in ein re-feedback (peer-review).

  • aber offenbar kann man wahrhaftig jeden "große schwester von nett" verbreiten und das offenbar mehr als nur fundiert postulieren im anschluss:

https://youtu.be/A17HZfL-iF4

  • wenn man es über die richtigen und beglaubigten öffentlich bekannten medien verkauft.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung