Kann man mit Tourette zur Bundeswehr? Und gab es Fälle wo jemand Tourette vorgetäuscht hat, um ausgemustert zu werden (vor 2011)?
Es gibt ja nichts ..was es nicht gibt..
Aber mit Tourette seinen Dienst im Militär verrichten? Geht's das? (kann ich mir nicht vorstellen)
Oder andersrum: das Tourette-Syndrom vortäuschen, um ausgemustert zu werden. Gibt es solche dokumentierte Fälle? (auch das dürfte schwierig werden)
4 Antworten
Mir wurde von einem Anwerber der Bundeswehr mal gesagt: es kommt drauf an.
Im Normalfall hängt es immer von der Ausprägung, also der Stärke der Tics, und der Art der Tics ab. Da du bei der Bundeswehr allerdings sämtliche Tests durchlaufen musst, kannst du dir den Antritt zur Musterung tatsächlich gleich sparen. Denn etwas anderes als T5 wird dort nicht herauskommen. Tics koennen von Zeit zu Zeit abschwächen, aber auch stärker werden. Deshalb wäre es viel zu gefährlich einen Touretter in den Wehrdienst zu lassen.
Das mit dem Vortäuschen gestaltet sich wohl sehr schwierig, da ein Neurologe easy eine Diagnose stellen kann, bzw eben widerlegen kann. Du könntest zwar Symptome vortäuschen, allerdings müsstest du mit einem Artest wahrscheinlich nachweisen können, dass ein Arzt tatsächlich die Diagnose Tourette gestellt hat.
Ja, es geht.
Ich war früher trotz Tourette bei der Bundeswehrwehr gewesen, später sogar beim Katastrophenschutz im Sanitätsdienst. Bei mir sieht man die motorischen Tics in der Öffentlichkeit nicht an, weil ich sie immer zu Hause heraus gelassen habe. Die W 15 Bundeswehr war für mich kein Stress, sondern eher mehr ein Abenteuerurlaub. Denn keiner hatte mein Tourette bemerkt, weil ich es nämlich steuern konnte.
Wieso sollte man Tourette vortäuschen? Da gibt es weitaus einfachere Wege um zu verweigern. Tourette kann der Arzt/Psychologe attestieren und dementieren.
Junge Männer kommen auf die verrücktesten Ideen, wenn es darum geht etwas nicht tun zu müssen (habe schon krasse Sachen erlebt/gesehen.. Aber das mit dem Tourette halt noch nicht)
Ich weiß nicht, was der hier mehrfach genannte Psychologe dabei tun soll. Das ist überhaupt nicht sein Fachgebiet. Der Facharzt für Nervenerkrankungen ist der Neurologe.
Mit einem Tourette-Syndrom kommt der Bewerber nicht durch die psychologische Untersuchung vor der Einstellung.
Wie man das erfolgreich simulieren kann, weiß iich nicht. Ein erfahrener Arzt dürfte der Simulation recht schnell erkennen.
Der Psychologe hat nichts am Hut mit dieser Nervenerkrankung. Wenn der Bewerber während des Gesprächs ohne Tics bleibt, wird das vom Psychologen nicht erkannt. Überhaupt hat der Psychologe keinerlei diagnostische Mittel und Möglichkeiten. Aber ein Neurologe kommt dahinter. Wenn nicht gleich, dann eben später. Das bleibt ja nicht auf Dauer verborgen.
Das würde dann auch zum sofortigen Entfernen aus dem Dienstverhältnis führen, wenn ein Anwärter das verschweigt.