Kann man MDF Beizen?
Hallo ich habe vor mir ein Möbel zu bauen und möchte gern gebeiztes MDF zum Einsatz bringen.
Ist das mit Pulverbeize möglich?
Bekommt man ein gutes Ergebnis?
Muss man möglicherweise die glatte Schicht mit Sandpapier entfernen?
5 Antworten
Ich hab es noch nicht probiert, kann dir aber versichern, dass MDF ohne jede Vorbehandlung ausgesprochen saugfähig ist. Daher sehe ich keinen Grund für irgend eine Oberflächenbehandlung zum Beizen.
Was ich mir vorstellen kann, ist dass die Beize zu tief eindringt und man entsprechend irre viel Beize benötigt, um an der Oberfläche eine sichtbare Einfärbung zu erkennen, wären der größte Teil der Beize nutzlos in tieferen Schichten des MDF versickert. Das ist jedenfalls bei mir eingetreten, als ich so eine Platte mal mit Leinöl behandelte.
Der Unterschied zwischen Spanplatten und MDF-Platten liegt darin, dass bei MDF-Platten keine Holzspäne, sondern fein zerfasertes Holz zu einer Platte zusammengeleimt und gepresst wurde. Dadurch verfügen diese Platten über eine besonders hohe Bruch- und Biegefestigkeit. MDF-Platten sind meist kunststoffbeschichtet oder furniert, können aber auch mit anderen Beschichtungen versehen sein.
In unbehandeltes Holzfurnier zieht die Pulverbeize ein. Mein Onkel hatte sich die Möbel selbst gebaut und braun gelaugt. Ist aber wasserempfindlich. Oder du versiegelst es dann noch mit hauchdünn Seidenmattacryllack. Zimmertüren werden auch so gefertigt.
Hallo !
Ich weiß nicht, was Pulverbeize ist. Bildungslücke :-( .
Ich hatte ein in Einzelteilen vorgefertigtes Gartenhaus gekauft und aufgestellt, als Werkzeugschuppen. Das war schmecht konzipiert, der Regen drückte unter den Türen rein.
Also hatte ich in der Schnelle MDF-Platten zugeschnitten und als Türen da außen, mit Überlappung, auf Scharnieren, davor gebaut. Das tat's. Flüssig gebeizt, lasiert.
Die Oberfläche des MDF hat das Wetter bestens überstanden, Sturm, Regen, Eis, jedoch kommt an den Schnittkanten das Wasser in das Material, und das wirft sich, verbiegt sich, verfault ganz langsam. Öh, mit Sperrholz wären diese "Übertüren" schon lange kaputt.
Möbel für innen aus diesem Material zu machen, da sehe ich kein Hindernis. Eben aufpassen, genügend dickes zu nehmen. MDF biegt sich auf die Dauer auch durch.
Auch kann man dünne Latten oder Metallprofile quer unter die horizontalen Platten drunterschrauben und kleben, damit man dünneres MDF verwenden kann. Je nach gewünschtem Stil kann das eleganter aussehen.
Die Kanten "brechen". Entweder "scharf", 45°-Winkel, oder abrunden. Braucht etwas Erfahrung. Und sieht ganz anders aus. An einem kleinen Stück ausprobieren.
Nu, wie dann die Oberflächen behandeln ? Ich bin Fan von Naturholz. Da sieht das etwas anders aus. Entweder ließ ich das Holz Natur, oder tränkte es mit Nußöl.
Als Abschluß verwendete ich Parkettversiegelung, mit Bausch eingerieben. Handarbeit... Das gab schöne matte Oberflächen, ziemlich gut Abriebfest.
Wenn ich glänzend wollte, verwendete ich professionellen klaren Schiffslack. Ist nicht billig und ist nur selten oder gar nicht im Bastelmarkt erhältlich. Schiffsbedarf, Mariner anlaufen. Und braucht sehr lange, um wirklich durchzuhärten. Vorsicht mit sonstigem Staub oder Mücken ! Dann darfst du noch mal schleifen... Wird aber voll hart, mit der Zeit.
Auf jeden Fall würde ich die Oberflächen zuerst zum Beispiel mit Alkohol oder so abwischen, damit die Ölreste des Herstellungsverfahrens etwas weg sind. Damit habe ich keine Erfahrung. "Sanft" auf Probestückchen probieren. Trichloräthylen, Kunstharzlösung, oder gar Azeton erst zu allerletzt, falls alles Andere nichts hilft.
Das spürst du unter den Fingern. Aufhören, wenn es sich nicht mehr "fettig" anfühlt.
Gut trocknen lassen (Das nicht einatmen !).
Mit altem wirklichen Holz verwendet man auch Chlorbleichlauge, kaustisches Soda, ungelöschten Kalk, Salzsäure oder Ammoniak. Sind extrem gefährlich, und sind in diesem Fall vielleicht voll unnötig oder unwirksam.
Dann vielleicht mit sehr feinem Sandpapier trocken drüber, mit Hand. Schleifblock. Ich habe mehrere elastische, nicht harte. Auch kann feines Naßschleifpapier trocken verwendet werden :-) . Erst dann mit Färbung und Schutz der Oberflächen anfangen.
Wie gesagt habe ich keine Erfahrung, Möbel aus diesem Material zu machen.
Aber wenn ich müßte, würde ich etwa so anfangen.
Leider kann ich nicht mehr selber schreinern. Ich habe dickes altes Holz, wollte damit für uns selber einen ganzen zusammenhängenden Zusammenbau von Tischflächen und Regalen um Pfeiler rum machen, aber muß jetzt eben einen guten Schreiner finden, der Gefühl dafür hat. Ist im Gange. Zuerst mal kleinere Arbeiten machen lassen, sehen wie die Leute arbeiten. Wird schon werden.
Mach's gut ! :-)
Och jo, nebenbei, ganz früher machte ich mal Sachen aus dickem Plexiglas. Dieses Material ist jedoch noch ein ganz anderes Kapitel.
Grundsätzlich kann man MDF beizen. Auch mit Pulverbeize.
Bin mir allerdings nicht sicher wie viel du brauchen wirst und ob das MDF das mit macht. MDF ist ziemlich wasserempfindlich.
Schleifen würde ich nach Möglichkeit nicht. (Wenn du flecken hast musst du`s halt machen.) Je mehr du von der Oberfläsche abnimmst umso stärker wird der Saugeffekt.
Zu guter letzt: MDF ist keine Oberfläschenversieglung. Da muss Klarlack drüber.
Vielleicht sogar 3 statt 2 Schichten. Der Grund:
Vor dem Beizen wird Holz geschliffen, gewässert (damit sich die Fasern aufstellen) und nochmal geschliffen. Das wässern geht hier aber nicht. Also dick grundieren und dann swischenschleifen.
du müsstest schon die schicht ganz entfernen damit du beizen kannst. nimm lieber anderes holz