Kann man seine Privilegen nicht einfach genießen?
Warum heulen dann soviele rum
4 Antworten
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Er gewöhnt sich an schlechte Lebensumstände und er gewöhnt sich an gute Lebensumstände und das geht sogar ziemlich schnell.
Die Probleme des einen mögen für den anderen vielleicht unbegründet erscheinen und man kann sich sicherlich darauf einigen, dass es objektiv ein schwerwiegenderes Problem ist, am nächsten Tag kein Essen auf dem Tisch zu haben, als dass das Alltagsauto kaputt ist und man jetzt vorübergehend auf seinen Zweitwagen umsteigen muss.
Die Wahrnehmung ist aber subjektiv und ein Leben ohne Probleme in irgendeinem Lebensbereich, sei es Finanzen, Beziehung, Beruf, usw. gibt es nicht. Für jeden Mensch sind die Probleme, die man hat, belastend, auch wenn sie objektiv bedeutungsloser als andere sind.
Dankbarkeit und die Rationalisierung des Schweregrads von Problemen sind ein aktiver Schritt, den man selbst in Gang setzen muss, um Probleme aus der Gewohnheit heraus ins Verhältnis setzen zu können.
Natürlich kann man seine Privilegien genießen. Ich heule deshalb jedenfalls nicht rum. Ganz im Gegenteil, ich erfreue mich jeden Tag daran.
Weil jeder Mensch eben auch Probleme hat. Ja vielleicht hab ich ein Dach über dem Kopf, aber heißt das, dass ich nicht traurig sein darf, wenn meine Mutter stirbt?
Dann hat man wieder ein neues Problem. Es gibt eben kein perfektes Leben und manche schätzen ihre Eltern vielleicht auch sehr.
Man gewöhnt sich an seine Privilegien. Völlig normal und menschlich. Zumindest wenn mans nie anders erlebt hat.
doch, aber irgendwann muss man sich halt wieder mal raffen